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Inflationsrate sinkt im Oktober deutlich auf plus 3,7 Prozent

Die Inflation, die anhand der Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen wird, schwächte sich im Oktober weiter ab. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lagen die Verbraucherpreise im Oktober 2023 um 3,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im September hatte die Inflationsrate noch plus 4,5 Prozent betragen.

Der Rückgang der Teuerung beruht allerdings auch auf einem statistischen Basiseffekt. Im Herbst 2022 hatten sich die Verbraucherpreise, insbesondere die Energie- und Nahrungsmittelpreise, außergewöhnlich stark erhöht. Weil die hohen Vorjahrespreise nun die Vergleichsbasis für die Berechnung der Inflationsrate bilden, fällt die Rate niedriger aus als in den vergangenen Monaten.

Veränderungen gegenüber Oktober 2022

Die Entwicklung der Energiepreise, die im vergangenen Jahr maßgeblich für den Anstieg der Inflation verantwortlich war, wirkte im Oktober 2023 dämpfend auf die Teuerung. Die Preise für Energie waren 2,1 Prozent niedriger als im Oktober 2022. Dazu trug der deutliche Rückgang der Kraftstoffpreise bei, die binnen Jahresfrist um 9,1 Prozent sanken. Die Preise für Haushaltsenergie lagen hingegen über dem Niveau des Vorjahresmonats; mit plus 3,3 Prozent fiel der Anstieg jedoch geringer aus als in den vergangenen Monaten. Kräftige Preissteigerungen waren bei Fernwärme zu verzeichnen (plus 15,8 Prozent). Auch die Preise für Strom (plus 7,2 Prozent) und für Gas (plus 6,7 Prozent; einschließlich Betriebskosten) erhöhten sich spürbar. Deutliche Preisrückgänge gab es hingegen bei festen Brennstoffen (minus 25,7 Prozent) und Heizöl (minus 20,4 Prozent; einschließlich Betriebskosten).

Für Nahrungsmittel mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher 5,8 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Damit stiegen die Nahrungsmittelpreise erneut kräftiger als der Verbraucherpreisindex insgesamt und wirkten somit weiterhin inflationstreibend. Am stärksten zogen die Preise für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren an (plus 14,7 Prozent; darunter Riegel oder andere Erzeugnisse aus Schokolade: plus 23,4 Prozent). Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen ebenfalls mit zweistelliger Rate (plus 10,8 Prozent). Nur Speisefette und -öle wurden deutlich günstiger (minus 18,3 Prozent), da die Preise für Butter sowie „Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches“ wesentlich niedriger waren als im Oktober 2022 (minus 31,4 bzw. minus 26,9 Prozent).

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, war im Oktober ebenfalls rückläufig. Sie belief sich auf plus 4,2 Prozent nach plus 4,6 Prozent im September.

In allen zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindex lagen die Preise im Oktober 2023 über dem Niveau des Vorjahresmonats. Den stärksten Anstieg gab es bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 7,2 Prozent). Es folgten „Andere Waren- und Dienstleistungen“ (z. B. Körperpflege, Dienstleistungen sozialer Einrichtungen sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) mit plus 6,1 Prozent sowie Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit plus sechs Prozent. Am geringsten fielen die Preissteigerungen in der Abteilung „Verkehr“ mit plus 0,4 Prozent aus.

Veränderungen gegenüber September 2023

Gegenüber dem Vormonat sank der Verbraucherpreisindex im Oktober 2023 um 0,2 Prozent. In sechs der zwölf Abteilungen lagen die Preise unter dem Niveau von September. Die stärksten Preissenkungen gab es in der Abteilung „Verkehr“ (minus 0,9 Prozent); das hängt mit dem deutlichen Rückgang der Kraftstoffpreise zusammen (minus 4,2 Prozent). Alkoholische Getränke und Tabakwaren verbilligten sich um 0,7 Prozent und für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher 0,5 Prozent weniger bezahlen als im September. Spürbare Preissteigerungen waren im Oktober saisonal bedingt bei Bekleidung und Schuhen zu verzeichnen (plus 1,1 Prozent).

Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 23 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenannte Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Oktober 2023 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 3. November 2023 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Säulendiagramm: Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz und für DeutschlandLiniendiagramm: Verbraucherpreise 2020 bis 2023 nach MonatenBalkendiagramm: Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz nach Waren- und Dienstleistungsgruppen im Oktober 2023Balkendiagramm: Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz nach Waren- und Dienstleistungsgruppen im Oktober 2023

 Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz
 Preisindizes
- für Gütergruppen
- für die Lebenshaltung insgesamt
Wägungs-anteil am Gesamt-index*
in %
IndexstandVeränderung gegenüber
Oktober 2023Oktober 2022September 2023
Basis
2020=100
%
Waren- und Dienstleistungsgruppen
 Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe 25,9113,92,4
Verkehr113,8124,70,4-0,9
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke11,9129,36,0-0,2
Freizeit, Unterhaltung und Kultur10,4114,45,2-0,3
Andere Waren und Dienstleistungen9,9115,16,1-0,1
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör6,8118,35,00,2
Gesundheit5,5105,83,00,1
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen4,7119,65,9-0,5
Bekleidung und Schuhe4,2111,33,01,1
Alkoholische Getränke und Tabakwaren3,5118,67,2-0,7
Post und Telekommunikation2,3100,01,00,2
Bildungswesen0,9107,73,20,1
Gesamtlebenshaltung
 Verbraucherpreisindex100,0117,23,7-0,2
Kerninflationsrate
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie82,1112,64,20,0
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispielsweise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben.
1 Die Abteilung Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr.
Preisspiegel für Haushaltsenergie und Kraftstoffe
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
September 2023Oktober 2022Jahr 2020
Energie insgesamt-1,8-2,150,0
Haushaltsenergie insgesamt-0,13,351,5
Heizöl, einschl. Betriebskosten-1,0-20,476,8
Strom1,07,233,8
Gas, einschl. Betriebskosten-1,66,786,8
Feste Brennstoffe-0,9-25,760,6
 Fernwärme u. A. -0,215,831,2
Kraftstoffe insgesamt-4,2-9,147,9
Superbenzin-5,0-6,743,9
Dieselkraftstoff-1,9-15,760,4
Preisspiegel ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
September 2023Oktober 2022Jahr 2020
Kartoffeln-4,918,037,4
Butter1,1-31,49,0
Margarine oder Pflanzenfett1,410,462,5
Roggenbrot oder Mischbrot-0,410,231,3
Weizenmehl2,125,769,0
Reis-0,510,238,5
Pils, Lager, Schwarzbier o. a. untergäriges Bier-6,8-0,912,0
Frisches Brötchen-0,26,930,1
Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst1,38,326,8
Rinderroulade oder Rinderlende-3,4-5,521,1
Weißwein0,98,625,2
Mineralwasser mit Kohlensäure-3,65,621,7
Joghurt1,10,533,1
Hartkäse0,19,039,7
Bohnenkaffee0,7-4,018,5
Pizza, Quiches oder Ähnliches-4,44,329,6
Bananen1,111,415,0
Eier0,11,934,0
Schokoladentafel1,46,227,4
Schweinebraten-1,93,021,8
Nudeln-1,16,632,8
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft-0,215,927,3
Vollmilch-0,2-6,730,3
Tomaten11,7-23,4-6,4
Äpfel-2,811,110,4
Weintrauben10,14,10,4

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