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Industrie im Januar 2022: Auftragseingänge sinken leicht

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten war im Januar 2022 leicht rückläufig. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um 0,9 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Während aus dem Inland deutlich mehr Bestellungen eingingen als im Dezember 2021 (plus 5,1 Prozent), sank das Ordervolumen aus dem Ausland um 4,6 Prozent.

Der Rückgang der bereinigten Auftragseingänge ist auf Einbußen in der Vorleistungsgüterindustrie zurückzuführen. Die Nachfrage nach Vorleistungsgütern schrumpfte im Januar um 6,9 Prozent. In den anderen beiden Hauptgruppen gab es Zuwächse. In der Konsumgüterindustrie stiegen die Bestellungen um 4,7 Prozent, das Ordervolumen der Investitionsgüterhersteller legte um 2,7 Prozent zu.

Die Entwicklung in der Vorleistungsgüterindustrie ist geprägt durch die Chemiebranche, die in Rheinland-Pfalz der umsatzstärkste Industriezweig ist. In der Chemieindustrie lagen die Bestellungen im Januar um 8,8 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Auch im Maschinenbau, der zur Investitionsgüterindustrie gehört und die drittgrößte Industriebranche ist, gingen weniger Aufträge ein (minus 1,1 Prozent). In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie zählt und die zweitgrößte Industriebranche ist, stieg die Nachfrage hingegen um 4,3 Prozent.

Die bereinigten Auftragseingänge waren im Januar 2022 wesentlich höher als ein Jahr zuvor (plus 21 Prozent). Die Inlandsgeschäfte entwickelten sich besser als die Bestellungen aus dem Ausland. Von den drei Hauptgruppen verbuchte die Konsumgüterindustrie, deren Auftragseingänge stark schwanken, die kräftigste Steigerung; das Ordervolumen war mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahresmonat. Auch die Nachfrage nach Investitionsgütern stieg deutlich (plus 29 Prozent). Dazu trug vor allem der der kräftige Zuwachs an Bestellungen in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie bei (plus 46 Prozent). Auch im Maschinenbau gingen mehr Aufträge ein als im Vorjahresmonat (plus zwölf Prozent). In der Vorleistungsgüterindustrie lag das Ordervolumen hingegen um 4,4 Prozent unter dem Niveau von Januar 2021, wozu die Chemieindustrie mit einem Minus von elf Prozent beitrug.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Schnellmeldung zur Konjunktur - Entwicklung der Auftragseingänge (real)
Liniendiagramm: Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2017 bis 2022 nach Monaten

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