Die Zunahme der bereinigten Auftragseingänge ist insbesondere auf die gestiegene Nachfrage nach Vorleistungsgütern zurückzuführen (plus 7,9 Prozent). In der Investitionsgüterindustrie blieben die Bestellungen im April gegenüber dem Vormonat fast unverändert (plus 0,2 Prozent). Die Konsumgüterhersteller, deren Ordervolumen in den vergangenen Monaten besonders stark schwankte, mussten Einbußen hinnehmen (minus 4,5 Prozent).
Zum Nachfrageanstieg in der Vorleistungsgüterindustrie trug der kräftige Zuwachs bei den Auftragseingängen in der Chemieindustrie bei. Die Chemiebranche, die in Rheinland-Pfalz der umsatzstärkste Industriezweig ist, verzeichnete einen Anstieg des Ordervolumens um 8,8 Prozent. Die beiden großen Branchen der Investitionsgüterindustrie entwickelten sich gegenläufig: In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, nahmen die Bestellungen im April nach einem massiven Einbruch im März deutlich zu (plus 14 Prozent). Im Maschinenbau, der drittgrößten Industriebranche, gab es im April hingegen merkliche Einbußen gegenüber dem Vormonat (minus elf Prozent).
Die bereinigten Auftragseingänge lagen im April 2022 um 1,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Grund dafür ist ein Rückgang bei den Bestellungen aus dem Ausland. Die Nachfrage nach Investitionsgütern war deutlich geringer als im April 2021. In der Vorleistungsgüterindustrie schrumpfte das Ordervolumen ebenfalls. Die Konsumgüterindustrie verbuchte dagegen eine kräftige Steigerung der Bestellungen. Die drei großen Industriebranchen mussten Einbußen hinnehmen: In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie sank die Nachfrage mit minus 22 Prozent am stärksten. In der Chemieindustrie und im Maschinenbau nahmen die Auftragseingänge ebenfalls mit zweistelliger Rate ab.
Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)