Ausfuhren Ein großer Teil des Exportwachstums geht auf den Handel mit den Ländern der Eurozone zurück. In die Euroländer wurden im ersten Halbjahr 2018 Waren im Wert von 14,5 Milliarden Euro geliefert, was einen Anstieg um 21,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. In die meisten Länder der Eurozone wurde mehr exportiert als im ersten Halbjahr 2017. Die Ausfuhren in die EU-Mitgliedstaaten, die nicht der Eurozone angehören, verringerten sich dagegen um drei Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Dieses Minus ist unter anderem auf Rückgänge bei den Exporten in die Tschechische Republik (minus 15,5 Prozent) und in das Vereinigte Königreich (minus 7,1 Prozent) zurückzuführen. Insgesamt stiegen die Ausfuhren in die EU-Länder um 14 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro. In europäische Länder außerhalb der EU wurden Waren im Wert von 2,2 Milliarden Euro geliefert; das waren 4,9 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2017.
Der Wert der auf den amerikanischen Kontinent exportierten Waren erhöhte sich um 9,1 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Dazu trugen unter anderem die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten bei, die um 11,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums lagen. Rückläufig waren die Ausfuhren nach Asien. Sie nahmen um 1,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro ab. Während sich die Geschäfte mit China, dem wichtigsten Handelspartner in der Region, günstig entwickelten, waren die Exporte nach Japan, dem zweitwichtigsten Abnehmerland in Asien, rückläufig. Die Lieferungen nach Afrika sowie nach Australien und Ozeanien stiegen ebenfalls an.
In der Mehrzahl der Güterabteilungen, die für den Export eine große Bedeutung haben, waren Zuwächse zu verzeichnen. Besonders stark stieg der Wert der Ausfuhr pharmazeutischer Erzeugnisse (plus 70,5 Prozent). Größere Steigerungen gab es außerdem beim Export von Metallen sowie von Gummi- und Kunststoffwaren (plus 7,3 bzw. plus 4,1 Prozent). Die Ausfuhr chemischer Erzeugnisse ging um 2,6 Prozent zurück.
Einfuhren Die Einfuhren aus den Euroländern legten deutlich zu (plus 26,7 Prozent). Sie stiegen stärker als die Importe aus den EU-Ländern, die nicht der Eurozone angehören (plus 6,6 Prozent). Insgesamt wurden aus den Mitgliedstaaten der EU im ersten Halbjahr 2018 Waren im Wert von 15,8 Milliarden Euro importiert, was eine Steigerung um 21,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Die Einfuhren aus den europäischen Staaten außerhalb der EU erhöhten sich um 6,6 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Der Wert der aus Amerika importierten Waren stieg deutlich um 11,9 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, was in erster Linie auf eine starke Zunahme der Einfuhren aus den USA zurückzuführen ist. Im Handel mit Asien legten die Importe um 5,3 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zu. Hierbei standen einem kräftigen Einfuhrplus aus China und Japan Rückgänge bei den Importen aus anderen Ländern der Region gegenüber. Die Importe aus Afrika sowie aus Australien und Ozeanien waren rückläufig (minus 13,7 bzw. minus 6,1 Prozent).
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Autor: Wolfgang Ellermeyer (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)
Merkmal | 2017 | 2018 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 17.398 | 62,9 | 19.837 | 65,1 | 14,0 |
Eurozone | 11.864 | 42,9 | 14.468 | 47,4 | 21,9 |
Nicht Eurozone | 5.534 | 20,0 | 5.370 | 17,6 | -3,0 |
Übriges Europa | 2.080 | 7,5 | 2.182 | 7,2 | 4,9 |
Amerika | 3.436 | 12,4 | 3.748 | 12,3 | 9,1 |
Asien | 3.799 | 13,7 | 3.741 | 12,3 | -1,5 |
Afrika | 635 | 2,3 | 662 | 2,2 | 4,2 |
Australien / Ozeanien | 308 | 1,1 | 321 | 1,1 | 4,2 |
Ausfuhr insgesamt | 27.656 | 100,0 | 30.492 | 100,0 | 10,3 |
EU-Länder | 13.031 | 65,8 | 15.834 | 68,7 | 21,5 |
Eurozone | 9.682 | 48,9 | 12.265 | 53,2 | 26,7 |
Nicht Eurozone | 3.349 | 16,9 | 3.569 | 15,5 | 6,6 |
Übriges Europa | 1.406 | 7,1 | 1.499 | 6,5 | 6,6 |
Asien | 3.321 | 16,8 | 3.497 | 15,2 | 5,3 |
Amerika | 1.671 | 8,4 | 1.870 | 8,1 | 11,9 |
Afrika | 338 | 1,7 | 292 | 1,3 | -13,7 |
Australien / Ozeanien | 34 | 0,2 | 32 | 0,1 | -6,1 |
Einfuhr insgesamt | 19.801 | 100,0 | 23.061 | 100,0 | 16,5 |