Ein wesentlicher Faktor, der den Pachtpreis bestimmt, ist die Nutzungsmöglichkeit der Fläche. Ackerland, das den größten Teil der landwirtschaftlich genutzten Flächen umfasst, kostete 2016 durchschnittlich 227 Euro je Hektar. Im Vergleich zu 2013 stieg der Durchschnittspreis um 18 Euro bzw. neun Prozent. Die Pachten für Dauergrünland erhöhten sich um sieben auf 103 Euro je Hektar. Der niedrigere Wert für Dauergrünland ist auf die geringere Wirtschaftlichkeit des Dauergrünlands im Vergleich zum Ackerland zurückzuführen.
Neben der Nutzungsmöglichkeit der Fläche hat auch die Rechtsform einen Einfluss auf die Pachtpreise. So zahlten z. B. landwirtschaftliche Betriebe, die in der Rechtsform einer Personengesellschaft, z. B. als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), geführt werden, durchschnittlich 278 Euro für einen Hektar gepachtetes Ackerland. Einzelunternehmen (Familienbetriebe) zahlten nur 208 Euro für einen Hektar Ackerland. Beim Dauergrünland sind die Unterschiede weniger deutlich ausgeprägt. Personengesellschaft wendeten durchschnittlich 116 Euro für einen Hektar Dauergrünland auf. Die Familienbetriebe kamen auf 100 Euro/Hektar. Da die Personengesellschaften mit durchschnittlich 69 Hektar je Betrieb fast doppelt so groß sind wie die Familienbetriebe (36 Hektar), können sie wahrscheinlich aufgrund der sich daraus ergebenden Kostendegression höhere Pachtentgelte zahlen. Serie zur Agrarstruktur im Vorfeld der Grünen Woche
Anlässlich der Internationalen Grünen Woche, die am 20. Januar 2017 in Berlin ihre Pforten öffnet, veröffentlicht das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz eine Serie mit ersten, vorläufigen Ergebnissen aus der Agrarstrukturerhebung 2016 zur aktuellen Situation der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft.
- Landwirtschaftliche Betriebe
- Pachtpreise
- Ökologisch wirtschaftende Betriebe (12. Januar 2017)
- Rechtsformen, Haupt- und Nebenerwerb (17. Januar 2017)
- Struktur der Viehhaltung (18. Januar 2017)
Die Daten stammen aus der in mehrjährigem Abstand stattfindenden Agrarstrukturerhebung. Agrarstrukturerhebungen werden in allen Mitgliedstaaten der EU durchgeführt und liefern wichtige Informationen zur Evaluierung und Weiterentwicklung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik. Befragt wurden im Jahr 2016 rund 20.000 landwirtschaftliche Betriebe mit fünf Hektar und mehr landwirtschaftlich genutzter Fläche bzw. Betriebe, die über bestimmte pflanzliche oder tierische Mindesterzeugungseinheiten verfügten. Auf der Basis einer Stichprobe wurden die Angaben von rund 6.500 vorab zu einem Landesergebnis hochgerechnet.
Die Pachtengelte beziehen sich nur auf Flächen, die die Betriebsinhaberin/der Betriebsinhaber von Personen zugepachtet hat, mit denen sie/er nicht verwandt oder verschwägert ist (Familienfremde Personen). Die Pachtentgelte für Flächen, die von Familienangehörigen bewirtschaftet werden, können durch sachfremde Faktoren beeinflusst sein und werden deshalb nicht berücksichtigt.
Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Umwelt)
Jahr | Insgesamt | darunter mit gepachteter LF von familienfremden Personen | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Betriebe | LF | darunter gepachtete LF | Betriebe | LF | gepachtete LF | Pachtentgelt | |
1.000 | 1.000 ha | % | 1.000 | 1.000 ha | EUR/ha | ||
1971 | 99,5 | 806,5 | 38,9 | 58,6 | . | 275,9 | 112 |
1979 | 74,8 | 760,5 | 44,7 | 36,0 | . | 247,8 | 144 |
1983 | 66,3 | 735,8 | 45,9 | 32,7 | 574,2 | 263,9 | 163 |
1987 | 58,3 | 710,1 | 49,3 | 29,3 | 563,7 | 265,2 | 184 |
1991 | 51,5 | 711,8 | 55,6 | 27,8 | 604,8 | 301,6 | 181 |
1995 | 41,8 | 715,3 | 61,9 | 23,0 | 627,1 | 349,8 | 176 |
1999 | 35,5 | 715,8 | 64,9 | 21,0 | 646,3 | 383,7 | 178 |
2003 | 28,6 | 707,7 | 67,1 | 17,8 | 650,8 | 401,0 | 185 |
2007 | 24,8 | 716,9 | 65,9 | 16,5 | 670,8 | 428,6 | 192 |
2010 | 20,6 | 705,2 | 65,4 | 15,0 | 664,6 | 423,5 | 199 |
2013 | 19,1 | 707,0 | 64,5 | 14,3 | 665,4 | 425,6 | 214 |
2016 | 17,6 | 707,2 | 63,0 | 13,9 | 668,5 | 403,7 | 233 |
1 Vergleichbarkeit zwischen den Jahren auf Grund mehrfach geänderter unterer Erhebungsgrenzen eingeschränkt. |