Veränderungen gegenüber März 2022
Die Energiepreise lagen im März um 4,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Dämpfend wirkten vor allem Mineralölprodukte (minus 20,1 Prozent): Die Kraftstoffpreise sanken um 18,7 Prozent und die Preise für Heizöl (einschließlich Betriebskosten) um 4,6 Prozent. Dagegen erhöhten sich die Preise für Gas (einschließlich Betriebskosten) binnen Jahresfrist um 52,5 Prozent. Strom wurde um 28,6 Prozent und Fernwärme um 14,2 Prozent teurer angeboten.
Nahrungsmittel haben weiterhin einen preistreibenden Einfluss auf die Entwicklung der Teuerungsrate (plus 20,9 Prozent). Besonders kräftig fielen die Preissteigerungen bei Molkereiprodukten und Eiern aus (plus 36 Prozent). Unter anderem für Quark mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher wesentlich mehr bezahlen als vor einem Jahr (plus 71,6 Prozent). Aber auch für Gemüse griffen die Verbraucherinnen und Verbraucher tiefer in die Tasche als im März 2022 (plus 23,1 Prozent). Die Preise für Paprika sowie Gurken legten beispielsweise um 63,8 bzw. 57,9 Prozent zu. In den übrigen Produktgruppen gab es – mit Ausnahme von Obst (plus fünf Prozent) sowie Kaffee, Tee und Kakao (plus neun Prozent) – ebenfalls Preiszuwächse im zweistelligen Bereich.
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, blieb im März 2023 unverändert. Sie belief sich wie im Februar auf plus 5,8 Prozent. Im Januar hatte sie bei 5,6 Prozent gelegen.
In zehn der zwölf Abteilungen war das Preisniveau höher als im Vorjahresmonat. Der stärkste Anstieg war mit plus 19,7 Prozent im Bereich „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ zu verzeichnen. Merkliche Preiserhöhungen gab es zudem bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 9,6 Prozent). In den Abteilungen „Post und Telekommunikation“ sowie „Verkehr“ lagen die Preise unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 0,7 bzw. minus 0,2 Prozent).
Veränderungen gegenüber Februar 2023
Gegenüber dem Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex um 0,8 Prozent. Die größten Preissteigerungen gab es im Bereich „Bekleidung und Schuhe“ (plus 3,9 Prozent). An zweiter Stelle folgte die Abteilung „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (plus 1,5 Prozent). Im Bereich „Post und Telekommunikation“ waren die Preise im Vergleich zum Vormonat konstant.
Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 23 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von rund 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenannte Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat März 2023 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 6. April 2023 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)
Preisindizes - für Gütergruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | Wägungs-anteil am Gesamt-index* in % | Indexstand | Veränderung gegenüber | |
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März 2023 | März 2022 | Februar 2023 | ||
Basis 2020=100 | % | |||
Waren- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 25,9 | 113,4 | 7,4 | 0,4 |
Verkehr1 | 13,8 | 122,0 | -0,2 | 0,6 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 11,9 | 129,8 | 19,7 | 1,2 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 10,4 | 111,5 | 7,0 | 1,5 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 9,9 | 112,0 | 6,8 | 0,1 |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 6,8 | 116,2 | 8,6 | 0,5 |
Gesundheit | 5,5 | 105,1 | 4,1 | 0,1 |
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen | 4,7 | 116,3 | 9,4 | 0,5 |
Bekleidung und Schuhe | 4,2 | 108,4 | 5,0 | 3,9 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,5 | 116,2 | 9,6 | 1,1 |
Post und Telekommunikation | 2,3 | 99,0 | -0,7 | - |
Bildungswesen | 0,9 | 106,6 | 3,6 | 0,3 |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100,0 | 115,6 | 7,4 | 0,8 |
Kerninflationsrate | ||||
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie | 82,1 | 110,6 | 5,8 | 0,7 |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispielsweise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Abteilung Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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Februar 2023 | März 2022 | Jahr 2020 | |
Energie insgesamt | 0,2 | 4,8 | 47,9 |
Haushaltsenergie insgesamt | 0,7 | 29,0 | 52,5 |
Heizöl, einschl. Betriebskosten | 0,3 | -4,6 | 83,6 |
Strom | - | 28,6 | 34,4 |
Gas, einschl. Betriebskosten | 1,4 | 52,5 | 87,4 |
Feste Brennstoffe | -5,4 | 12,3 | 48,4 |
Fernwärme u. A. | 4,2 | 14,2 | 33,3 |
Kraftstoffe insgesamt | -0,5 | -18,7 | 41,3 |
Superbenzin | -0,4 | -17,9 | 38,0 |
Dieselkraftstoff | -0,7 | -22,5 | 50,7 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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Februar 2023 | März 2022 | Jahr 2020 | |
Kartoffeln | -2,0 | 7,2 | 15,1 |
Butter | -10,4 | -4,0 | 13,3 |
Margarine oder Pflanzenfett | -0,1 | 47,5 | 69,6 |
Roggenbrot oder Mischbrot | 0,2 | 17,9 | 25,9 |
Weizenmehl | -0,9 | 48,0 | 64,0 |
Reis | 0,1 | 22,3 | 29,4 |
Pils, Lager, Schwarzbier o. a. untergäriges Bier | 1,7 | 16,7 | 18,5 |
Frisches Brötchen | 1,5 | 14,0 | 25,5 |
Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst | 1,9 | 18,9 | 20,9 |
Rinderroulade oder Rinderlende | -3,4 | 10,1 | 22,2 |
Weißwein | 2,2 | 11,1 | 18,9 |
Mineralwasser mit Kohlensäure | 1,0 | 9,8 | 17,2 |
Joghurt | -0,7 | 29,3 | 36,7 |
Hartkäse | 0,1 | 37,3 | 44,6 |
Bohnenkaffee | -2,3 | 9,0 | 21,5 |
Pizza, Quiches oder Ähnliches | -2,4 | 15,9 | 26,8 |
Bananen | 1,5 | 7,7 | 14,4 |
Eier | 0,8 | 13,5 | 33,5 |
Schokoladentafel | 5,8 | 12,1 | 19,6 |
Schweinebraten | -3,2 | 5,3 | 12,1 |
Nudeln | 1,1 | 14,6 | 33,2 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | 0,8 | 17,0 | 25,0 |
Vollmilch | 3,2 | 30,3 | 47,8 |
Tomaten | 17,3 | 5,3 | 81,1 |
Äpfel | -4,3 | -8,6 | -8,2 |
Weintrauben | -1,8 | 2,5 | 11,4 |