Alle drei industriellen Hauptgruppen verzeichneten einen Rückgang der Nachfrage. Bei den Konsumgüterherstellern, deren Ordervolumen in den vergangenen Monaten besonders stark schwankte, gingen im Juli 40 Prozent weniger Aufträge ein als im Monat zuvor. Die Auftragseingänge der Vorleistungsgüter- und Investitionsgüterhersteller nahmen um 4,3 bzw. ein Prozent ab.
Der Nachfragerückgang in der Vorleistungsgüterindustrie ist unter anderem auf die schwache Entwicklung der Chemiebranche zurückzuführen. In der Chemieindustrie, die in Rheinland-Pfalz der umsatzstärkste Industriezweig ist, verringerten sich die Auftragseingänge um 5,5 Prozent. Auch die beiden großen Branchen der Investitionsgüterindustrie erhielten im Juli weniger neue Bestellungen als im Vormonat: In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, sank das Ordervolumen um 1,2 Prozent. Im Maschinenbau, der drittgrößten Industriebranche, nahmen die Bestellungen leicht um 0,5 Prozent ab.
Die bereinigten Auftragseingänge lagen im Juli 2022 um 17 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Inlands- und Auslandsgeschäft liefen deutlich schlechter als ein Jahr zuvor. In allen drei Güterhauptgruppen schrumpfte das Ordervolumen mit zweistelliger Rate. Die Nachfrage nach Konsumgütern ging am stärksten zurück (minus 33 Prozent). Die drei größten Industriebranchen mussten allesamt Einbußen hinnehmen. Besonders kräftig war das Minus im Maschinenbau – dort nahmen die Bestellungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 21 Prozent ab.
Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen
Autor: Matthias Kowalczyk (Referat Analysen Wirtschaft)