Der Reallohnindex wird errechnet, indem die Entwicklung der Verdienste der Preisentwicklung gegenübergestellt wird. Die nominalen Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen waren im Jahr 2018 um 2,9 Prozent höher als 2017. Damit fiel der Anstieg des Nominallohnindex höher aus als im Jahr zuvor (2017: plus 2,4 Prozent), lag aber etwas unter den deutschlandweiten Verdienstzuwächsen von plus 3,1 Prozent. Die Verbraucherpreise (Basis: 2015=100) stiegen im selben Zeitraum um 1,7 Prozent (Deutschland: plus 1,8 Prozent). Verdienstniveau in den Wirtschaftszweigen Der durchschnittliche Bruttojahresverdienst einschließlich Sonderzahlungen der Vollzeitbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich belief sich 2018 auf 49.412 Euro. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienten 43.119 Euro, vollzeitbeschäftigte Männer 51.973 Euro. Erkennbare Unterschiede gab es zwischen den Wirtschaftsbereichen: Während eine Vollzeitkraft im Produzierenden Gewerbe im Durchschnitt 53.785 Euro verdiente, lagen die Jahresverdienste im Dienstleistungsbereich bei 46.758 Euro.
Noch deutlicher fallen die Verdienstunterschiede bei der Betrachtung einzelner Wirtschaftszweige aus. Vergleichsweise hoch wurden die Tätigkeiten in den Bereichen Information und Kommunikation (67.326 Euro), Energieversorgung (67.019 Euro) sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (63.027 Euro) vergütet. Relativ niedrig ist das Verdienstniveau zum Beispiel im Gastgewerbe (27.853 Euro) und im Bereich der sonstigen Unternehmensdienstleister (32.225 Euro). Art der Tätigkeit Das individuelle Verdienstniveau wird in allen Branchen maßgeblich durch die ausgeübte Tätigkeit bestimmt. Am unteren Ende der Verdienstskala stehen die ungelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Leistungsgruppe 5). Mit 29.060 Euro betrug der Bruttojahresverdienst einer Vollzeitkraft in der Leistungsgruppe 5 weniger als ein Drittel des Vergütungsniveaus der Leistungsgruppe 1 (Beschäftigte in leitenden Positionen). Hier lagen die jährlichen Bruttoverdienste bei 93.814 Euro.
Im Rahmen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung werden in Rheinland-Pfalz etwa 2.200 Betriebe aus dem Produzierenden Gewerbe und dem Dienstleistungsbereich (ohne öffentliche Verwaltung) zu Verdiensten und Arbeitszeiten der vollzeit- und teilzeit- sowie der geringfügig beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer befragt. Einbezogen werden auch Sonderzahlungen wie Leistungsprämien oder Weihnachtsgeld.
Der Reallohnindex gibt die preisbereinigte Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich der Sonderzahlungen wieder. Aus dem Index der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten sowie der geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich (Nominallohnindex) wird die Veränderung der Verdienste berechnet; aus dem Verbraucherpreisindex die der Preise. Bei einer positiven Veränderungsrate des Reallohnindex sind die Verdienste stärker gestiegen als die Verbraucherpreise, bei einer negativen Veränderungsrate ist es entsprechend umgekehrt.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt, Verdienste / Preise)