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Kindertagesbetreuung wird immer stärker genutzt

Die Zahl der unter 3-jährigen Kinder, die tagsüber außerhalb des Elternhauses betreut werden, ist weiter gestiegen. Nach ersten vorläufigen Auswertungen des Statistischen Landesamtes besuchten zum Stichtag 1. März fast 30.500 Mädchen und Jungen im Alter bis zu drei Jahren eine Kindertageseinrichtung bzw. wurden von Tagesmüttern oder -vätern betreut. Damit wird für 32 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe ein Betreuungsangebot in Anspruch genommen. Gegenüber dem Jahr 2014 stieg die sogenannte Betreuungsquote um mehr als einen Prozentpunkt an.

In dieser Altersgruppe sind es vor allem Zweijährige, die eine Tagesstätte besuchen oder im Rahmen der Kindertagespflege betreut werden. Im März 2015 traf dies landesweit auf 23.150 Kinder zu, dies sind mehr als 71 Prozent aller Zweijährigen. Von den Einjährigen wurden rund 6.700 und damit über 20 Prozent in einer Tageseinrichtung bzw. von Tagesmüttern oder -vätern betreut. Bei den unter 1-Jährigen lag die Betreuungsquote hingegen bei knapp zwei Prozent.

Rund 28.400 Kinder unter drei Jahren und damit rund 900 mehr als im Vorjahr besuchten eine der 2.495 Kindertageseinrichtungen. Das waren 29,8 Prozent aller Kinder in diesem Alter und 1,2 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Bei der ersten Erhebung im März 2006 waren lediglich knapp 9.000 Kinder (8,8 Prozent) in einer Tageseinrichtung betreut worden.

In öffentlich geförderter Kindertagespflege gab es im März dieses Jahres rund 2.060 Betreuungsverhältnisse für Kinder unter drei Jahren. Das sind knapp 80 weniger als 2014. Die Betreuungsquote liegt hier unverändert bei 2,2 Prozent. Regionale Unterschiede

Zwischen den einzelnen kreisfreien Städten und Landkreisen bestehen große Unterschiede. Die Betreuungsquoten der unter 3-Jährigen bewegen sich bei den kreisfreien Städten zwischen 39,4 Prozent in der Stadt Landau und 20,8 Prozent in Frankenthal. Bei den Landkreisen liegt Mainz-Bingen mit 42 Prozent an der Spitze, den niedrigsten Wert weist Neuwied mit 26,6 Prozent auf. Die größten Veränderungen binnen Jahresfrist waren in der Stadt Zweibrücken zu verzeichnen; hier nahm der Anteil der betreuten unter 3-Jährigen um mehr als sechs Prozentpunkte zu.

Die Angaben stammen aus der Statistik der Kinder- und Jugendhilfe. Gegenstand der Erhebung ist die Inanspruchnahme der Kindertagesbetreuung, das heißt, es wird auf die tatsächlich betreuten Kinder abgestellt. Die zur Verfügung stehenden Plätze werden nicht erhoben.

Die hier ausgewiesenen Zahlen für den Stichtag zum 1. März 2015 sind noch vorläufig. Dies betrifft auch die für die Berechnung der Betreuungsquoten herangezogene Bevölkerungszahl. Es wurde die Bevölkerungszahl zum 30.11.2014 für die Berechnung verwendet. Endgültige Zahlen, auch für die Landkreise und kreisfreien Städte, liegen voraussichtlich Mitte August vor.

Die Tagespflege umfasst nur die bei Jugendämtern registrierten Betreuungsverhältnisse. In den hier nachgewiesenen vorläufigen Zahlen sind Kinder, die neben der Tagespflege zusätzlich eine Einrichtung für Kindertagesbetreuung besuchen, mehrfach erfasst.

Autor: Gerhard Hehl (Sachgebiet Soziale Leistungen)

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