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Immer mehr Menschen erhalten Grundsicherung

Ende 2013 erhielten 41.626 Menschen in Rheinland-Pfalz staatliche Unterstützung in Form von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl gegenüber dem Vorjahr um rund 2.100 oder 5,3 Prozent. Die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger dieser Leistungen nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Gegenüber dem Jahr 2008 stieg deren Zahl um annähernd 20 Prozent. Gegenüber 2003 - dem Jahr der Einführung dieser sozialen Leistung - errechnet sich sogar eine Steigerung um nahezu 80 Prozent.

Personen, deren Einkommen oder Vermögen nicht ausreicht, um den grundsätzlichen Bedarf für den Lebensunterhalt zu sichern, haben Anspruch auf Grundsicherung, wenn sie entweder das 65. Lebensjahr vollendet haben oder zwischen 18 und 65 Jahre alt und in vollem Umfang dauerhaft erwerbsgemindert sind. Diese soziale Leistung wurde Anfang 2003 in erster Linie mit dem Ziel eingeführt, der so genannten verschämten Armut entgegenzuwirken. Vor allem ältere Menschen machten Sozialhilfeansprüche häufig nicht geltend, da sie den Rückgriff auf ihre unterhaltsverpflichteten Kinder fürchteten. Bei der Grundsicherung werden Unterhaltsansprüche gegenüber Kindern und Eltern weitgehend nicht berücksichtigt.

Die Leistungen wurden im Jahr 2013 in knapp 48 Prozent der Fälle von Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren wegen dauerhafter Erwerbsminderung in Anspruch genommen., Für gut 52 Prozent der Empfängerinnen und Empfänger wurde Armut im Alter gelindert. Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts im Alter wurden hauptsächlich Frauen gewährt (65,3 Prozent), während Leistungen wegen Erwerbsminderung etwas häufiger von Männern beansprucht wurden (54,2 Prozent). In Städten anteilig mehr Empfängerinnen und Empfänger

Regional betrachtet zeigen sich große Unterschiede. In den Landkreisen waren im Durchschnitt 10,5 Leistungsempfänger auf 1.000 Einwohner ab 18 Jahre zu verzeichnen, in den kreisfreien Städten hingegen 17,9. Die - relativ gesehen - meisten Empfängerinnen und Empfänger hatte mit 22,4 Personen die Stadt Kaiserslautern, den geringsten Wert wies mit 6,2 Leistungsbeziehern je 1.000 Volljährige der Rhein-Pfalz-Kreis auf.

In den kreisfreien Städten wurden rechnerisch 102 Euro pro Einwohner ab 18 Jahre aufgewendet, in den Landkreisen waren es 54 Euro. Die höchsten Ausgaben je volljährigen Einwohner mussten mit 127 Euro die Stadt Koblenz tätigen, die niedrigsten waren mit 35 Euro im Rhein-Pfalz-Kreis zu verzeichnen. Die Ausgaben je Empfänger lagen in den kreisfreien Städten im Durchschnitt zwischen 4.953 Euro (Zweibrücken) und 6.083 Euro (Worms) und in den Landkreisen zwischen 4.459 Euro (Südliche Weinstraße) und 5.756 Euro (Mainz-Bingen).

Die Daten stammen aus der Statistik der Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sowie der Statistik der Ausgaben und Einnahmen der Sozialhilfe. Die Angaben erhält das Statistische Landesamt von den Landkreisen und kreisfreien Städten sowie dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung.

Autor: Günter Ickler (Referat Soziale Leistungen, Gesundheit, Rechtspflege)

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