Ein Grund für das Nachlassen der Teuerung ist der vergleichsweise schwache Anstieg der Energiepreise, die im Oktober um 0,8 Prozent höher waren als ein Jahr zuvor. Hierbei kommt auch ein statistischer Basiseffekt zum Tragen, da die Energiepreise im Vergleichsmonat Oktober 2016 auf einem relativ hohen Niveau lagen. Mineralölprodukte waren im Oktober 2017 um 1,8 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. So stiegen die Preise für Heizöl um 3,1 Prozent und die Kraftstoffpreise um 1,5 Prozent. Die Strompreise sowie die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme waren ebenfalls höher als ein Jahr zuvor (plus 0,2 bzw. plus 0,7 Prozent). Gas verbilligte sich hingegen um 1,3 Prozent.
Die Nahrungsmittelpreise lagen im Oktober mit einem Plus von 4,1 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats. Dazu trugen aufgrund ihrer großen Verbrauchsbedeutung insbesondere die Molkereiprodukte und Eier bei, deren Preise um 13,7 Prozent stiegen. Speisefette und -öle waren ebenfalls wesentlich teurer als ein Jahr zuvor (plus 29,8 Prozent). Dies ist in erster Linie auf die starke Erhöhung der Butterpreise zurückzuführen (plus 56,4 Prozent), aber auch andere Speisefette und -öle verteuerten sich. Nur geringe Preissteigerungen waren bei Gemüse zu verzeichnen (plus 0,4 Prozent). Die Preise für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren blieben gegenüber dem Vorjahresmonat unverändert.
Neben dem schwachen Anstieg der Energiepreise haben auch andere Bereiche zum Rückgang der Inflationsrate beigetragen. Dies zeigt die Entwicklung der Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird. Sie lag im Oktober bei 1,0 Prozent, nach 1,3 Prozent im September.
Durch die kräftige Steigerung der Nahrungsmittelpreise wies die Hauptgruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ unter den zwölf Hauptgruppen die höchste Teuerungsrate auf (plus 3,7 Prozent). Es folgten die Hauptgruppen „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ sowie „Bildungswesen“ mit jeweils plus 2,4 Prozent. In der Hauptgruppe „Nachrichtenübermittlung“ sank das Preisniveau hingegen um 0,6 Prozent. Veränderungen gegenüber September 2017
Gegenüber dem Vormonat ist der Verbraucherpreisindex im Oktober 2017 leicht um 0,1 Prozent gesunken. Spürbaren Preissteigerungen in den Hauptgruppen „Bildungswesen“ (plus 1,8 Prozent), „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ (plus 1,1 Prozent) sowie „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (plus 0,7 Prozent) standen Preisrückgänge in den Bereichen „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (minus 1,3 Prozent) sowie „Andere Waren und Dienstleistungen“ (minus 0,6 Prozent) gegenüber.
Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird die Veränderung des Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Oktober 2017 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 6. November 2017 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)
Preisindizes - für Güter- und Dienstleistungsgruppen - für Lebenszahltung ingsesamt | Wägungs-anteil am Gesamt-index* in % | Indexstand | Veränderung gegenüber | |
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Oktober 2017 | Oktober 2016 | September 2017 | ||
Basis 2010=100 | % | |||
Güter- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 31,7 | 109,5 | 0,9 | 0,1 |
Verkehr | 13,5 | 108,1 | 1,7 | -0,1 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,5 | 106,5 | 1,2 | -1,3 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 10,3 | 116,3 | 3,7 | 0,7 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,0 | 108,2 | -0,1 | -0,6 |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 5,0 | 103,9 | 0,5 | 0,3 |
Bekleidung und Schuhe | 4,5 | 109,9 | - | 0,3 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 4,5 | 116,8 | 2,0 | 0,1 |
Gesundheitspflege | 4,4 | 109,7 | 1,6 | - |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8 | 121,9 | 2,4 | 1,1 |
Nachrichtenübermittlung | 3,0 | 89,6 | -0,6 | - |
Bildungswesen | 0,9 | 111,8 | 2,4 | 1,8 |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100 | 109,5 | 1,3 | - 0,1 |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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September 2017 | Oktober 2016 | Jahr 2010 | |
Energie insgesamt | -0,1 | 0,8 | 5,1 |
Haushaltsenergie insgesamt | 0,1 | 0,4 | 10,3 |
Heizöl | 1,1 | 3,1 | -11,5 |
Strom | - | 0,2 | 27,6 |
Gas | -0,2 | -1,3 | 5,8 |
Feste Brennstoffe | 0,9 | 3,1 | 11,4 |
Zentralheizung, Fernwärme | 0,1 | 0,7 | 0,9 |
Kraftstoffe insgesamt | -0,5 | 1,5 | -4,2 |
darunter | |||
Superbenzin | -1,1 | 1,1 | -4,0 |
Dieselkraftstoff | 1,6 | 2,9 | -3,9 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
---|---|---|---|
Vormonat September 2017 | Vorjahr Oktober 2016 | Jahr 2010 | |
Butter | 0,2 | 56,4 | 93,2 |
Frische Milch | -0,8 | 33,8 | 21,5 |
Hartkäse | 4,3 | 10,6 | 26,7 |
Äpfel | -0,2 | 10,2 | 34,1 |
Tomaten | 36,5 | 9,4 | -6,8 |
Margarine | 3,7 | 5,8 | 27,3 |
Bohnenkaffee | -2,1 | 5,4 | 30,2 |
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst | 1,3 | 4,8 | 11,6 |
Frische Brötchen | 0,1 | 3,6 | 10,6 |
Roggenbrot oder Mischbrot | 1,0 | 2,9 | 11,0 |
Joghurt | -5,7 | 2,9 | 15,2 |
Mineralwasser | 1,5 | 1,9 | 3,5 |
Reis | 1,5 | 1,6 | 8,8 |
Pizza | -2,7 | -0,4 | -1,3 |
Nudeln | -2,0 | -0,5 | 13,1 |
Bier | 5,2 | -0,7 | 14,8 |
Schweinebraten | -0,8 | -1,1 | 18,0 |
Weizenmehl | 2,0 | -1,8 | 15,9 |
Eier | - | -2,0 | 4,4 |
Kartoffeln | -3,7 | -2,1 | 6,0 |
Weißwein | -1,6 | -2,8 | 13,1 |
Roulade oder Lende vom Rind | 2,3 | -3,5 | 26,8 |
Schokoladentafel | -0,6 | -3,6 | 21,9 |
Bananen | 1,8 | -4,3 | 9,2 |
Weintrauben | 10,4 | -5,6 | -8,5 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | -1,3 | -7,4 | 17,7 |