Ein großer Teil des Exportwachstums geht auf den Handel mit den Ländern der Eurozone zurück. In die Euroländer wurden von Januar bis September 2018 Waren im Wert von 22,3 Milliarden Euro geliefert, was einen Anstieg um 26,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. In die meisten Länder der Eurozone wurde mehr exportiert als in den ersten neun Monaten 2017. Die Ausfuhren in die EU-Mitgliedstaaten, die nicht der Eurozone angehören , verringerten sich dagegen leicht um 0,5 Prozent auf acht Milliarden Euro. Dieses Minus ist unter anderem auf Rückgänge bei den Exporten in die Tschechische Republik (minus 14 Prozent) und in das Vereinigte Königreich (minus zwei Prozent) zurückzuführen. Insgesamt stiegen die Ausfuhren in die EU-Länder um 18 Prozent auf 30,3 Milliarden Euro. In europäische Länder außerhalb der EU wurden Waren im Wert von 3,2 Milliarden Euro geliefert; das waren 1,5 Prozent mehr als in den ersten neun Monaten 2017.
Der Wert der auf den amerikanischen Kontinent exportierten Waren erhöhte sich um 9,8 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Dazu trugen unter anderem die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten bei, die 11,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums lagen. Rückläufig waren die Ausfuhren nach Asien. Sie nahmen um 0,9 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro ab. Während sich die Geschäfte mit China, dem wichtigsten Handelspartner in der Region, günstig entwickelten, waren die Exporte nach Japan, dem zweitwichtigsten Abnehmerland in Asien, rückläufig. Die Lieferungen nach Afrika sowie nach Australien und Ozeanien stiegen ebenfalls an.
Einfuhren Die Einfuhren aus den Euroländern legten deutlich zu (plus 33,2 Prozent). Sie stiegen stärker als die Importe aus den EU-Ländern, die nicht der Eurozone angehören (plus 4,8 Prozent). Insgesamt wurden aus den Mitgliedstaaten der EU von Januar bis September 2018 Waren im Wert von 24,8 Milliarden Euro importiert, was eine Steigerung um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Die Einfuhren aus den europäischen Staaten außerhalb der EU erhöhten sich um sieben Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Der Wert der aus Amerika importierten Waren stieg um 9,9 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro, was in erster Linie auf eine starke Zunahme der Einfuhren aus den USA zurückzuführen ist. Im Handel mit Asien legten die Importe um 5,9 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zu. Hierbei standen einem kräftigen Einfuhrplus aus China, Singapur und Japan Rückgänge bei den Importen aus anderen Ländern der Region gegenüber. Die Importe aus Afrika sowie aus Australien und Ozeanien waren rückläufig (minus 10,3 bzw. minus drei Prozent).
Vereinigtes Königreich In das Vereinigte Königreich, das unter den rheinland-pfälzischen Ausfuhrländern mit einem Anteil von 5,6 Prozent Platz fünf belegt, wurden Waren im Wert von 2,6 Milliarden Euro geliefert. Das waren zwei Prozent weniger als von Januar bis September 2017. Ein Viertel der Ausfuhren (657 Millionen Euro / minus 4,1 Prozent) umfasst Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile. Bei den Einfuhren (1,1 Milliarden Euro / plus sieben Prozent) liegt Großbritannien im Ländervergleich auf Platz zehn. Zu den wichtigsten Einfuhrgütern zählen Chemische Erzeugnisse (353 Millionen Euro / plus 34,2 Prozent).
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Autor: Wolfgang Ellermeyer (Sachgebiet Handel, Gastgewerbe, Dienstleistungen)
Merkmal | 2017 | 2018 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 25.711 | 62,2 | 30.348 | 65,3 | 18,0 |
Eurozone | 17.655 | 42,7 | 22.330 | 48,0 | 26,5 |
Nicht Eurozone | 8.056 | 19,5 | 8.018 | 17,2 | -0,5 |
Übriges Europa | 3.107 | 7,5 | 3.154 | 6,8 | 1,5 |
Amerika | 5.261 | 12,7 | 5.775 | 12,4 | 9,8 |
Asien | 5.738 | 13,9 | 5.685 | 12,2 | -0,9 |
Afrika | 1.004 | 2,4 | 1.019 | 2,2 | 1,5 |
Australien / Ozeanien | 478 | 1,2 | 507 | 1,1 | 6,1 |
Ausfuhr insgesamt | 41.304 | 100,0 | 46.493 | 100,0 | 12,6 |
EU-Länder | 19.709 | 66,1 | 24.837 | 69,8 | 26,0 |
Eurozone | 14.717 | 49,3 | 19.605 | 55,1 | 33,2 |
Nicht Eurozone | 4.992 | 16,7 | 5.231 | 14,7 | 4,8 |
Übriges Europa | 2.083 | 7,0 | 2.229 | 6,3 | 7,0 |
Asien | 4.982 | 16,7 | 5.274 | 14,8 | 5,9 |
Amerika | 2.460 | 8,2 | 2.704 | 7,6 | 9,9 |
Afrika | 472 | 1,6 | 424 | 1,2 | -10,3 |
Australien / Ozeanien | 48 | 0,2 | 47 | 0,1 | -3,0 |
Einfuhr insgesamt | 29.827 | 100,0 | 35.563 | 100,0 | 19,2 |