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Inflationsrate sinkt im November deutlich auf plus drei Prozent

Die Inflation, die anhand der Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen wird, schwächte sich im November weiter ab. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lagen die Verbraucherpreise im November 2023 um drei Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Eine niedrigere Teuerungsrate wurde zuletzt im Juni 2021 gemessen. Im Oktober hatte die Inflationsrate noch plus 3,7 Prozent betragen.

Der Rückgang der Teuerung beruht allerdings auch auf einem statistischen Basiseffekt. Im Herbst 2022 hatten sich die Verbraucherpreise, insbesondere die Energie- und Nahrungsmittelpreise, außergewöhnlich stark erhöht. Weil die hohen Vorjahrespreise nun die Vergleichsbasis für die Berechnung der Inflationsrate bilden, fällt die Rate niedriger aus als in den vergangenen Monaten.

Veränderungen gegenüber November 2022

Die Entwicklung der Energiepreise, die im vergangenen Jahr maßgeblich für den Anstieg der Inflation verantwortlich war, wirkte im November 2023 dämpfend auf die Teuerung. Die Preise für Energie waren vier Prozent niedriger als im November 2022. Die Kraftstoffpreise sanken binnen Jahresfrist um 6,1 Prozent. Haushaltsenergie verbilligte sich ebenfalls (minus 2,5 Prozent). Dazu trugen vor allem die Preissenkungen bei Heizöl (minus 16,9 Prozent; einschließlich Betriebskosten) und Gas (minus 4,6 Prozent; einschließlich Betriebskosten) bei. Strom war nur geringfügig teurer als im Vorjahresmonat (plus 0,3 Prozent). Deutliche Preiserhöhungen waren lediglich bei Fernwärme zu verzeichnen (plus 15,8 Prozent).

Für Nahrungsmittel mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher 5,5 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Damit stiegen die Nahrungsmittelpreise erneut kräftiger als der Verbraucherpreisindex insgesamt und wirkten somit weiterhin inflationstreibend. Am stärksten zogen die Preise für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren an (plus 14,1 Prozent; darunter Riegel oder andere Erzeugnisse aus Schokolade: plus 27 Prozent). Die Preise für Obst stiegen ebenfalls mit zweistelliger Rate (plus 11,3 Prozent). Nur Speisefette und -öle wurden deutlich günstiger (minus 16 Prozent), da die Preise für Butter sowie „Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches“ wesentlich niedriger waren als im November 2022 (minus 30 bzw. minus 23,8 Prozent).

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, war im November ebenfalls rückläufig. Sie belief sich auf plus 3,6 Prozent nach plus 4,2 Prozent im Oktober.

In allen zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindex lagen die Preise im November 2023 über dem Niveau des Vorjahresmonats. Den stärksten Anstieg gab es bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 6,8 Prozent). Es folgten „Andere Waren- und Dienstleistungen“ (z. B. Körperpflege, Dienstleistungen sozialer Einrichtungen sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) mit plus 5,8 Prozent sowie Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit plus 5,5 Prozent. Am geringsten fielen die Preissteigerungen mit plus 0,5 Prozent in der Abteilung „Verkehr“ aus.

Veränderungen gegenüber Oktober 2023

Gegenüber dem Vormonat sank der Verbraucherpreisindex im November 2023 um 0,4 Prozent. In sieben der zwölf Abteilungen lagen die Preise unter dem Niveau von Oktober. Die stärksten Preissenkungen gab es in der Abteilung „Freizeit, Unterhaltung unter Kultur“ (minus 1,8 Prozent). Auch in der Abteilung „Verkehr“ sanken die Preise spürbar (minus 1,4 Prozent); das hängt unter anderem mit dem Rückgang der Kraftstoffpreise zusammen (minus 2,3 Prozent). Für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher 0,5 Prozent weniger bezahlen als im Oktober. Preissteigerungen waren lediglich in den Abteilungen „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (plus 0,3 Prozent) sowie „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ (plus 0,1 Prozent) zu verzeichnen. In den übrigen drei Abteilungen blieb das Preisniveau gegenüber dem Vormonat unverändert.

Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 23 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenannte Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat November 2023 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 5. Dezember 2023 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Säulendiagramm: Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz und für DeutschlandLiniendiagramm: Verbraucherpreise 2020 bis 2023 nach MonatenBalkendiagramm: Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz nach Waren- und Dienstleistungsgruppen im November 2023Balkendiagramm: Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz nach Waren- und Dienstleistungsgruppen im November 2023

 Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz
 Preisindizes
- für Gütergruppen
- für die Lebenshaltung insgesamt
Wägungs-anteil am Gesamt-index*
in %
IndexstandVeränderung gegenüber
November 2023November 2022Oktober 2023
Basis
2020=100
%
Waren- und Dienstleistungsgruppen
 Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe 25,9113,91,2
Verkehr113,8122,90,5-1,4
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke11,9129,75,50,3
Freizeit, Unterhaltung und Kultur10,4112,33,3-1,8
Andere Waren und Dienstleistungen9,9115,05,8-0,1
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör6,8118,34,6
Gesundheit5,5105,82,8
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen4,7119,04,9-0,5
Bekleidung und Schuhe4,2110,92,1-0,4
Alkoholische Getränke und Tabakwaren3,5118,76,80,1
Post und Telekommunikation2,399,80,7-0,2
Bildungswesen0,9107,63,0-0,1
Gesamtlebenshaltung
 Verbraucherpreisindex100,0116,73,0-0,4
Kerninflationsrate
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie82,1112,13,6-0,4
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispielsweise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben.
1 Die Abteilung Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr.
Preisspiegel für Haushaltsenergie und Kraftstoffe
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
Oktober 2023November 2022Jahr 2020
Energie insgesamt-1,5-4,047,8
Haushaltsenergie insgesamt-1,0-2,550,0
Heizöl, einschl. Betriebskosten-3,1-16,971,3
Strom-0,10,333,6
Gas, einschl. Betriebskosten-1,9-4,683,2
Feste Brennstoffe5,8-7,169,9
 Fernwärme u. A. 15,831,2
Kraftstoffe insgesamt-2,3-6,144,5
Superbenzin-1,9-4,441,1
Dieselkraftstoff-3,5-11,054,8
Preisspiegel ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
Oktober 2023November 2022Jahr 2020
Kartoffeln-6,29,528,9
Butter2,3-30,011,5
Margarine oder Pflanzenfett-1,011,460,8
Roggenbrot oder Mischbrot-0,78,830,4
Weizenmehl-5,82,859,2
Reis-0,49,738,0
Pils, Lager, Schwarzbier o. a. untergäriges Bier1,11,013,2
Frisches Brötchen0,56,330,8
Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst-1,36,725,1
Rinderroulade oder Rinderlende5,72,228,0
Weißwein-0,28,324,9
Mineralwasser mit Kohlensäure-2,33,218,9
Joghurt0,1-1,033,2
Hartkäse-2,1-0,836,7
Bohnenkaffee3,0-2,822,0
Pizza, Quiches oder Ähnliches3,69,134,3
Bananen0,315,215,3
Eier0,31,734,4
Schokoladentafel1,59,929,3
Schweinebraten0,43,622,3
Nudeln3,26,537,0
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft-1,413,925,5
Vollmilch-6,130,3
Tomaten9,7-12,22,7
Äpfel-1,410,48,9
Weintrauben19,217,019,7

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