Gegenüber dem Vorjahresmonat nahmen die Auftragseingänge in jeweiligen Preisen kalenderbereinigt um 19 Prozent zu. Die baugewerblichen Umsätze waren 0,5 Prozent höher als im Juni 2023.
Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber
Der Anstieg der Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat resultiert aus positiven Entwicklungen im Tiefbau und im Hochbau. Der Tiefbau erhielt im Juni 78 Prozent mehr Bestellungen als im Mai: Im Straßenbau erhöhte sich das Ordervolumen aufgrund eines Großauftrages außergewöhnlich stark (plus 174 Prozent). Im sonstigen öffentlichen Tiefbau stieg die Nachfrage mit einem Plus von 41 Prozent ebenfalls kräftig. Der gewerbliche Tiefbau verzeichnete hingegen nur einen leichten Zuwachs (plus 1,5 Prozent). Im Hochbau lagen die Auftragseingänge um 26 Prozent über dem Niveau des Vormonats: Im öffentlichen Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst, stieg das Ordervolumen um 29 Prozent. Auch im gewerblichen Hochbau gingen mehr Bestellungen ein als im Mai. Der Wohnungsbau musste einen Rückgang der Nachfrage um 20 Prozent hinnehmen.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete der Tiefbau einen deutlichen Anstieg der kalenderbereinigten Auftragseingänge (plus 55 Prozent). Im Hochbau fiel die Nachfrage 25 Prozent niedriger aus als im Juni 2023.
Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber
Die baugewerblichen Umsätze lagen sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau im Juni 2024 über dem Niveau des Vormonats. Die Erlöse im Tiefbau stiegen kalender- und saisonbereinigt um fünf Prozent. Umsatzsteigerungen erzielten hier der Straßenbau (plus 17 Prozent) und der sonstige öffentliche Tiefbau (plus 15 Prozent). Im gewerblichen Tiefbau sanken die Erlöse gegenüber dem Vormonat um 18 Prozent. Im Hochbau nahmen die Umsätze um 0,9 Prozent zu. Das Plus ist auf das Umsatzwachstum im öffentlichen Hochbau zurückzuführen (plus elf Prozent). Die Erlöse im Wohnungsbau und im gewerblichen Hochbau waren rückläufig (minus 1,4 bzw. minus 1,2 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahresmonat verbuchte der Tiefbau ein Umsatzplus von 5,5 Prozent. Im Hochbau waren die kalenderbereinigten Erlöse hingegen 5,5 Prozent geringer als im Juni 2023.
Methodische Hinweise
Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die kalenderbereinigten Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Die Kalender- und Saisonbereinigung erfolgt mit dem Verfahren X13 in JDemetra+. Weitere Erläuterungen
Autor: Matthias Kowalczyk (Referat Analysen Wirtschaft)