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Inflationsrate steigt im Oktober auf 0,9 Prozent

Die Inflationsrate ist im Oktober 2016 erneut gestiegen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lag der Verbraucherpreisindex um 0,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Damit erreichte die Teuerungsrate den höchsten Stand seit gut zwei Jahren; zuletzt hatte es eine Inflationsrate von plus 0,9 Prozent im September 2014 gegeben.

Zwar wirken die Energiepreise weiterhin dämpfend auf die Entwicklung des Verbraucherpreisindex, allerdings lässt der Effekt merklich nach. Energie war im Oktober nur um ein Prozent billiger als ein Jahr zuvor; im September hatten die Energiepreise noch um 3,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Die Preise für Mineralölprodukte waren nur noch um 0,2 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Während die Heizölpreise um 1,6 Prozent geringer ausfielen, erhöhten sich die Kraftstoffpreise um 0,2 Prozent. Wesentlich günstiger als vor einem Jahr war die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme (minus 7,3 Prozent). Auch für Gas mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher weniger zahlen als im Vorjahresmonat (minus 1,5 Prozent). Der Strompreis legte hingegen um 1,1 Prozent zu.

Die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln bremste ebenfalls die Teuerung. Die Nahrungsmittelpreise blieben gegenüber dem Vorjahresmonat fast unverändert (plus 0,1 Prozent). Gemüse war wesentlich billiger als ein Jahr zuvor (minus 5,0 Prozent). So sanken zum Beispiel die Preise für Tomaten um 21,9 und für Kartoffeln um 13,8 Prozent. Auch die Preise für Molkereiprodukte und Eier waren rückläufig (minus 4,8 Prozent). Kräftige Preissteigerungen gab es hingegen bei Speisefetten und Speiseölen (plus 13,9 Prozent). Insbesondere Butter verteuerte sich deutlich (plus 26,7 Prozent). Die Preise für Fische und Fischwaren legten ebenfalls spürbar zu (plus 7,3 Prozent).

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, erhöhte sich im Oktober auf 1,3 Prozent; im Vormonat hatte sie bei 1,1 Prozent gelegen.

Unter den zwölf Hauptgruppen verzeichneten alkoholische Getränke und Tabakwaren gegenüber dem Vorjahresmonat die höchste Teuerungsrate (plus 2,9 Prozent). Es folgten Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen mit einem Plus von 2,2 Prozent. Lediglich im Bereich Nachrichtenübermittlung lagen die Preise unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 0,8 Prozent). Im Bereich „Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör“ blieben sie unverändert. Veränderungen gegenüber September 2016

Gegenüber dem Vormonat ist der Verbraucherpreisindex im Oktober um 0,3 Prozent gestiegen. Am stärksten erhöhten sich die Preise für Bekleidung und Schuhe (plus 1,8 Prozent). In der Hauptgruppe Verkehr lagen die Preise um 0,7 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Dies ist u. a. auf den Anstieg der Kraftstoffpreise zurückzuführen, die im Oktober um 2,6 Prozent höher waren als im September. Eine Preissenkung gab es lediglich in der Hauptgruppe Freizeit, Unterhaltung und Kultur (minus 0,4 Prozent). Hierzu trugen vor allem die Pauschalreisen bei, deren Preise um 3,4 Prozent zurückgingen.

Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.

Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Oktober 2016 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 3. November 2016 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen/Auswertungen)

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