Die Energiepreise waren im September 2017 um 2,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Insbesondere Mineralölprodukte wurden deutlich teurer (plus 6,4 Prozent). So stiegen die Preise für Heizöl um 13,8 Prozent und die Kraftstoffpreise um 4,7 Prozent. Die Strompreise sowie die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme blieben hingegen fast unverändert (jeweils plus 0,2 Prozent). Gas war um 1,1 Prozent billiger als im September 2016.
Die Nahrungsmittelpreise lagen im September mit einem Plus von 3,5 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats. Dazu trugen aufgrund ihrer hohen Verbrauchsbedeutung insbesondere die Molkereiprodukte und Eier bei, deren Preise um 14,2 Prozent stiegen. Speisefette und -öle waren ebenfalls wesentlich teurer als ein Jahr zuvor (plus 38,7 Prozent). Dies ist in erster Linie auf die starke Erhöhung der Butterpreise zurückzuführen (plus 80,8 Prozent), aber auch andere Speisefette und -öle verteuerten sich. Preissenkungen gab es hingegen beim Gemüse (minus 7,6 Prozent). Zum Beispiel waren Tomaten und Gurken wesentlich günstiger als im September 2016 (minus 18,1 bzw. minus 26,3 Prozent). Die Preise für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren gingen ebenfalls zurück (minus 0,7 Prozent).
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, war leicht rückläufig. Sie lag im September bei 1,3 Prozent nach 1,4 Prozent im August.
Durch die kräftige Steigerung der Nahrungsmittelpreise wies die Hauptgruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ unter den zwölf Hauptgruppen die höchste Teuerungsrate auf (plus 2,9 Prozent). Es folgten die Hauptgruppen „Verkehr“ sowie „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (plus 2,5 bzw. plus 2,2 Prozent). In der Hauptgruppe „Nachrichtenübermittlung“ sank das Preisniveau hingegen um 0,6 Prozent. Veränderungen gegenüber August 2017 Gegenüber dem Vormonat blieb der Verbraucherpreisindex im September 2017 unverändert. Kräftige Preissteigerungen gab es saisonal bedingt bei Bekleidung und Schuhen (plus 4,9 Prozent). Deutliche Preisrückgänge waren in der Hauptgruppe „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ zu verzeichnen (minus 2,8 Prozent). Der Grund dafür sind starke Preissenkungen bei Pauschalreisen (minus 11,6 Prozent), die mit dem Ende der Sommerferien und der damit nachlassenden Nachfrage zusammenhängen dürften. In der Hauptgruppe „alkoholische Getränke und Tabakwaren“ lagen die Preise ebenfalls unter dem Niveau des Vormonats (minus 0,7 Prozent).
Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird die Veränderung des Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat September 2017 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 5. Oktober 2017 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)
Preisindizes - für Güter- und Dienstleistungsgruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | Wägungsanteil am Gesamtindex* in % | Indexstand September 2017 | Veränderung gegenüber | |
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September 2016 | August 2017 | |||
Basis 2010=100 | % | |||
Güter- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 31,7 | 109,4 | 1,3 | 0,3 |
Verkehr | 13,5 | 108,2 | 2,5 | 0,2 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,5 | 107,9 | 2,2 | -2,8 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 10,3 | 115,5 | 2,9 | -0,2 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,0 | 108,9 | 0,6 | 0,1 |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 5,0 | 103,6 | 0,3 | 0,1 |
Bekleidung und Schuhe | 4,5 | 109,6 | 1,5 | 4,9 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 4,5 | 116,7 | 2,0 | 0,3 |
Gesundheitspflege | 4,4 | 109,7 | 1,6 | -0,1 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8 | 120,6 | 1,9 | -0,7 |
Nachrichtenübermittlung | 3,0 | 89,6 | -0,6 | - |
Bildungswesen | 0,9 | 109,8 | 0,5 | 0,1 |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100 | 109,6 | 1,7 | - |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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August 2017 | September 2016 | Jahr 2010 | |
Energie insgesamt | 1,0 | 2,5 | 5,2 |
davon | |||
Haushaltsenergie insgesamt | 0,8 | 1,6 | 10,2 |
davon | |||
Heizöl | 6,3 | 13,8 | -12,5 |
Strom | - | 0,2 | 27,6 |
Gas | 0,1 | -1,1 | 6,0 |
Feste Brennstoffe | 1,6 | 2,7 | 10,4 |
Zentralheizung, Fernwärme | 0,1 | 0,2 | 0,8 |
Kraftstoffe insgesamt | 1,2 | 4,7 | -3,7 |
darunter | |||
Superbenzin | 1,3 | 4,5 | -2,9 |
Dieselkraftstoff | 1,1 | 5,6 | -5,4 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
---|---|---|---|
Vormonat August 2017 | Vorjahr September 2016 | Jahr 2010 | |
Butter | 10,2 | 80,8 | 92,9 |
Frische Milch | 1,2 | 34,8 | 22,5 |
Hartkäse | -2,8 | 9,8 | 21,5 |
Bohnenkaffee | -1,1 | 6,4 | 33,0 |
Äpfel | -2,9 | 5,9 | 34,4 |
Pizza | -1,1 | 4,9 | 1,4 |
Margarine | 2,7 | 4,8 | 22,8 |
Joghurt | -0,7 | 4,5 | 22,2 |
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst | 0,2 | 3,7 | 10,2 |
Frische Brötchen | 0,9 | 3,5 | 10,5 |
Nudeln | 0,6 | 2,5 | 15,4 |
Roggenbrot oder Mischbrot | 0,4 | 1,9 | 9,9 |
Reis | 0,3 | 1,3 | 7,2 |
Weißwein | -0,3 | -1,0 | 14,9 |
Mineralwasser | -1,1 | -1,0 | 2,0 |
Schweinebraten | 1,3 | -1,2 | 19,0 |
Eier | 0,2 | -1,7 | 4,4 |
Weintrauben | -2,0 | -1,8 | -17,1 |
Roulade oder Lende vom Rind | -3,5 | -2,1 | 24,0 |
Schokoladentafel | -1,0 | -2,5 | 22,6 |
Kartoffeln | -9,8 | -2,6 | 10,1 |
Bier | -3,5 | -3,1 | 9,1 |
Weizenmehl | 1,7 | -3,6 | 13,6 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | 0,3 | -5,5 | 19,2 |
Bananen | -0,2 | -6,4 | 7,3 |
Tomaten | -3,4 | -18,1 | -31,7 |