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Teuerungsrate im Juni unverändert bei 1,5 Prozent

Die Teuerungsrate ist im Juni 2017 unverändert geblieben. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lag der Verbraucherpreisindex um 1,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Mai hatte die Inflationsrate ebenfalls plus 1,5 Prozent betragen.

Der Einfluss der Energiepreise auf die Teuerungsrate hat sich abgeschwächt. Sie waren nur um 0,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Mineralölprodukte verteuerten sich um 0,8 Prozent (Heizöl: plus 0,4 Prozent; Kraftstoffe: plus 0,9 Prozent). Die Strompreise erhöhten sich leicht um 0,3 Prozent. Die Preise für Gas sowie die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme waren rückläufig (minus 0,8 bzw. minus 1,1 Prozent).

Kräftige Preiserhöhungen waren bei den Nahrungsmitteln zu verzeichnen (plus 3,2 Prozent). Dazu trugen aufgrund ihrer hohen Verbrauchsbedeutung insbesondere Molkereiprodukte und Eier bei, deren Preise um 13,8 Prozent stiegen. Deutliche Preiserhöhungen gab es zum Beispiel bei H-Milch (plus 36,1 Prozent) und Sahne (plus 43,5 Prozent). Speisefette und -öle waren ebenfalls wesentlich teurer als im Juni 2016 (plus 31,1 Prozent). Dies ist insbesondere auf den starken Anstieg der Butterpreise zurückzuführen (plus 72,6 Prozent). Gemüse und Obst wurden hingegen billiger. Die Gemüsepreise lagen um 3,7 Prozent und die Obstpreise um 3,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, stieg im Juni auf plus 1,5 Prozent; im Mai hatte sie bei plus 1,1 Prozent gelegen.

Durch die kräftige Steigerung der Nahrungsmittelpreise wies die Hauptgruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ unter den zwölf Hauptgruppen die höchste Teuerungsrate auf (plus 2,9 Prozent). Es folgten alkoholische Getränke und Tabakwaren sowie Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen mit jeweils plus 2,7 Prozent. Preisrückgänge waren in zwei Hauptgruppen zu verzeichnen (Nachrichtenübermittlung: minus 0,6 Prozent; Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör: minus 0,3 Prozent). Veränderungen gegenüber Mai 2017 Der Verbraucherpreisindex lag im Juni 2017 um 0,1 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Die höchsten Preissteigerungen gab es in der Hauptgruppe „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (plus 2,7 Prozent; darunter Pauschalreisen plus 13,0 Prozent). Auch für alkoholische Getränke und Tabakwaren mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher tiefer in die Tasche greifen; die Preise waren in dieser Hauptgruppe um 1,2 Prozent höher als im Mai. Deutliche Preissenkungen waren bei Bekleidung und Schuhen zu verzeichnen (minus 3,8 Prozent).

Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird die Veränderung des Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.

Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Juni 2017 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 5. Juli 2017 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)

 

 Verbraucherpreisindex in Rheinland-Pfalz
 Preisindizes
- für Güter- und Dienstleistungsgruppen
- für die Lebenshaltung insgesamt
Wägungs-anteil am Gesamt-index*
in %
Indexstand Juni
2017
Veränderung gegenüber
Juni
2016
Mai
2017
Basis
2010=100
%
Güter- und Dienstleistungsgruppen
 Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe 31,7109,0 1,0-
Verkehr13,5107,4 1,5-0,1
Freizeit, Unterhaltung und Kultur11,5107,6 2,42,7
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke10,3115,4 2,9-0,2
Andere Waren und Dienstleistungen7,0108,6 0,7-
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör5,0103,2 -0,3-0,2
Bekleidung und Schuhe4,5104,7 1,3-3,8
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen4,5116,3 2,70,2
Gesundheitspflege4,4109,6 2,0-
Alkoholische Getränke und Tabakwaren3,8121,5 2,71,2
Nachrichtenübermittlung3,089,7 -0,6-0,1
Bildungswesen0,9109,2 0,3-0,5
Gesamtlebenshaltung
 Verbraucherpreisindex100109,0 1,5 0,1
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben.
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr.

 

 

 

 

Preisspiegel für Haushaltsenergie und Kraftstoffe
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
Mai 2017Juni 2016Jahr 2010
Energie insgesamt-0,90,23,9
davon
Haushaltsenergie insgesamt-0,6-0,19,2
davon
Heizöl-5,50,4-19,9
Strom0,10,327,6
Gas-0,1-0,86,8
Feste Brennstoffe-0,82,710,2
Zentralheizung, Fernwärme--1,10,9
Kraftstoffe insgesamt-1,00,9-5,4
darunter
Superbenzin-0,70,8-4,3
Dieselkraftstoff-2,01,0-7,9
Preisspiegel ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
Vormonat
Mai 2017
Vorjahr
Juni 2016
Jahr 2010
Butter12,572,649,8
Frische Milch0,729,620,3
Hartkäse1,317,224,2
Roulade oder Lende vom Rind11,16,729,6
Bohnenkaffee-0,34,930,1
Margarine1,94,725,9
Äpfel10,83,531,5
Joghurt0,13,421,4
Frische Brötchen-3,09,3
Schweinebraten3,03,020,8
Schokoladentafel2,22,527,6
Roggenbrot oder Mischbrot-1,510,0
Tomaten-28,51,3-27,7
Bier1,70,315,0
Reis-0,37,5
Nudeln3,50,214,7
Weißwein0,1-0,114,3
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst-0,7-0,75,9
Mineralwasser-1,0-0,72,4
Bananen1,8-2,311,1
Eier-0,5-2,44,0
Weizenmehl-0,6-2,511,6
Pizza-1,0-4,01,6
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft0,6-4,220,0
Kartoffeln12,1-8,442,5
Weintrauben2,8-13,015,4

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