| Bildung

Jedes vierte eingeschulte Kind mit Migrationshintergrund

In Rheinland-Pfalz wurden zum aktuellen Schuljahr 2018/19 insgesamt 35.000 Kinder eingeschult, davon 16.700 Mädchen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand vorläufiger Berechnungen mitteilt, waren das knapp 80 Einschulungen mehr als im Jahr zuvor (plus 0,2 Prozent).

Obwohl die Einschulungszahl im Vorjahresvergleich leicht stieg, sank sie gegenüber 2008/09 um zwölf Prozent. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf zwei Ursachen zurückzuführen. Zum einen nahm die sechsjährige Bevölkerung zwischen Ende 2008 und Ende 2017 um rund 1.000 Kinder ab (minus drei Prozent). Zum anderen wurde zum Schuljahr 2008/09 das Einschulungsalter reformiert, wodurch in diesem Schuljahr mehr Kinder eingeschult wurden.

Mehr als jedes vierte in Rheinland-Pfalz eingeschulte Kind hatte einen Migrationshintergrund (27 Prozent). Im Schuljahr 2008/09 lag deren Anteil unter den Eingeschulten bei nur 16 Prozent. Der Anstieg ist unter anderem durch die Einschulung von schulpflichtigen Schutz- und Asylsuchenden, den Rückgang der deutschen Kinder in der Bevölkerung und durch einzuschulende Kinder zu erklären, die als zweite Generation von migrationserfahrenen Eltern in Deutschland leben. Unterschiedliche Entwicklungen an privaten und öffentlichen Schulen Schulpflichtige Kinder haben neben dem Besuch einer Grund- oder Förderschule auch die Möglichkeit, die Primarstufe an einer Freien Waldorfschule zu absolvieren. Von den eingeschulten Kindern begannen rund 96 Prozent ihre Schulzeit an einer Grundschule, drei Prozent an einer Förderschule und knapp ein Prozent an einer Freien Waldorfschule. Insbesondere Schulen in freier Trägerschaft wie die Freien Waldorfschulen erfahren zunehmende Beliebtheit. Gegenüber dem Schuljahr 2008/09 stieg die Zahl der Einschulungen an Schulen in privater oder kirchlicher Trägerschaft um 29 Prozent; an öffentlichen Schulen sank sie um 13 Prozent. Regional unterschiedliche Entwicklungen der Einschulungszahlen

Die Entwicklung der Zahl der eingeschulten Kinder zeigte in Rheinland-Pfalz regionale Unterschiede. Während die Einschulungszahlen gegenüber 2013/14 im Landkreis Kaiserslautern (plus 16 Prozent) und im Rhein-Pfalz-Kreis (plus 13 Prozent) deutlich stiegen, meldeten unter anderem der Landkreis Cochem-Zell (minus 6,2 Prozent) und der Donnersbergkreis (minus 4,8 Prozent) einen Rückgang.

Daten zu Einschulungen, zu Schülerinnen und Schülern sowie zu Lehrkräften werden jährlich zum Schuljahresbeginn bei den rheinland-pfälzischen Schulen erfragt. Endgültige regionalisierte Ergebnisse liegen voraussichtlich zum Jahresende 2018 vor. In der amtlichen Schulstatistik besteht ein Migrationshintergrund, wenn eine Schülerin bzw. ein Schüler keine deutsche Staatsangehörigkeit hat, nicht in Deutschland geboren wurde und/oder in der Familie nicht Deutsch spricht.
Zum Schuljahr 2008/09 wurde der Beginn der Schulpflicht bei Vollendung des sechsten Lebensjahres vom 30. Juni auf den 31. August verschoben.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

#Themen

Bildung

Teilen

Zurück