Die Zahl der Beschäftigten in Gesundheitseinrichtungen hat seit Beginn der Zeitreihe 2008 kontinuierlich zugenommen. Bis 2016 erhöhte sie sich insgesamt um 16,8 Prozent (Deutschland: plus 18,6 Prozent). Die meisten neuen Arbeitsplätze im Vergleich zum Vorjahr entstanden mit rund 1.900 Beschäftigten im Bereich der stationären und teilstationären Einrichtungen (plus 2 Prozent). Zu dieser Einrichtungsart zählen Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationskliniken sowie stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen. Besonders stark nahm die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse in den Krankenhäusern zu. Der zweithöchste Anstieg im Gesundheitswesen erfolgte in den ambulanten Einrichtungen, zu denen u. a. Arztpraxen, Apotheken und ambulante Pflegeeinrichtungen gehören. Im Jahr 2016 erhöhte sich die Beschäftigtenzahl dieser Einrichtungen um knapp 1.500 auf 104.700. Besonders viele neue Arbeitsplätze entstanden im Teilbereich ambulante Pflege (plus 1.000 bzw. plus 7,1 Prozent).
Charakteristisch für das Gesundheitswesen ist der hohe Anteil weiblichen Personals. Im Jahr 2016 waren mehr als drei Viertel aller Beschäftigten im Gesundheitswesen Frauen (Deutschland: ebenfalls 76 Prozent). Besonders hoch fiel der weibliche Beschäftigungsanteil in den ambulanten (83 Prozent) und den stationären bzw. teilstationären Einrichtungen (80 Prozent) aus. Dabei gab es den höchsten Frauenanteil in der ambulanten sowie stationären und teilstationären Pflege.
Die Ergebnisse werden von der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) berechnet. Die Gesundheitspersonalrechnung (GPR) wird für die Länder ab dem Berichtsjahr 2008 nach einheitlicher Methode durchgeführt.
Unter Gesundheitspersonal/Beschäftigten werden hier Beschäftigungsverhältnisse verstanden, sodass Personen mit mehreren Arbeitsverhältnissen in verschiedenen Einrichtungen auch mehrfach gezählt werden.
Das Gesundheitswesen ist gemäß SHA (System of Health Accounts) definiert. Es ist nicht identisch mit Abteilung 86 der aktuellen Wirtschaftszweigklassifikation WZ 2008.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Analysen, Auftragsarbeiten, FDZ)
Art der Einrichtung | Insgesamt | Weibliche Beschäftigte | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
2015 | 2016 | Veränderung 2016 zu 2015 | 2015 | 2016 | Veränderung 2016 zu 2015 | |
1.000 | % | 1.000 | % | |||
Insgesamt | 258,3 | 262,4 | 1,6 | 196,3 | 199,7 | 1,7 |
Gesundheitsschutz | 1,4 | 1,4 | -0,7 | 1,0 | 1,0 | -1,1 |
Ambulante Einrichtungen | 103,3 | 104,7 | 1,4 | 84,9 | 86,5 | 1,9 |
Arztpraxen | 32,7 | 32,8 | 0,4 | 26,9 | 27,0 | 0,7 |
Zahnarztpraxen | 15,5 | 15,7 | 1,3 | 12,8 | 13,0 | 1,6 |
Praxen sonstiger medizinischer Berufe | 25,7 | 26,2 | 1,9 | 21,0 | 21,5 | 2,6 |
Apotheken | 10,5 | 10,1 | -3,7 | 8,8 | 8,5 | -3,2 |
im Einzelhandel | 5,3 | 5,4 | 1,0 | 3,4 | 3,4 | 1,8 |
Ambulante Pflege | 13,5 | 14,5 | 7,1 | 12,1 | 12,9 | 7,2 |
Stationäre/teilstationäre Einrichtungen | 92,9 | 94,8 | 2,0 | 74,5 | 75,8 | 1,7 |
Krankenhäuser | 56,8 | 57,8 | 1,7 | 43,7 | 44,4 | 1,5 |
Vorsorge-/Rehabilitationseinrichtungen | 5,5 | 5,6 | 1,7 | 4,2 | 4,2 | 1,4 |
Stationäre/teilstationäre Pflege | 30,6 | 31,4 | 2,6 | 26,6 | 27,2 | 2,2 |
Rettungsdienste | 3,0 | 3,1 | 2,7 | 0,9 | 1,0 | 4,0 |
in der Verwaltung | 10,6 | 10,6 | 0,2 | 6,5 | 6,6 | 1,1 |
Sonstige Einrichtungen | 20,1 | 20,6 | 2,6 | 15,3 | 15,6 | 2,2 |
Vorleistungseinrichtungen | 27,1 | 27,3 | 0,6 | 13,1 | 13,2 | 0,8 |
Quelle: Gesundheitspersonalrechnung der Länder; Stand: Januar 2018 | ||||||
1 Unter Gesundheitspersonal/Beschäftigten werden hier Beschäftigungsverhältnisse verstanden, sodass Personen mit mehreren Arbeitsverhältnissen in verschiedenen Einrichtungen auch mehrfach gezählt werden. |