Die drei industriellen Hauptgruppen zeigen ein uneinheitliches Bild: Die Auftragseingänge in der Investitionsgüterindustrie schrumpften im Dezember um 8,5 Prozent. Diesem Rückgang stehen Zuwächse in den beiden anderen Hauptgruppen gegenüber. Besonders das Ordervolumen bei Konsumgütern nahm kräftig zu (plus 22 Prozent). Die Bestellungen in der Vorleistungsgüterindustrie stiegen um 0,9 Prozent.
Der verringerten Nachfrage in der Investitionsgüterindustrie liegen gegenläufige Entwicklungen in den beiden großen Teilbereichen zugrunde: In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, der gemessen am Umsatz zweitgrößten Industriebranche in Rheinland-Pfalz, gingen im Dezember 17 Prozent weniger Bestellungen ein als im Monat zuvor. Im Maschinenbau, der drittgrößten Industriebranche, nahmen die Auftragseingänge um 3,9 Prozent zu. Im Bereich Chemie, der zur Vorleistungsgüterindustrie zählt und der umsatzstärkste Industriezweig ist, erhöhte sich das Ordervolumen um ein Prozent.
Die bereinigten Auftragseingänge waren im Dezember 2021 wesentlich höher als im Vorjahresmonat (plus 21 Prozent). Dazu trugen das Inlands- und das Auslandsgeschäft fast gleichermaßen bei. Von den drei Hauptgruppen verbuchte die Konsumgüterindustrie die stärkste Zunahme. Die Bestellungen lagen 68 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch in den beiden anderen Hauptgruppen war das Ordervolumen höher als im Dezember 2020. Das Plus betrug in der Investitionsgüterindustrie 24 Prozent und in der Vorleistungsgüterindustrie 6,7 Prozent. Die Nachfrage nach Kraftwagen und Kraftwagenteilen erhöhte sich deutlich um 39 Prozent, während die Auftragseingänge im Maschinenbau um 4,5 Prozent zulegten. In der Chemieindustrie fiel der Zuwachs mit 1,2 Prozent am geringsten aus.
Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen
Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)