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Inflationsrate liegt im April bei plus 2,6 Prozent

Die Inflationsrate blieb in Rheinland-Pfalz im April gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lagen die Verbraucherpreise im April 2024 um 2,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im März 2024 hatte die Teuerungsrate plus 2,5 Prozent betragen.

Veränderungen gegenüber April 2023

Die Energiepreise waren im April 2024 zwar höher als im Vorjahresmonat, der Anstieg fiel allerdings mit plus 1,9 Prozent schwächer aus als die allgemeine Teuerung. Für Haushaltsenergie mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher 1,6 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Besonders stark verteuerte sich Fernwärme (plus 37,1 Prozent). Die Preise für Gas (einschließlich Betriebskosten) lagen um 2,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass ab dem 1. April 2024 auf Fernwärme und Gas wieder der normale Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent fällig wurde. Von Oktober 2022 bis März 2024 war der Mehrwertsteuersatz als Reaktion auf die Energiepreissteigerungen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine vorübergehend auf sieben Prozent gesenkt worden. Preisrückgänge gab es bei Heizöl (minus 6,1 Prozent; einschließlich Betriebskosten) und Strom (minus 2,7 Prozent). Kraftstoffe waren 2,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Die Nahrungsmittelpreise erhöhten sich nur leicht um 0,5 Prozent und wirkten somit dämpfend auf die Teuerung. In einzelnen Teilbereichen zogen die Preise aber weiterhin kräftig an. Für „Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren“ mussten die Konsumentinnen und Konsumenten im April 2024 wesentlich tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahresmonat (plus 7,9 Prozent). Zwar ließ der Preisdruck bei Zucker nach, jedoch stiegen die Preise für kakaohaltige Süßigkeiten spürbar, was mit Einbußen bei der Kakaoernte in den wichtigen Lieferländern in Westafrika zusammenhängt. So verteuerten sich „Riegel oder andere Erzeugnisse aus Schokolade“ um 12,1 Prozent und Schokoladentafeln um 9,6 Prozent. Bei Speisefetten und -ölen waren ebenfalls deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen (plus 7,9 Prozent). Die Preise für Olivenöl stiegen mit plus 56 Prozent besonders stark, was auf Ernteausfälle in Südeuropa infolge von Trockenheit zurückzuführen sein dürfte. Gemüse wurde hingegen wesentlich günstiger angeboten als im April 2023 (minus 8,4 Prozent). Hierbei spielt allerdings ein statistischer Basiseffekt eine Rolle: Vor einem Jahr hatten die hohen Energiepreise bei einigen Gemüsesorten zu einer Verknappung des Angebots und starken Preissteigerungen geführt. Ausgehend von diesem außergewöhnlich hohen Vorjahresniveau verbilligten sich beispielsweise Tomaten um 39,1 Prozent. Die Preise für Molkereiprodukte und Eier sanken um 4,7 Prozent.

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, war im April rückläufig. Sie belief sich auf plus drei Prozent. Im März hatte sie bei plus 3,4 Prozent gelegen.

In elf der zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindex war das Preisniveau im April 2024 höher als im Vorjahresmonat. Starke Preissteigerungen waren bei Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen zu verzeichnen (plus sieben Prozent). Dabei dürfte der Wegfall der Mehrwertsteuersenkung im Gaststättenbereich eine Rolle spielen; für den Verzehr von Speisen in Gaststätten wird seit Januar 2024 wieder der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent statt der ermäßigten sieben Prozent fällig. Die Preise für „Andere Waren und Dienstleistungen“ erhöhten sich ebenfalls um sieben Prozent. Hier schlugen insbesondere kräftige Preissteigerungen bei Kfz-Versicherungen sowie bei Dienstleistungen sozialer Einrichtungen zu Buche. In der Abteilung „Post und Telekommunikation“ blieb das Preisniveau unverändert.

Veränderungen gegenüber März 2024

Gegenüber dem Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex im April 2024 um 0,5 Prozent. In zehn der zwölf Abteilungen war das Preisniveau höher als im März 2024. Die stärksten Preissteigerungen gab es saisonal bedingt bei Bekleidung und Schuhen (plus 1,2 Prozent). Es folgte die Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ (plus 0,8 Prozent). In den Abteilungen „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ sowie „Verkehr“ stiegen die Preise jeweils um 0,6 Prozent. In der Abteilung Post und Telekommunikation sank das Preisniveau um 0,4 Prozent; im Bildungswesen blieben die Preise unverändert.

Methodische Hinweise:

Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 23 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenannte Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat April 2024 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 3. Mai 2024 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Verbraucherpreisindex

Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %

Verbraucherpreise 2021–2024

Messzahl: Januar 2020=100

Verbraucherpreisindex nach Waren- und Dienstleistungsgruppen

Veränderung gegenüber April 2023 in %

In Klammern: Anteile am Wägungsschema.

Verbraucherpreisindex nach Waren- und Dienstleistungsgruppen

Veränderung gegenüber März 2024 in %

In Klammern: Anteile am Wägungsschema.

Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz
Preisindizes für Gütergruppen und für die Lebenshaltung insgesamtWägungsanteil am Gesamtindex* in %Indexstand
April 2024
(Basis 2020=100)
Veränderung ggü.
April 2023 in %
Veränderung ggü.
März 2024 in %
Waren- und Dienstleistungsgruppen
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe25,9116,93,00,8
Verkehr113,8125,10,80,6
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke11,9130,60,80,4
Freizeit, Unterhaltung und Kultur10,4113,61,70,1
Andere Waren und Dienstleistungen9,9119,87,00,4
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör6,8118,20,60,1
Gesundheit5,5108,32,80,2
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen4,7125,47,00,4
Bekleidung und Schuhe4,2111,81,31,2
Alkoholische Getränke und Tabakwaren3,5121,33,90,6
Post und Telekommunikation2,399,10,0-0,4
Bildungswesen0,9112,15,00,0
Gesamtlebenshaltung
Verbraucherpreisindex100,0119,12,60,5
Kerninflationsrate
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie82,1114,63,00,2
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispielsweise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben.
1 Die Abteilung Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr.
Preisspiegel für Haushaltsenergie und Kraftstoffe
GüterartVeränderung ggü. März 2024 in %Veränderung ggü. April 2023 in %Veränderung ggü. Jahr 2020 in %
Energie insgesamt3,31,952
   Haushaltsenergie insgesamt2,91,654,3
      Heizöl, einschl. Betriebskosten0,6-6,165,5
      Strom0-2,729,8
      Gas, einschl. Betriebskosten5,52,994,7
      Feste Brennstoffe0,111,262,2
Fernwärme u. A.12,437,183,4
   Kraftstoffe insgesamt3,82,348,7
      Superbenzin4,81,947,2
      Dieselkraftstoff0,93,952,7
Preisspiegel ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel
GüterartVeränderung ggü.
März 2024 in %
Veränderung ggü.
April 2023 in %
Veränderung ggü.
Jahr 2020 in %
Kartoffeln-3,49,734,0
Butter3,611,122,3
Margarine oder Pflanzenfett0,4-6,257,2
Roggenbrot oder Mischbrot1,64,835,0
Weizenmehl0,6-7,254,3
Reis-5,36,536,8
Pils, Lager, Schwarzbier o. a. untergäriges Bier0,4-6,112,4
Frisches Brötchen0,54,734,8
Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst-2,9-0,120,3
Rinderroulade oder Rinderlende0,88,531,5
Weißwein0,65,825,8
Mineralwasser mit Kohlensäure0,6-1,824,7
Joghurt-4,0-6,230,4
Hartkäse-0,3-6,435,0
Bohnenkaffee1,90,820,4
Pizza, Quiches oder Ähnliches2,75,535,3
Bananen2,22,517,7
Eier-1,3-0,534,2
Schokoladentafel4,99,635,3
Schweinebraten0,26,320,7
Nudeln-1,60,835,6
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft-2,12,931,5
Vollmilch0,0-12,030,2
Tomaten3,6-39,1-4,4
Äpfel0,47,92,8
Weintrauben-4,72,910,5

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