Ein Grund für den Rückgang der Teuerungsrate ist die Entwicklung der Energiepreise: In diesem Frühjahr ergaben sich im Vergleich zum Vorjahr mit außergewöhnlich niedrigen Energiepreisen noch größere Preisdifferenzen (statistischer Basiseffekt). Infolge des weiteren Anstiegs der Energiepreise nehmen diese Preisdifferenzen zum aktuellen Monat weiter ab. Die Energiepreise lagen im Mai 2017 nur noch um 1,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Dieser Anstieg ist in erster Linie auf Preissteigerungen bei den Mineralölprodukten zurückzuführen; sie legten um 5,4 Prozent zu (Heizöl: plus 10,6 Prozent; Kraftstoffe: plus 4,1 Prozent). Gas sowie die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme waren hingegen billiger als vor einem Jahr (minus 0,7 bzw. minus 1,7 Prozent). Die Strompreise blieben fast unverändert (plus 0,2 Prozent).
Kräftige Preiserhöhungen waren bei den Nahrungsmitteln zu verzeichnen (plus 3,5 Prozent). Dazu trugen aufgrund ihrer hohen Verbrauchsbedeutung insbesondere Molkereiprodukte und Eier bei, deren Preise um 11,6 Prozent stiegen. So verteuerte sich frische Milch um 24,3 und H-Milch um 26,6 Prozent. Speisefette und -öle waren ebenfalls wesentlich teurer als im Mai 2016 (plus 23,5 Prozent); insbesondere für Butter mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich mehr bezahlen (plus 51,6 Prozent). Die Gemüsepreise lagen hingegen unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 0,9 Prozent). Unter anderem sanken die Preise für Gurken, Salat und Paprika mit zweistelliger Rate.
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, ging im Mai 2017 auf plus 1,1 Prozent zurück; im April hatte sie bei plus 1,4 Prozent gelegen.
Durch den kräftigen Anstieg der Nahrungsmittelpreise wies die Hauptgruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ unter den zwölf Hauptgruppen die höchste Teuerungsrate auf (plus 3,2 Prozent). Es folgten die Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen mit plus 2,8 Prozent. An dritter Stelle stand der Verkehrsbereich (plus 2,3 Prozent). Preisrückgänge waren in zwei Hauptgruppen zu verzeichnen (Nachrichtenübermittlung: minus 0,6 Prozent; Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör: minus 0,2 Prozent). Veränderungen gegenüber April 2017 Der Verbraucherpreisindex lag im Mai 2017 um 0,1 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Den stärksten Preisrückgang gab es in der Hauptgruppe „Verkehr“ (minus 0,6 Prozent). Ein Grund dafür sind die Kraftstoffpreise, die um 2,7 Prozent niedriger waren als im April. Tiefer in die Tasche greifen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke; die Preise waren in dieser Hauptgruppe um 0,8 Prozent höher als im April. Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen verteuerten sich um 0,3 Prozent.
Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird die Veränderung des Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Mai 2017 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 6. Juni 2017 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)
Preisindizes - für Güter- und Dienstleistungsgruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | Wägungs-anteil am Gesamt-index* in % | Indexstand Mai 2017 | Veränderung gegenüber | |
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Mai 2016 | April 2017 | |||
Basis 2010=100 | % | |||
Güter- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 31,7 | 109,0 | 1,2 | -0,1 |
Verkehr | 13,5 | 107,5 | 2,3 | -0,6 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,5 | 104,8 | 0,7 | -0,5 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 10,3 | 115,6 | 3,2 | 0,8 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,0 | 108,6 | 0,7 | 0,1 |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 5,0 | 103,4 | -0,2 | 0,1 |
Bekleidung und Schuhe | 4,5 | 108,8 | 1,2 | -0,5 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 4,5 | 116,1 | 2,8 | 0,3 |
Gesundheitspflege | 4,4 | 109,6 | 2,0 | 0,1 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8 | 120,1 | 1,5 | - |
Nachrichtenübermittlung | 3,0 | 89,8 | -0,6 | - |
Bildungswesen | 0,9 | 109,7 | 0,7 | - |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100 | 108,9 | 1,5 | - 0,1 |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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April 2017 | Mai 2016 | Jahr 2010 | |
Energie insgesamt | -1,5 | 1,9 | 4,8 |
davon | |||
Haushaltsenergie insgesamt | -1,0 | 0,8 | 9,9 |
davon | |||
Heizöl | -7,3 | 10,6 | -15,2 |
Strom | - | 0,2 | 27,5 |
Gas | - | -0,7 | 6,9 |
Feste Brennstoffe | -1,2 | 2,9 | 11,1 |
Zentralheizung, Fernwärme | 0,3 | -1,7 | 0,9 |
Kraftstoffe insgesamt | -2,7 | 4,1 | -4,4 |
darunter | |||
Superbenzin | -2,6 | 3,7 | -3,6 |
Dieselkraftstoff | -3,3 | 5,9 | -6,0 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
---|---|---|---|
Vormonat April 2017 | Vorjahr Mai 2016 | Jahr 2010 | |
Butter | 4,2 | 51,6 | 33,1 |
Frische Milch | 1,6 | 24,3 | 19,5 |
Tomaten | -10,1 | 12,0 | 1,1 |
Hartkäse | 1,7 | 11,2 | 22,6 |
Margarine | 2,1 | 8,1 | 23,6 |
Bohnenkaffee | 0,6 | 4,7 | 30,5 |
Joghurt | 4,1 | 4,2 | 21,3 |
Äpfel | 5,5 | 3,8 | 18,7 |
Frische Brötchen | 0,9 | 3,0 | 9,3 |
Kartoffeln | 1,5 | 1,7 | 27,1 |
Roggenbrot oder Mischbrot | 0,4 | 1,5 | 10,0 |
Mineralwasser | 1,9 | 1,4 | 3,4 |
Reis | 0,5 | 1,4 | 7,5 |
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst | -0,2 | 0,9 | 6,6 |
Schweinebraten | -1,3 | 0,9 | 17,3 |
Schokoladentafel | 6,6 | 0,3 | 24,8 |
Weißwein | 0,7 | -1,1 | 14,2 |
Pizza | 2,2 | -1,2 | 2,6 |
Bier | -1,7 | -1,4 | 13,1 |
Eier | -0,4 | -1,9 | 4,5 |
Nudeln | 1,2 | -2,3 | 10,8 |
Bananen | -1,1 | -3,2 | 9,1 |
Weintrauben | 14,7 | -3,5 | 12,3 |
Weizenmehl | -1,7 | -3,5 | 12,3 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | -1,0 | -3,9 | 19,3 |
Roulade oder Lende vom Rind | -3,1 | -7,7 | 16,6 |