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Fast ein Viertel weniger Unternehmensinsolvenzen

Im ersten Quartal 2016 stellten weniger rheinland-pfälzische Unternehmen einen Insolvenzantrag als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems ging die Zahl der Unternehmensinsolvenzen gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres 2015 um 22,6 Prozent auf 178 zurück. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank weiter und lag mit 798 Fällen um 6,3 Prozent niedriger als im ersten Quartal 2015.

 Unternehmensinsolvenzen Von den Unternehmensinsolvenzen waren 1145 Beschäftigte betroffen, das waren 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit 91 Millionen Euro verringerte sich die Summe der geltend gemachten Gläubigerforderungen um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Damit war jedes insolvente Unternehmen durchschnittlich mit 516.478 Euro verschuldet (Januar bis März 2015: 518.861 Euro).

Die meisten Insolvenzanträge (35) betrafen den Bereich „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“, gefolgt von Unternehmen aus dem Baugewerbe mit 33 Fällen. Im Wirtschaftsbereich „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ wurden 22 Insolvenzverfahren beantragt, im Gastgewerbe 19.

Die Insolvenzhäufigkeit war in der kreisfreien Stadt Kaiserslautern mit 4,1 Unternehmensinsolvenzen je 1.000 wirtschaftlich aktive Unternehmen am höchsten. Unter den Landkreisen ergab sich für den Rhein-Lahn-Kreis mit 1,8 Insolvenzen der höchste Wert. Die niedrigste Insolvenzhäufigkeit wurde für die kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße mit 0,4 sowie bei den Landkreisen Alzey-Worms und Bad Dürkheim mit einem Wert von jeweils 0,2 ermittelt. Verbraucherinsolvenzen

Die Summe der voraussichtlichen Forderungen bei den Verbraucherinsolvenzen belief sich auf 37,2 Millionen Euro. Die durchschnittliche Verschuldung insolventer Verbraucher lag damit bei 46.570 Euro (2015: 63.373 Euro).

Mit sieben Fällen je 10.000 Einwohner gab es im ersten Quartal 2016 in der kreisfreien Stadt Pirmasens die meisten Verbraucherinsolvenzen. Unter den Landkreisen wies der Kreis Kusel den höchsten Wert auf (3,8). Der niedrigste Wert ergab sich bei den kreisfreien Städten in Neustadt an der Weinstraße (0,6) sowie im Rhein-Pfalz-Kreis mit 0,5 Verbraucherinsolvenzen je 10.000 Einwohner.

Die monatliche Insolvenzstatistik gibt Auskunft über das Insolvenzgeschehen und ist damit ein wichtiger konjunktureller Spätindikator. Erhebungsbasis sind die Meldungen der Amtsgerichte über die von ihnen bearbeiteten Verfahren.

Autor: Lutz Zaun (Sachgebiet Bautätigkeiten, Insolvenzen, Gewerbeanzeigen, Verkehr)

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