Die durchschnittliche Verweildauer der vollstationär Versorgten lag wie im Vorjahr bei 7,1 Tagen. Wegen der rückläufigen Patientenzahlen sank die Gesamtzahl der stationären Behandlungstage im Vorjahresvergleich ebenfalls leicht (minus 1,0 Prozent). Im Zehnjahresvergleich ist ein deutliches Plus der Fallzahlen von 12,7 Prozent zu verzeichnen. Dies ergibt sich insbesondere aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung und des sich daraus ergebenden höheren Risikos der Erkrankung.
Ungeachtet dieser Entwicklung im „klassischen“ vollstationären Bereich gewinnen Behandlungsformen mit Aufenthaltszeiten von weniger als 24 Stunden zunehmend an Bedeutung: So ist die Anzahl der in den Krankenhäusern durchgeführten ambulanten Operationen gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent, die Zahl teilstationärer Klinikaufenthalte gegenüber dem Jahr 2016 sogar um 13,9 gestiegen. Auch mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre sind die Patientenzahlen in diesen Bereichen mit 40,5 Prozent bzw. 33,7 Prozent deutlich stärker gewachsen als die vollstationären Behandlungsfälle. Behandlungen in Fachkliniken für Psychiatrie und Neurologie weiter steigend
Aus den Zahlen ist zu erkennen, dass psychische Erkrankungen in den zurückliegenden Jahren vermehrt auftreten oder zunehmend als solche diagnostiziert und behandelt werden. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Plus von 0,5 Prozent bei den vollstationären Behandlungen in ausschließlich psychiatrischen Einrichtungen zu vermelden. Seit 2007 haben sich die jährlichen Fallzahlen merklich um 35 Prozent auf rund 9.800 erhöht.
Vergleichsweise langsamer Zuwachs bei Pflegekräften In den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern wurde in den zurückliegenden Jahren vor allem Personal im medizinischen Bereich aufgebaut: Gemessen in Vollkräften sind im Vergleich zu 2016 1,7 Prozent mehr Ärzte (115 Vollkräfte) beschäftigt worden. Auch im medizinisch-technischen Dienst (plus 4,6 Prozent bzw. 299 Vollkräfte) und den Funktionsdiensten (plus 4,2 Prozent bzw. 206 Vollkräfte) wurde deutlich mehr Personal eingesetzt als 2016. Vergleichsweise verhalten vollzog sich die Entwicklung bei der Zahl der Pflegekräfte: Im Vorjahresvergleich ergab sich hier lediglich eine Steigerung um 0,5 Prozent bzw. 85 Vollkräfte. Wie aus den jährlichen Meldungen der Krankenhäuser hervorgeht, werden nicht-medizinische Aufgaben seit einigen Jahren vermehrt an externe Dienstleister vergeben. Dementsprechend sind die Personalzahlen beim klinischen Hauspersonal (beispielsweise Reinigungskräfte) und im Wirtschafts- und Versorgungsdienst (beispielsweise Handwerker oder Küchenpersonal) weiterhin stark rückläufig.
Die Zahlen stammen aus der Krankenhausstatistik. Einmal im Jahr liefern die Krankenhäuser Eckdaten zur Versorgung und Personal an das Statistische Landesamt.
Autor: Markus Elz (Referat Soziales, Gesundheit, Rechtspflege)
Merkmal | 2007 | 2016 | 2017 | Veränderung 2017 zu | |
---|---|---|---|---|---|
2007 | 2016 | ||||
Anzahl | % | ||||
Einrichtungen | 95 | 83 | 84 | -11,6 | 1,2 |
Betten | 25.571 | 25.248 | 24.897 | -2,6 | -1,4 |
davon: allgemeine Krankenhäuser | 23.729 | 23.073 | 22.734 | -4,2 | -1,5 |
psychatrische Krankenhäuser | 1.842 | 2.175 | 2.163 | 17,4 | -0,6 |
Durchschnittliche Bettenauslastung in % | 72,9 | 74,2 | 74,7 | 2,5 | 0,7 |
davon: allgemeine Krankenhäuser | 71,6 | 72,4 | 72,7 | 1,5 | 0,4 |
psychatrische Krankenhäuser | 90,2 | 94,0 | 96,3 | 6,8 | 2,4 |
Vollstationär behandelte Patienten | 844.840 | 966.434 | 951.846 | 12,7 | -1,5 |
davon: allgemeine Krankenhäuser | 816.949 | 928.962 | 914.183 | 11,9 | -1,6 |
psychatrische Krankenhäuser | 27.891 | 37.472 | 37.663 | 35,0 | 0,5 |
Durchschnittliche Verweildauer in Tagen | 8,1 | 7,1 | 7,1 | -12,3 | 0,0 |
davon: allgemeine Krankenhäuser | 7,6 | 6,6 | 6,6 | -13,2 | 0,0 |
psychatrische Krankenhäuser | 21,7 | 20,0 | 20,2 | -6,9 | 1,0 |
Behandlungstage | 6.805.822 | 6.860.813 | 6.789.078 | -0,2 | -1,0 |
davon: allgemeine Krankenhäuser | 6.199.508 | 6.112.693 | 6.028.964 | -2,8 | -1,4 |
psychatrische Krankenhäuser | 606.314 | 748.120 | 760.114 | 25,4 | 1,6 |
Ambulante Operationen | 60.819 | 84.142 | 85.455 | 40,5 | 1,6 |
Teilstationäre Behandlungsfälle | 18.699 | 21.945 | 24.995 | 33,7 | 13,9 |
Vorstationäre Behandlungsfälle | 118.385 | 186.106 | 183.685 | 55,2 | -1,3 |
Nachstationäre Behandlungsfälle | 17.798 | 33.049 | 31.159 | 75,1 | -5,7 |
Ärztliches Personal1 | 5.561 | 6.938 | 7.053 | 26,8 | 1,7 |
Nichtärztliches Personal1 | 32.004 | 35.185 | 35.814 | 11,9 | 1,8 |
darunter: | |||||
Pflegedienst | 14.556 | 15.723 | 15.808 | 8,6 | 0,5 |
medizinisch-technischer Dienst | 5.297 | 6.476 | 6.775 | 27,9 | 4,6 |
Funktionsdienst | 3.940 | 4.929 | 5.135 | 30,3 | 4,2 |
klinisches Hauspersonal | 895 | 660 | 633 | -29,3 | -4,1 |
Wirtschafts-/Versorgungsdienst | 2.675 | 2.333 | 2.301 | -14,0 | -1,4 |
technischer Dienst | 825 | 842 | 831 | 0,7 | -1,3 |
Verwaltungsdienst | 2.680 | 3.045 | 3.131 | 16,8 | 2,8 |
Sonderdienste | 246 | 252 | 252 | 2,4 | 0,0 |
1 Vollkräfte im Jahresdurchschnitt |