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3,2 Milliarden Umsatz mit Klimaschutz

Die rheinland-pfälzische Umweltbranche erzielte 2019 rund sechs Milliarden Euro Jahresumsatz, was einem Plus von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, brachten Klimaschutzmaßnahmen 54 Prozent des gesamten Umweltumsatzes ein.

Von den insgesamt 3,2 Milliarden Euro Umsatz mit Waren und Dienstleistungen für den Klimaschutz entfielen 2,6 Milliarden Euro auf Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz (z. B. durch Gebäudedämmung). Hinzu kamen insbesondere Waren und Dienstleistungen im Bereich der Nutzung von Wind- und Solarenergie.

Auf Maßnahmen für die Luftreinhaltung entfielen 1,1 Milliarden Euro (plus 27 Prozent) bzw. knapp 18 Prozent des Gesamtumsatzes in der Umweltbranche, wobei es sich hauptsächlich um Filter- und Katalysatorsysteme für Abgase handelt. Weitere Angebote, mit denen die Umweltbranche nennenswerte Umsätze erzielt, gehören zu den Bereichen Abwasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Lärmbekämpfung (z. B. Maßnahmen zur Verminderung der Abwassermenge, Aufbereitung von Abfällen oder Geräte zur Schalldämmung).

Es ist zu beachten, dass umweltschutzbezogene wirtschaftliche Aktivitäten üblicherweise Sektor übergreifend stattfinden und sich nicht genau abgrenzen lassen. Bei der Umweltbranche handelt es sich um einen sogenannten Querschnittssektor, der in der üblichen Unterteilung der Wirtschaftszweige nicht enthalten ist. Der Sektor übergreifend erwirtschaftete Umsatz lag 2019 mit rund sechs Milliarden Euro deutlich über dem des mittelgroßen rheinland-pfälzischen Wirtschaftszweigs der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (Jahresumsatz 2019: 5,6 Milliarden Euro). Die Arbeitsleistung der in der Umweltbranche tätigen Personen entsprach 2019 rund 21.500 Vollzeitäquivalenten.

Die jährliche Erhebung der Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz erstreckt sich im Wesentlichen auf Betriebe des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden, des Verarbeitenden Gewerbes und des Baugewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten, die Waren herstellen oder Bauleistungen für den Umweltschutz erbringen. Nicht einbezogen sind Umsätze im Zusammenhang mit Entsorgungsdienstleistungen. Darüber hinaus werden Dienstleistungsbetriebe ab einem Umsatz von 1.000.000 Euro erfasst, die dem Umweltschutz dienende Dienstleistungen erbringen. In der Dienstleistungsbranche können dies z. B. Architektur- und Ingenieurbüros oder Institute und Einrichtungen sein, die technische, physikalische und chemische Untersuchungen, Beratungen oder andere Leistungen für den Umweltschutz erbringen. Für die Abgrenzung der Waren sowie der Bau- und Dienstleistungen, die dem Umweltschutz dienen, wird den Berichtspflichtigen ein entsprechendes Verzeichnis zur Verfügung gestellt. Die Umweltwirtschaft ist zudem Teil der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen der Länder. Dort wird der Sektor jedoch entsprechend der europäischen Definition des EGGS (Environmental Goods and Services Sector) weiter gefasst als in der Erhebung der Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz. Für Details siehe: http://www.ugrdl.de/.

Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

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