Gegenüber dem Vormonat September 2024 erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent.
Veränderungen gegenüber Oktober 2023
Die Nahrungsmittel verteuerten sich im Jahresvergleich um durchschnittlich 2,0 Prozent. Preissteigerungen gab es vor allem bei Speisefetten und Speiseölen (plus 21,7 Prozent). Beispielsweise war Butter um 38,7 Prozent teurer als im Vorjahr. Ursächlich hierfür dürften unter anderem das geringe Angebot im Inland sowie die niedrigeren Importe von Butter sein. Die Preise für Fleisch und Fleischwaren lagen dagegen unter dem Niveau von Oktober 2023 (minus 0,8 Prozent).
Die Energiepreise verringerten sich innerhalb eines Jahres um 4,6 Prozent. Dazu trug insbesondere die Preissenkung bei Mineralölprodukten bei, die sich gegenüber Oktober 2024 um 9,1 Prozent verbilligten. So sanken die Preise für Heizöl (einschließlich Betriebskosten) um 10,7 Prozent und die Kraftstoffpreise um 8,7 Prozent. Für feste Brennstoffe und für Strom mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher mit minus 6,4 bzw. minus 6,3 Prozent ebenfalls weniger bezahlen als ein Jahr zuvor. Gas (einschließlich Betriebskosten) wurde dagegen teurer (plus 0,5 Prozent). Steigende Preise gab es außerdem bei Fernwärme (plus 36,2 Prozent).
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, belief sich im Oktober 2024 auf plus 3,2 Prozent nach einem Plus von 2,8 Prozent im September.
Deutliche Unterschiede gab es bei der Entwicklung der Preise für Waren und für Dienstleistungen: Während Verbraucherinnen und Verbraucher im Oktober 2024 für Waren 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr bezahlen mussten, erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen innerhalb eines Jahres um 4,5 Prozent.
In neun der zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindexes lagen die Preise über dem Niveau des Vorjahresmonats. Den stärksten Anstieg gab es bei Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen (plus 6,8 Prozent). Dabei dürfte der Wegfall der Mehrwertsteuersenkung im Gaststättenbereich eine Rolle spielen; für den Verzehr von Speisen in Gaststätten wird seit Januar 2024 wieder der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent statt der ermäßigten sieben Prozent erhoben. Es folgte der Bereich „Andere Waren und Dienstleistungen“ mit plus 6,4 Prozent. Hier schlugen insbesondere kräftige Preiserhöhungen bei Kfz-Versicherungen sowie bei Dienstleistungen sozialer Einrichtungen zu Buche. Preisrückgänge gab es bei Waren und Dienstleistungen aus den Abteilungen „Post und Telekommunikation“ (minus 1,7 Prozent), „Möbel, Leuchten, Geräte u.a. Haushaltszubehör“ (minus 1,2 Prozent) sowie „Verkehr“ (minus 0,3 Prozent).
Veränderungen gegenüber September 2024
Gegenüber dem Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex deutlich um 0,4 Prozent. Merkliche Preissteigerungen gab es bei Bekleidung und Schuhen (plus 0,9 Prozent) sowie im Bereich „Verkehr“ (plus 0,9 Prozent). In drei Abteilungen sanken die Preise im Vergleich zum Vormonat: Die größten Preisrückgänge waren bei Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen zu beobachten (minus 0,3 Prozent). In den Abteilungen „Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör“ sowie „Bildungswesen“ blieben die Preise im Durchschnitt unverändert.
Methodische Hinweise
Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 23 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenannte Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Oktober 2024 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 5. November 2024 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)
|
Preise
Inflation zieht im Oktober deutlich an
Die Inflation in Rheinland-Pfalz, die anhand der Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen wird, stieg im Oktober 2024 deutlich an. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lag der Verbraucherpreisindex um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im September betrug die Inflationsrate plus 1,8 Prozent.
Verbraucherpreisindex*
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %
Verbraucherpreise 2021–2024 nach Monaten
Messzahl: Januar 2020=100
Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz
Preisindizes - für Gütergruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | Wägungsanteil am Gesamtindex* in % | Indexstand | Veränderung gegenüber | |
---|---|---|---|---|
Oktober 2024 | Oktober 2023 | September 2024 | ||
Basis 2020=100 | % | |||
Waren- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 25,9 | 116,9 | 2,6 | 0,4 |
Verkehr1 | 13,8 | 124,3 | -0,3 | 0,9 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 11,9 | 132,3 | 2,3 | 0,2 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 10,4 | 116,4 | 1,7 | -0,1 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 9,9 | 122,5 | 6,4 | 0,3 |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 6,8 | 116,9 | -1,2 | 0,0 |
Gesundheit | 5,5 | 109,5 | 3,5 | 0,6 |
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen | 4,7 | 127,7 | 6,8 | -0,3 |
Bekleidung und Schuhe | 4,2 | 112,7 | 1,3 | 0,9 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,5 | 123,3 | 4,0 | 0,8 |
Post und Telekommunikation | 2,3 | 98,3 | -1,7 | -0,2 |
Bildungswesen | 0,9 | 112,9 | 4,8 | 0,0 |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100,0 | 120,0 | 2,4 | 0,4 |
Kerninflationsrate | ||||
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie | 82,1 | 116,2 | 3,2 | 0,4 |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispielsweise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Abteilung Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Preisspiegel für Haushaltsenergie und Kraftstoffe
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
---|---|---|---|
September 2024 | Oktober 2023 | Jahr 2020 | |
Energie insgesamt | 0,4 | -4,6 | 43,1 |
Haushaltsenergie insgesamt | 0,0 | -1,8 | 48,8 |
Heizöl, einschl. Betriebskosten | 1,4 | -10,7 | 57,9 |
Strom | -0,3 | -6,3 | 25,4 |
Gas, einschl. Betriebskosten | 0,2 | 0,5 | 87,7 |
Feste Brennstoffe | -2,7 | -6,4 | 50,4 |
Fernwärme u. A. | 0,1 | 36,2 | 78,7 |
Kraftstoffe insgesamt | 1,2 | -8,7 | 35,1 |
Superbenzin | 1,1 | -7,2 | 33,5 |
Dieselkraftstoff | 1,2 | -13,6 | 38,6 |
Preisspiegel ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
---|---|---|---|
September 2024 | Oktober 2023 | Jahr 2020 | |
Kartoffeln | -4,7 | -12,3 | 20,5 |
Butter | 10,4 | 38,7 | 51,2 |
Margarine oder Pflanzenfett | -1,5 | -4,9 | 54,6 |
Roggenbrot oder Mischbrot | 0,1 | 3,7 | 36,2 |
Weizenmehl | -3,9 | -9,0 | 53,8 |
Reis | 0,4 | -2,0 | 35,7 |
Pils, Lager, Schwarzbier o. a. untergäriges Bier | -1,0 | -0,7 | 11,2 |
Frisches Brötchen | -0,5 | 4,2 | 35,6 |
Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst | -3,5 | -5,8 | 19,4 |
Rinderroulade oder Rinderlende | -1,5 | 8,2 | 31,0 |
Weißwein | -0,1 | -0,4 | 24,7 |
Mineralwasser mit Kohlensäure | 0,3 | 3,5 | 26,0 |
Joghurt | -0,8 | 2,2 | 36,0 |
Hartkäse | -0,8 | -5,9 | 31,4 |
Bohnenkaffee | 3,0 | 6,7 | 26,4 |
Pizza, Quiches oder Ähnliches | 3,2 | 5,0 | 36,1 |
Bananen | -2,9 | -0,8 | 14,1 |
Eier | 0,4 | 2,1 | 36,8 |
Schokoladentafel | -9,0 | 0,2 | 27,7 |
Schweinebraten | -0,9 | 1,7 | 23,9 |
Nudeln | 1,8 | 2,0 | 35,5 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | -0,4 | 7,3 | 36,6 |
Vollmilch | 0,2 | 3,8 | 35,2 |
Tomaten | 25,2 | 7,9 | 1,0 |
Äpfel | -1,4 | -0,6 | 9,7 |
Weintrauben | 12,4 | 12,1 | 12,5 |