| Konjunktur aktuell

Bauhauptgewerbe im November: Auftragseingänge und Umsätze sinken

Die Betriebe des rheinland-pfälzischen Bauhauptgewerbes nahmen im November 2023 deutlich weniger neue Aufträge entgegen als im Vormonat. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sank das Ordervolumen kalender- und saisonbereinigt um 17 Prozent. Die baugewerblichen Umsätze gingen um 8,1 Prozent zurück.

Gegenüber dem Vorjahresmonat sank der Wert der Bestellungen in jeweiligen Preisen um 16 Prozent. Auch die baugewerblichen Umsätze lagen unter dem Niveau von November 2022 (minus 3,8 Prozent). Preisbereinigte Angaben zu Auftragseingängen und Umsätzen liegen nicht vor. Da die Preise für Bauleistungen binnen Jahresfrist stiegen, dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – noch schwächer verlaufen sein.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Der Rückgang der Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat ist auf Einbußen sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau zurückzuführen (minus 13 bzw. minus 20 Prozent). Die drei Teilbereiche des Hochbaus entwickelten sich unterschiedlich. Im gewerblichen Hochbau schrumpfte das Ordervolumen um 19 Prozent. Auch der öffentliche Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst, verbuchte weniger Bestellungen (minus zwölf Prozent). Nur im Wohnungsbau legten die Auftragseingänge zu (plus 4,5 Prozent). Im Tiefbau wiesen ebenfalls zwei der drei Segmente ein Minus aus. Der sonstige öffentliche Tiefbau sowie der Straßenbau mussten deutliche Nachfragerückgänge verkraften (minus 35 bzw. minus 31 Prozent), während das Ordervolumen im gewerblichen Tiefbau höher ausfiel als im Vormonat (plus 5,9 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Auftragseingänge im Hochbau um 14 Prozent und im Tiefbau um 17 Prozent.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau nahmen die Umsätze im November 2023 gegenüber dem Vormonat ab. Die baugewerblichen Umsätze des Hochbaus schrumpften um 9,9 Prozent. Das mit 15 Prozent größte Minus verzeichnete der gewerbliche Hochbau. Es folgte der Wohnungsbau mit minus 8,3 Prozent. Der öffentliche Hochbau steigerte seine Erlöse um 2,8 Prozent. Die Umsätze des Tiefbaus lagen um 6,5 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Die größten Einbußen musste der Straßenbau hinnehmen (minus 13 Prozent). Auch im sonstigen öffentlichen Tiefbau sanken die Erlöse (minus 4,6 Prozent). Der gewerbliche Tiefbau verzeichnete dagegen höhere Umsätze (plus 2,1 Prozent).

Im Vorjahresvergleich nahmen die baugewerblichen Umsätze ebenfalls ab (minus 3,8 Prozent). Verantwortlich war die schwache Entwicklung des Hochbaus, dessen Erlöse 13 Prozent niedriger waren als im November 2022. Umsatzsteigerungen im Tiefbau (plus 5,4 Prozent) konnten das nicht vollständig kompensieren.

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Konjunktur im Bauhauptgewerbe in Rheinland-PfalzLiniendiagramm: Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2023 nach MonatenLiniendiagramm: Baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2023 nach Monaten

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