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Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln: Schnittkäse und Brot teurer – Butter und Sonnenblumenöl wieder günstiger

Die Verteuerung von Nahrungsmitteln trug in den vergangenen Monaten erheblich zum Anstieg des Verbraucherpreisindex bei. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel in Rheinland-Pfalz im Juli 2023 um 10,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Verbraucherpreisindex insgesamt erhöhte sich gegenüber Juli 2022 um 6,1 Prozent; fast ein Fünftel dieses Anstiegs ist auf die Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln zurückzuführen.

Preise der Nahrungsmittel mit der größten Verbrauchsbedeutung

Welchen Einfluss die Entwicklung des Preises eines einzelnen Nahrungsmittels auf die Gesamtentwicklung der Nahrungsmittelpreise hat, hängt zum einen von der Höhe der Preisveränderung und zum anderen von der Verbrauchsbedeutung des Nahrungsmittels ab. Bei neun der zehn Nahrungsmittel mit der höchsten Verbrauchsbedeutung lagen die Preise im Juli 2023 über dem Niveau des Vorjahresmonats. Am stärksten verteuerte sich Schnittkäse (plus 20,7 Prozent). Auch die Preise für Roggenbrot oder Mischbrot (plus 11,5 Prozent) sowie für Joghurt (plus zehn Prozent) stiegen mit zweistelliger Rate. Frische Brötchen lagen mit plus 9,7 Prozent nur knapp unter der Zehn-Prozent-Marke. Ein gemischtes Bild ergibt sich bei Fleisch und Fleischwaren: Die Wurstsorten mit der größten Verbrauchsbedeutung wurden spürbar teurer. Die Preise für „Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst“ stiegen um 7,5 Prozent und für Fleischwurst mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher fünf Prozent mehr bezahlen als im Juli 2022. Vergleichsweise gering fielen hingegen die Preiserhöhungen bei „Rohem Schinken, Schinkenspeck oder Bauchspeck“ aus (plus 1,7 Prozent); frisches Geflügelfleisch wurde sogar günstiger angeboten als im Vorjahresmonat (minus 1,9 Prozent). Eier waren im Juli 2023 um 4,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Nur leichte Preissteigerungen gab es bei Äpfeln (plus 1,4 Prozent). Diese zehn Nahrungsmittel haben zusammen einen Anteil von 2,3 Prozent im so genannten Wägungsschema; insgesamt fließen Nahrungsmittel mit 10,5 Prozent in den Verbraucherpreisindex ein. Das Wägungsschema gibt die Verbrauchsbedeutung wieder, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte zukommt.

Welche Nahrungsmittel verteuern sich besonders stark?

Zucker verteuerte sich gegenüber dem Vorjahresmonat besonders stark (plus 70 Prozent). Aber auch die Preise einiger Gemüsesorten stiegen kräftig: Die Preise für „Zwiebeln, Knoblauch oder ähnliches“ waren um 50,5 Prozent höher als im Juli 2022; Möhren folgten auf Platz drei mit plus 45,2 Prozent. Für ein Nudelfertiggericht mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher 41,2 Prozent mehr bezahlen; Tomatenketchup oder Gewürzketchup wurde 39,2 Prozent teurer angeboten.

Bei welchen Nahrungsmitteln gibt es die stärksten Preisrückgänge?

Bei einigen Nahrungsmitteln gab es spürbare Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat. Besonders stark sanken die Preise für Butter (minus 30,2 Prozent). Auch „Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches“, das sich im Frühjahr 2022 nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine stark verteuert hatte, wurde deutlich günstiger angeboten als im Juli 2022 (minus 26,1 Prozent). Auf den Plätzen drei und vier folgten Zitronen und Tomaten (minus 12,2 bzw. 12,1 Prozent). Die Preise für „Zucchini, andere Kürbisse oder Mais“ lagen um 6,7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 23 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenannte Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Juli 2023 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 3. August 2023 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

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