Ausfuhren Ein großer Teil des Exportwachstums geht auf den Handel mit den Ländern der Eurozone zurück. In die Euroländer wurden im ersten Quartal 2018 Waren im Wert von 7,1 Milliarden Euro geliefert, was einen Anstieg um 20,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. In fast alle Länder der Eurozone wurde mehr exportiert als im ersten Quartal 2017. Die Ausfuhren in die EU-Mitgliedstaaten, die nicht der Eurozone angehören, verringerten sich hingegen um 1,8 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Dieses Minus ist unter anderem auf Rückgänge bei den Exporten in die Tschechische Republik (minus 21,3 Prozent) und in das Vereinigte Königreich (minus sechs Prozent) zurückzuführen. Insgesamt stiegen die Ausfuhren in die EU-Länder um 13,5 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. In europäische Länder außerhalb der EU wurden Waren im Wert von 1,1 Milliarden Euro geliefert; das waren 9,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Leicht rückläufig waren die Ausfuhren nach Asien. Sie nahmen um 0,7 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro ab, obwohl sich die Geschäfte mit China und Japan, den beiden wichtigsten Handelspartnern in der Region, günstig entwickelten. Der Wert der auf den amerikanischen Kontinent exportierten Waren erhöhte sich um drei Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Dazu trugen unter anderem die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten bei, die um 4,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums lagen. Die Lieferungen nach Afrika sowie nach Australien und Ozeanien stiegen zwar mit zweistelliger Rate, aufgrund des geringen Exportvolumens fiel diese Steigerung jedoch kaum ins Gewicht.
In der Mehrzahl der Güterabteilungen, die für den Export eine große Bedeutung haben, waren Zuwächse zu verzeichnen. Besonders stark stieg der Wert der Ausfuhr pharmazeutischer Erzeugnisse (plus 51,7 Prozent). Größere Steigerungen gab es außerdem beim Export von Metallen sowie von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (plus 9,6 bzw. plus 6,2 Prozent). Die Ausfuhr chemischer Erzeugnisse blieb unverändert. Einfuhren Die Einfuhren aus den Euroländern legten deutlich zu (plus 21,6 Prozent). Sie stiegen stärker als die Importe aus den EU-Ländern, die nicht der Eurozone angehören (plus 12,1 Prozent). Insgesamt wurden aus den Mitgliedstaaten der EU im ersten Quartal 2018 Waren im Wert von 7,6 Milliarden Euro importiert, was eine Steigerung um 19,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Die Einfuhren aus den europäischen Staaten außerhalb der EU erhöhten sich um zehn Prozent auf 775 Millionen Euro. Der Wert der aus Amerika importierten Waren stieg deutlich um 15,4 Prozent auf 961 Millionen Euro, was in erster Linie auf eine starke Zunahme der Einfuhren aus den USA zurückführen ist. Weniger dynamisch entwickelte sich der Handel mit Asien; die Importe legten um 2,7 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Hierbei standen einem kräftigen Einfuhrplus aus China Rückgänge bei den Importen aus anderen Ländern der Region gegenüber. Die Importe aus Afrika sowie aus Australien und Ozeanien waren rückläufig (minus 12,6 bzw. minus 9,6 Prozent).
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)
Merkmal | 2017 | 2018 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 8.616 | 62,6 | 9.778 | 64,7 | 13,5 |
Eurozone | 5.866 | 42,6 | 7.078 | 46,8 | 20,7 |
Nicht Eurozone | 2.750 | 20,0 | 2.700 | 17,9 | -1,8 |
Übriges Europa | 994 | 7,2 | 1.092 | 7,2 | 9,9 |
Asien | 1.932 | 14,0 | 1.917 | 12,7 | -0,7 |
Amerika | 1.787 | 13,0 | 1.840 | 12,2 | 3,0 |
Afrika | 294 | 2,1 | 336 | 2,2 | 14,5 |
Australien / Ozeanien | 134 | 1,0 | 148 | 1,0 | 10,2 |
Ausfuhr insgesamt | 13.757 | 100,0 | 15.112 | 100,0 | 9,8 |
EU-Länder | 6.336 | 65,8 | 7.556 | 68,1 | 19,3 |
Eurozone | 4.747 | 49,3 | 5.774 | 52,1 | 21,6 |
Nicht Eurozone | 1.589 | 16,5 | 1.781 | 16,1 | 12,1 |
Übriges Europa | 705 | 7,3 | 775 | 7,0 | 10,0 |
Asien | 1.561 | 16,2 | 1.602 | 14,4 | 2,7 |
Amerika | 833 | 8,6 | 961 | 8,7 | 15,4 |
Afrika | 183 | 1,9 | 160 | 1,4 | -12,6 |
Australien / Ozeanien | 16 | 0,2 | 15 | 0,1 | -9,6 |
Einfuhr insgesamt | 9.633 | 100,0 | 11.090 | 100,0 | 15,1 |