| Insolvenzen

Zahl der Unternehmensinsolvenzen deutlich rückläufig

In den ersten neun Monaten des Jahres 2016 mussten deutlich weniger rheinland-pfälzische Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems ging die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zu 2015 um 18,8 Prozent auf 559 zurück. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen blieb auf Vorjahresniveau. Von Januar bis September 2016 wurden 2.488 Fälle registriert, lediglich 1,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

 Unternehmensinsolvenzen

Von den beantragten Unternehmensinsolvenzen waren insgesamt 3.500 Beschäftigte betroffen; die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,9 Prozent. Die Summe der geltend gemachten Gläubigerforderungen verringerte sich um fast die Hälfte; sie sank um 46,6 Prozent auf 239 Millionen Euro. Damit war jedes insolvente Unternehmen durchschnittlich mit 427.066 Euro verschuldet (Januar bis September 2015: 649.272 Euro).

Die meisten Insolvenzanträge stellten Unternehmen aus dem Baugewerbe (105 Unternehmen) und dem Wirtschaftszweig „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ (100). Mit Abstand folgten der Bereich „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ (56), das Gastgewerbe (55) und das Verarbeitende Gewerbe (52).

Die Insolvenzhäufigkeit war in der kreisfreien Stadt Pirmasens mit 7,4 Unternehmensinsolvenzen je 1.000 wirtschaftlich aktive Unternehmen am höchsten. Unter den Kreisen verzeichnete der Landkreis Bad Kreuznach den höchsten Wert (6,8). Am niedrigsten war die Insolvenzhäufigkeit in der kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstraße mit 2,1 Unternehmensinsolvenzen je 1.000 Unternehmen. Von allen Landkreisen registrierte der Landkreis Vulkaneifel den günstigsten Wert (0,8).

Verbraucherinsolvenzen

Die Summe der voraussichtlichen Forderungen der Verbraucherinsolvenzen belief sich auf knapp 119 Millionen Euro, das waren fast 20 Prozent weniger als von Januar bis September 2015. Die durchschnittlichen Schulden je insolventem Verbraucher betrugen 47.724 Euro (2015: 58.796 Euro).

Mit 21 Fällen je 10.000 Einwohner kamen Verbraucherinsolvenzen in der kreisfreien Stadt Pirmasens am häufigsten vor. Unter den Landkreisen registrierte der Kreis Kusel den höchsten Wert (12,8). Den geringsten Wert aller kreisfreien Städte erreichte Landau in der Pfalz (4,7). Noch niedriger war die Insolvenzhäufigkeit im Rhein-Pfalz-Kreis (1,9).

 

Die monatliche Insolvenzstatistik gibt Auskunft über das Insolvenzgeschehen und ist damit ein wichtiger konjunktureller Spätindikator. Erhebungsbasis sind die Meldungen der Amtsgerichte über die von ihnen bearbeiteten Verfahren.

 

Autor: Lutz Zaun (Sachgebiet Bautätigkeit, Gewerbeanzeigen, Insolvenzen, Verkehr)

<link _blank="" den="" dokuments="" download="" eines="" file:105088=""></link>Karte im PDF-Format

<link _blank="" den="" dokuments="" download="" eines="" file:105090=""></link>Karte im PDF-Format

#Themen

Insolvenzen

Teilen

Zurück