Am schwächsten entwickelte sich das Verarbeitende Gewerbe. Die bereinigte Bruttowertschöpfung in diesem Wirtschaftsbereich nahm im ersten Quartal um 0,8 Prozent gegenüber dem Schlussquartal 2019 ab. Das Baugewerbe konnte nach einem Rückgang im Vorquartal wieder ein Wachstum verzeichnen; die Wertschöpfung erhöhte sich im ersten Quartal 2020 um 0,4 Prozent. Deutlich verschlechtert hat sich die Lage in den Dienstleistungsbereichen. Hier reduzierte sich die Wertschöpfung um 0,6 Prozent.
Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes wurden in der wegen Sondereffekten schwankungsanfälligen Konsumgüterindustrie im ersten Quartal deutlich steigende bereinigte Umsätze registriert. In der Investitionsgüterindustrie wuchsen die Erlöse ebenfalls, in der Vorleistungsgüterindustrie – dem größten Teilbereich – waren sie rückläufig.
Die bereinigten Erlöse im Bauhauptgewerbe zogen im ersten Quartal deutlich an. Sowohl der Hochbau als auch der Tiefbau konnte zulegen.
In den Dienstleistungsbereichen verlief die Umsatzentwicklung im Gastgewerbe mit Abstand am schlechtesten. Hier brachen die bereinigten Erlöse um etwa ein Siebtel ein. Einige Dienstleistungsbereiche, beispielsweise die Lagerei, verbuchten hingegen höhere Umsätze.
Jahresergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt werden vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ berechnet. Die Quartalsergebnisse zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Rheinland-Pfalz beruhen auf einer ökonometrischen Schätzung, bei der die vom Arbeitskreis ermittelten Jahresergebnisse mithilfe von quartalsweise vorliegenden Indikatoren aus den Unternehmensstatistiken (z. B. Umsätze und Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen) auf die Quartale verteilt werden. Weitere Informationen zur Methodik stehen unter http://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/monatshefte/2017/Juni/06-2017-350.pdf zur Verfügung.
Autor: Dr. Martin Jacobs (Referat Analysen Staat, Soziales)