In zwei der drei industriellen Hauptgruppen sank die Nachfrage. Die Konsumgüterhersteller, deren Ordervolumen in den vergangenen Monaten besonders stark schwankte, mussten Einbußen von zwölf Prozent hinnehmen. Die Hersteller von Investitionsgütern nahmen 5,7 Prozent weniger Bestellungen entgegen als im Vormonat. In der Vorleistungsgüterindustrie stiegen die bereinigten Auftragseingänge hingegen leicht um 0,7 Prozent.
Zum Zuwachs in der Vorleistungsgüterindustrie trug ein Nachfrageanstieg in der Chemieindustrie bei. Die Chemiebranche, die in Rheinland-Pfalz der umsatzstärkste Industriezweig ist, verbuchte einen Anstieg des Ordervolumens um 5,7 Prozent. Die beiden größten Teilbereiche der Investitionsgüterindustrie verzeichneten dagegen ein Minus. In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, der gemessen am Umsatz zweitgrößten Industriebranche in Rheinland-Pfalz, gingen im Mai 9,9 Prozent weniger Bestellungen ein als im Monat zuvor. Im Maschinenbau, der drittgrößten Industriebranche, nahm die Nachfrage um 1,8 Prozent ab.
Die bereinigten Auftragseingänge lagen im Mai 2022 um 8,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Dabei schwächelten Inlands- und Auslandsgeschäft gleichermaßen (minus 8,7 bzw. minus 8,1 Prozent). Die Nachfrage nach Investitionsgütern war deutlich geringer als im Mai 2021. In der Vorleistungsgüterindustrie sank das Ordervolumen ebenfalls. Die Konsumgüterindustrie verbuchte dagegen eine kräftige Steigerung der Bestellungen. Die drei größten Industriebranchen mussten allesamt Einbußen hinnehmen: In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie war der Rückgang am stärksten (minus 33 Prozent). Im Maschinenbau nahmen die Auftragseingänge um 16 Prozent ab und die Chemieindustrie verzeichnete ein Minus von 5,2 Prozent.
Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen
Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)