| Erwerbstätigkeit

Mehr als ein Fünftel der abhängig Beschäftigten arbeitete 2021 im Homeoffice

Im vergangenen Jahr übten in Rheinland-Pfalz von den insgesamt 1,8 Millionen abhängig Beschäftigten (ohne Auszubildende) 22 Prozent ihren Beruf zumindest teilweise zu Hause aus. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand von Erstergebnissen des Mikrozensus weiter mitteilt, arbeiteten 8,7 Prozent der abhängig Beschäftigten ausschließlich zu Hause.

Differenziert nach demografischen Merkmalen zeigen sich eher geringe Unterschiede: So arbeiteten Männer (23 Prozent) etwas häufiger im Homeoffice als Frauen (21 Prozent). In der Altersgruppe der 36- bis 50-Jährigen war die Erwerbsarbeit zu Hause mit knapp 27 Prozent am weitesten verbreitet; im Vergleich hierzu lag der Anteil beispielsweise bei den 51- bis 65-Jährigen bei rund 20 Prozent.

Auswertungen nach sozioökonomischen Merkmalen zeigen eine hohe Bandbreite bei der Nutzung von Homeoffice:

  • Von den abhängig Beschäftigten arbeiteten vor allem diejenigen mit hohem Bildungsstand (auch) von zu Hause (44 Prozent); der Anteil sank z. B. auf 15 Prozent bei denjenigen mit mittlerem Bildungsstand.
  • Darüber hinaus nutzten insbesondere Beamtinnen und Beamte – darunter auch Lehrerinnen und Lehrer– die Möglichkeit des Homeoffice (49 Prozent). Von den Angestellten übte weniger als ein Viertel den Beruf in den eigenen vier Wänden aus (24 Prozent).
  • Mit dem Einkommen steigt auch der Homeoffice-Anteil. Nicht einmal jeder Zehnte der abhängig Beschäftigten mit einem persönlichen monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro war im Homeoffice tätig, gegenüber 60 Prozent der abhängig Beschäftigten mit einem Einkommen von 4.000 Euro und mehr.
  • Auch in Abhängigkeit der Branche variiert die Nutzung von Homeoffice. So gibt es Branchen – wie beispielsweise das Baugewerbe oder das Gesundheits- und Sozialwesen – in denen sehr viele Tätigkeiten nicht von zu Hause aus erledigt werden können. Im Gegensatz hierzu ist im Bereich „Information und Kommunikation“ das Arbeiten von zu Hause sehr gut möglich. Dementsprechend war für diese Branche der mit Abstand höchste Homeoffice-Anteil zu verzeichnen (70 Prozent), gefolgt vom Wirtschaftsabschnitt „Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ (52 Prozent).

Die Daten basieren auf den Erstergebnissen des Mikrozensus 2021 (Unterstichprobe LFS). Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten.
Der Anteil der abhängig Beschäftigten, die 2021 von zu Hause arbeiteten, umfasst jeweils die abhängig Beschäftigten (ohne Auszubildende), die angaben, zum Zeitpunkt der Befragung in den vergangenen vier Wochen mindestens einmal oder häufiger von zu Hause gearbeitet zu haben.
Der Mikrozensus wurde 2020 methodisch neugestaltet. Ausführliche Informationen zu den Änderungen sowie den Auswirkungen der Neugestaltung und der Corona-Krise auf den Mikrozensus 2020 sowie auch teilweise den Mikrozensus 2021 stehen hier zur Verfügung: https://www.statistik.rlp.de/de/gesellschaft-staat/info-zu-ergebnissen-2020/
Damit zwischen dem Ende des Erhebungsjahres und der Ergebnisbereitstellung möglichst wenig Zeit vergeht, werden ab dem Jahr 2020 zunächst Erstergebnisse und mit einigem zeitlichen Abstand Endergebnisse veröffentlicht. Sowohl Erst- als auch Endergebnisse beruhen auf vollständig aufbereiteten und validierten Daten. Allerdings basieren die Endergebnisse im Gegensatz zu den Erstergebnissen auf einer höheren Anzahl befragter Haushalte. Dies ist dadurch bedingt, dass auch nach Ende eines Erhebungsjahres fehlende Haushalte nach Erinnerungen/Mahnungen noch Auskunft geben. Dieses Datenmaterial wird zudem an einem aktualisierten Bevölkerungseckwert hochgerechnet. Durch den größeren Stichprobenumfang und die aktualisierte Hochrechnung können die Endergebnisse von den Erstergebnissen abweichen.

Autorin: Dr. Julia Stoffel (Referat Private Haushalte)

Abhängig Beschäftigte (ohne Auszubildende) 1) mit Erwerbsarbeit zu Hause2)
nach ausgewählten Merkmalen 2021
Merkmalin 1 000in %
Insgesamt39822,1
nach Geschlecht
Frauen18121,0
Männer21723,1
nach Altersgruppen
15 bis 35 Jahre12121,2
36 bis 50 Jahre15226,7
51 bis 65 Jahre12219,5
66 Jahre und älter//
nach Bildungsstand (nach ISCED)3)
niedrig (ISCED 1 bis 2)//
mittel (ISCED 3 bis 4)14414,8
hoch (ISDEC 5 bis 8)24643,9
nach Stellung im Beruf
Arbeiterinnen/Arbeiter//
 Angestellte33323,6
Beamtinnen/Beamte6048,9
nach Einkommen4)
unter 1.000 EUR(27)(9,2)
1.000 EUR bis unter 2.000 EUR6911,3
2.000 EUR bis unter 3.000 EUR12323,3
3.000 EUR bis unter 4.000 EUR8743,8
4.000 EUR und mehr8759,8
/ keine Angabe, da Zahl nicht sicher genug
( ) Aussagewert eingeschränkt, da Zahl statistisch unsicher
1) Bevölkerung in Hauptwohnsitzhaushalten.
2) In den letzten vier Wochen (bezogen auf den Befragungszeitpunkt).
3) Der Bildungsstand wird entsprechend der internationalen Standardklassifikation des Bildungswesens (ISCED, Fassung von 2011) bestimmt.
4) Nur Personen mit Einkommen und Angaben zum Einkommen.

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