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Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen weiter rückläufig

Die Zahl der Insolvenzen ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Im Jahr 2014 stellten nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems 971 Unternehmen einen Insolvenzantrag, das waren 10,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Tiefstand des Jahres 2013 wurde damit nochmals unterboten. In einem ähnlichen Ausmaß sank auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen. Sie ging im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 9,6 Prozent auf 3.834 Fälle zurück.

 Unternehmensinsolvenzen Die Zahl der von den Unternehmensinsolvenzen betroffenen Beschäftigten lag mit 4.486 um 13,8 Prozent niedriger als im Vorjahr. Die Summe der von den Gläubigern geltend gemachten Forderungen war mit 617 Millionen Euro um 3,5 Prozent höher als 2013. Damit war jedes im vergangenen Jahr insolvent gewordene Unternehmen durchschnittlich mit 635.480 Euro verschuldet. Der betreffende Wert für das Vorjahr betrug 549.580 Euro.

Die meisten Insolvenzanträge stellten wie im Vorjahr Unternehmen aus dem Wirtschaftsabschnitt »Baugewerbe« (185) und aus dem Wirtschaftsabschnitt »Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen« (181). Danach folgten - mit weitem Abstand - Unternehmen des Wirtschaftsabschnitts »Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen« (108.

Der Landkreis Kaiserslautern verzeichnete unter allen Landkreisen die höchste Insolvenzhäufigkeit. Auf 1.000 wirtschaftlich aktive Unternehmen kamen dort 11,7 Insolvenzen. Unter den kreisfreien Städten errechnete sich für Kaiserslautern mit 10,1 der höchste Wert. Die geringste Insolvenzhäufigkeit aller Landkreise hatte Alzey-Worms mit 2,9 Unternehmensinsolvenzen je 1.000 wirtschaftlich aktiven Unternehmen, unter den kreisfreien Städten wies Pirmasens und Neustadt an der Weinstraße die niedrigsten Werte auf (jeweils 3,7). Verbraucherinsolvenzen Bei den Verbraucherinsolvenzen belief sich die Summe der voraussichtlichen Forderungen im Jahr 2014 auf 212 Millionen Euro. Das waren 14,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die durchschnittliche Verschuldung der im vergangenen Jahr insolvent gewordenen Verbraucher betrug damit 55.300 Euro. Im Vorjahr waren es 58.310 Euro.

Die Insolvenzhäufigkeit, hier ausgedrückt als die Anzahl der Insolvenzen je 10.000 Einwohner, war unter den kreisfreien Städten am höchsten in Pirmasens mit 43,1 am höchsten, unter den Landkreisen ergab sich für Kusel der höchste Wert (22,5). Am erfreulichsten gestaltete sich die Situation unter den kreisfreien Städten in Mainz mit 5,9 und unter den Landkreisen in Cochem-Zell mit 3,5 Fällen je 10.000 Einwohner.

Die monatliche Insolvenzstatistik gibt Auskunft über das Insolvenzgeschehen und ist damit ein wichtiger konjunktureller Spätindikator. Erhebungsbasis sind die Meldungen der Amtsgerichte über die beantragten Verfahren.

Autor: Dr. Dirk Schneider (Referat Steuer- und Verwaltungsstatistiken)

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