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Inflationsrate geht im März auf 1,3 Prozent zurück

Im März 2017 hat der Preisauftrieb deutlich nachgelassen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lag der Verbraucherpreisindex um 1,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In den Monaten Dezember 2016 bis Februar 2017 hatte die Inflationsrate noch Werte von 1,9 bis 2,2 Prozent erreicht.

Der Rückgang der Teuerungsrate ist auf verschiedene Einflussfaktoren zurückzuführen. Unter anderem ist der Anstieg der Energiepreise gegenüber dem Vorjahresmonat im März 2017 geringer ausgefallen. Die Energiepreise waren um 4,6 Prozent höher als im März 2016; im Februar hatten sie noch um 7,4 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen. Für Mineralölprodukte mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im März 13,2 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor; sowohl Heizöl als auch Kraftstoffe waren teurer als im Vorjahresmonat (plus 23,2 Prozent bzw. plus 10,8 Prozent). Fernwärme und Gas wurden hingegen billiger (minus 3,5 bzw. minus 0,6 Prozent).

Der Preisdruck bei den Nahrungsmitteln hat ebenfalls nachgelassen. Hatte die Jahresteuerungsrate in diesem Bereich im Februar noch bei plus 4,8 Prozent gelegen, belief sie sich im März nur noch auf 2,3 Prozent. Insbesondere die Gemüsepreise, die sich in den Monaten Dezember bis Februar aufgrund der ungewöhnlich kalten Witterung in wichtigen Lieferregionen Südeuropas stark erhöht hatten, sind inzwischen wieder gesunken. Im März lagen sie nur noch um 2,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats; im Februar betrug die Jahresteuerungsrate bei Gemüse noch 21,8 Prozent. Die höchsten Preissteigerungen im Nahrungsmittelbereich gab es bei Speisefetten und -ölen, die im März 2017 um 17,3 Prozent teurer waren als ein Jahr zuvor. Am geringsten fielen die Preiserhöhungen bei Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren sowie bei Brot und Getreideerzeugnissen aus (plus 0,4 bzw. plus 0,5 Prozent).

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, war im März 2017 mit plus 0,8 Prozent ebenfalls geringer als im Februar (plus 1,1 Prozent). Hierzu dürfte u. a. der Preisrückgang in der Hauptgruppe „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ beigetragen haben (minus 1,2 Prozent, darunter Pauschalreisen minus 7,1 Prozent).

Neben der Hauptgruppe „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ waren noch in zwei weiteren Hauptgruppen Preisrückgänge zu verzeichnen (Nachrichtenübermittlung: minus 0,9 Prozent; Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör: minus 0,2 Prozent). Die höchsten Preissteigerungen gab es in den Hauptgruppen Verkehr sowie Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (plus 3,8 Prozent bzw. plus 2,8 Prozent). Veränderungen gegenüber Februar 2017 Der Verbraucherpreisindex lag im März 2017 um 0,1 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Deutliche Preisrückgänge gab es in der Hauptgruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (minus 1,5 Prozent); ein wesentlicher Grund hierfür waren die Preissenkungen bei Gemüse (minus 13,5 Prozent). Im Bereich Verkehr sanken die Preise um 0,7 Prozent, was auf die im Vergleich zum Vormonat niedrigeren Kraftstoffpreise zurückzuführen ist (minus 3,0 Prozent). Hingegen sind die Preise in der Hauptgruppe „Bekleidung und Schuhe“ kräftig gestiegen (plus 6,8 Prozent); hierfür dürften saisonale Gründe maßgeblich sein.

Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.

Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat März 2017 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 5. April 2017 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)

 

 Verbraucherpreisindex in Rheinland-Pfalz
 Preisindizes
- für Güter- und Dienstleistungsgruppen
- für die Lebenshaltung insgesamt
Wägungs-anteil am Gesamt-index*
in %
Indexstand
März 2017
Veränderung gegenüber
März
2016
Februar
2017
Basis
2010=100
%
Güter- und Dienstleistungsgruppen
 Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe 31,7108,9 1,2-0,1
Verkehr13,5107,2 3,8-0,7
Freizeit, Unterhaltung und Kultur11,5107,2 -1,2-0,2
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke10,3115,6 2,4-1,5
Andere Waren und Dienstleistungen7,0108,2 0,80,1
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör5,0103,3 -0,2-0,1
Bekleidung und Schuhe4,5109,1 1,56,8
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen4,5115,7 2,80,1
Gesundheitspflege4,4109,4 2,10,2
Alkoholische Getränke und Tabakwaren3,8118,1 1,0-0,6
Nachrichtenübermittlung3,089,9 -0,9-0,1
Bildungswesen0,9109,8 1,3-
Gesamtlebenshaltung
 Verbraucherpreisindex100108,9 1,3- 0,1
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben.
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr.

 

Preisspiegel für Haushaltsenergie und Kraftstoffe
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
Februar 2017März 2016Jahr 2010
Energie insgesamt-1,44,65,0
davon
Haushaltsenergie insgesamt-0,71,810,3
davon
Heizöl-6,423,2-12,9
Strom0,20,227,5
Gas0,2-0,67,1
Feste Brennstoffe-0,82,012,7
Zentralheizung, Fernwärme0,4-3,50,4
Kraftstoffe insgesamt-3,010,8-4,5
darunter
Superbenzin-3,210,2-4,2
Dieselkraftstoff-2,713,3-4,6
Preisspiegel ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
Vormonat
Februar 2017
Vorjahr
März 2016
Jahr 2010
Butter-3,537,328,5
Frische Milch0,27,617,4
Roulade oder Lende vom Rind3,67,133,4
Hartkäse3,16,417,2
Bohnenkaffee1,36,331,8
Tomaten-24,74,918,6
Mineralwasser1,82,72,7
Frische Brötchen0,62,68,6
Reis-2,57,2
Roggenbrot oder Mischbrot-2,09,6
Joghurt-1,41,816,8
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst0,61,77,6
Margarine-4,41,714,7
Schokoladentafel-1,80,924,2
Äpfel-0,60,111,7
Nudeln3,0-1,113,5
Weizenmehl0,7-1,914,2
Weißwein0,4-2,213,3
Eier--2,34,2
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft0,8-2,420,4
Bier-2,6-2,811,8
Bananen1,0-3,912,2
Pizza0,9-4,11,7
Schweinebraten2,5-4,416,3
Weintrauben-8,2-4,928,0
Kartoffeln6,2-7,412,1

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