| Preise

Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln: Schnittkäse und Joghurt teurer – Butter wieder günstiger

Die Verteuerung von Nahrungsmitteln trug in den vergangenen Monaten erheblich zum Anstieg des Verbraucherpreisindex bei. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel in Rheinland-Pfalz im Mai 2023 um 15 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Verbraucherpreisindex insgesamt erhöhte sich gegenüber Mai 2022 um 6,1 Prozent; etwa ein Viertel dieses Anstiegs ist auf die Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln zurückzuführen.

Preise der Nahrungsmittel mit der größten Verbrauchsbedeutung

Welchen Einfluss die Entwicklung des Preises eines einzelnen Nahrungsmittels auf die Gesamtentwicklung der Nahrungsmittelpreise hat, hängt sowohl von der Höhe der Preisveränderung als auch von der Verbrauchsbedeutung des Nahrungsmittels ab. Unter den zehn Nahrungsmitteln mit der höchsten Verbrauchsbedeutung verzeichneten Schnittkäse (plus 37 Prozent) sowie Joghurt (plus 30 Prozent) im Mai die stärksten Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch die Preise für Roggenbrot oder Mischbrot (plus 13,4 Prozent) sowie frische Brötchen (plus 12,7 Prozent) stiegen mit zweistelliger Rate. Es folgten „Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst“ (plus 9,2 Prozent), frisches Geflügelfleisch (plus 7,2 Prozent) und Eier (plus 6,3 Prozent). Vergleichsweise moderat fielen die Preiserhöhungen bei „Rohem Schinken, Schinkenspeck oder Bauchspeck“ (plus fünf Prozent) sowie Fleischwurst (plus 3,5 Prozent) aus. Von den zehn Nahrungsmitteln mit der größten Verbrauchsbedeutung waren nur Äpfel günstiger als im Mai 2022 (minus 4,1 Prozent). Diese zehn Nahrungsmittel haben zusammen einen Anteil von 2,3 Prozent am so genannten Wägungsschema; Nahrungsmittel fließen mit insgesamt 10,5 Prozent ein. Das Wägungsschema gibt die Verbrauchsbedeutung wieder, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte zukommt.

Bei welchen Nahrungsmitteln gibt es die stärksten Preisrückgänge?

Bei einigen Nahrungsmitteln gab es spürbare Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat. Besonders stark sanken die Preise für Butter (minus 26 Prozent). Es folgten Gurken (minus 15 Prozent) sowie „Zucchini, andere Kürbisse oder Mais“ (minus zehn Prozent). Für „Kasseler oder anderes Schweinefleisch“ mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher ebenfalls deutlich weniger bezahlen als im Mai 2022 (minus 7,5 Prozent). Auch „Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches“, das sich im Frühjahr 2022 nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine stark verteuert hatte, wurde wieder günstiger angeboten. Die Preise waren um 5,5 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat.

Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 23 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenannte Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Mai 2023 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 13. Juni 2023 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

#Themen

Preise

Teilen

Zurück