Steigender Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund
Rund 29 Prozent der in Rheinland-Pfalz eingeschulten Kinder hatten im aktuellen Schuljahr einen Migrationshintergrund. Im Schuljahr 2010/11 lag deren Anteil unter den Eingeschulten bei nur 17 Prozent. Der Anstieg ist unter anderem durch die Einschulung von schulpflichtigen Schutz- und Asylsuchenden, den Rückgang der deutschen Kinder in der Bevölkerung und durch einzuschulende Kinder zu erklären, die als zweite Generation von migrationserfahrenen Eltern in Deutschland leben.
Unterschiedliche Entwicklungen an privaten und öffentlichen Schulen
Schulpflichtige Kinder haben neben dem Besuch einer Grund- oder Förderschule auch die Möglichkeit, die Primarstufe an einer Freien Waldorfschule zu absolvieren. Von den eingeschulten Kindern begannen rund 96 Prozent ihre Schulzeit an einer Grundschule, drei Prozent an einer Förderschule und knapp ein Prozent an einer Freien Waldorfschule. Insbesondere Schulen in freier Trägerschaft wie die Freien Waldorfschulen erfahren zunehmende Beliebtheit. Obgleich die Zahl der Einschulungen an privaten und kirchlichen Schulen gegenüber dem Vorjahr geringfügig sank, nahm sie seit der Reform des Einschulungsalters im Schuljahr 2008/09 um 28 Prozent zu; an öffentlichen Schulen ging sie im gleichen Zeitraum um sieben Prozent zurück.
Regional unterschiedliche Entwicklungen der Einschulungszahlen
Die Entwicklung der Zahl der eingeschulten Kinder zeigt in Rheinland-Pfalz regionale Unterschiede. Während die Einschulungszahlen gegenüber 2015 beispielsweise in den Landkreisen Ahrweiler und Rhein-Pfalz-Kreis (jeweils plus 21 Prozent) sowie der Stadt Trier (plus 20 Prozent) deutlich stiegen, meldeten die Vulkaneifel (minus 3,7 Prozent) und die Stadt Landau (minus 3,2 Prozent) einen Rückgang.
Daten zu Einschulungen, zu Schülerinnen und Schülern sowie zu Lehrkräften werden jährlich zum Schuljahresbeginn bei den rheinland-pfälzischen Schulen erfragt. Endgültige regionalisierte Ergebnisse liegen voraussichtlich zum Jahresende 2020 vor. In der amtlichen Schulstatistik besteht ein Migrationshintergrund, wenn eine Schülerin bzw. ein Schüler keine deutsche Staatsangehörigkeit hat, nicht in Deutschland geboren wurde und/oder in der Familie nicht Deutsch spricht. Zum Schuljahr 2008/09 wurde der Beginn der Schulpflicht bei Vollendung des sechsten Lebensjahres vom 30. Juni auf den 31. August verschoben.
Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)
Schularten | Einschulungen | ||||
---|---|---|---|---|---|
Insgesamt | Mädchen | Jungen | |||
Anzahl | Anzahl | % | Anzahl | % | |
Grundschulen | 35.479 | 17.469 | 49,2 | 18.010 | 50,8 |
Freie Waldorfschulen | 239 | 131 | 54,8 | 108 | 45,2 |
Förderschulen | 1.172 | 351 | 29,9 | 821 | 70,1 |
Insgesamt | 36.890 | 17.951 | 48,7 | 18.939 | 51,3 |
1 Einschließlich wiederholt Eingeschulte. - 2 Vorläufige Zahlen. |
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