Drittmittel sind Einnahmen, die zur Förderung von Forschung und Entwicklung sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Lehre zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt eingeworben werden. Der Bereich der Mathematik und der Naturwissenschaften erhielt mit 97,9 Millionen Euro die meisten Drittmittel. Die Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften lag mit knapp 69,7 Millionen Euro auf Platz zwei, gefolgt von der Fächergruppe „Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften“ mit 49,3 Millionen Euro.
Wissenschaftliche Hochschulen
Die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz warb mit gut 100,5 Millionen Euro die meisten Drittmittel unter den wissenschaftlichen Hochschulen ein; das waren 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die zweithöchsten Einnahmen verbuchte die Technische Universität Kaiserslautern mit 79,5 Millionen Euro (plus 19,6 Prozent), die dritthöchsten die Universitätsmedizin Mainz mit 65,6 Millionen Euro (minus 16,2 Prozent). Zusammen vereinnahmten die wissenschaftlichen Hochschulen in Rheinland-Pfalz knapp 288 Millionen Euro (plus 1,7 Prozent).
Hochschulen für angewandte Wissenschaften
Innerhalb der Hochschulen für angewandte Wissenschaften erzielten die Hochschule Trier (15,8 Millionen Euro; plus 45,2 Prozent), die Hochschule Koblenz (8,0 Millionen Euro; plus 17,7 Prozent) sowie die Hochschule Kaiserslautern (6,9 Millionen Euro; minus 18,7 Prozent) die meisten Drittmittel. In Summe nahmen alle rheinland-pfälzischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften rund 44,9 Millionen Euro ein (plus 18,3 Prozent).
Drittmittel je Professorin bzw. Professor
Die höchsten Drittmitteleinnahmen je Professorin bzw. Professor wurden für die Universitätsmedizin Mainz ermittelt. Die Einnahmen verringerten sich hier im Vergleich zum Vorjahr um 18,0 Prozent auf 489.300 Euro. Innerhalb der wissenschaftlichen Hochschulen folgte die Technische Universität Kaiserslautern. Hier entfielen rechnerisch 380.400 Euro auf jede Professorin bzw. jeden Professor (plus 23 Prozent). Im Durchschnitt nahmen die rheinland-pfälzischen wissenschaftlichen Hochschulen Drittmittel in Höhe von 233.200 Euro je Professorin bzw. Professor ein (plus ein Prozent).
Bei den Hochschulen für angewandte Wissenschaften belegte die Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung mit rund 162.600 Euro je Professorin bzw. Professor den ersten Platz (plus 26,4 Prozent), gefolgt von der Hochschule Trier mit 88.800 Euro (plus 41,1 Prozent). Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften kamen in Rheinland-Pfalz zusammen auf einen Durchschnitt von 47.000 Euro je Professorin bzw. Professor (plus 16,6 Prozent).
Ländervergleich
Im Vergleich zu den anderen Bundesländern werben die Professorinnen und Professoren an den rheinland-pfälzischen Hochschulen seit Jahren unterdurchschnittlich Drittmittel ein. Auch 2022 belegte Rheinland-Pfalz mit rund 151.000 Euro je Professorin bzw. Professor den letzten Platz. Zum Vergleich: Im Durchschnitt aller Bundesländer wurden 203.000 Euro je Professur erzielt; das sind rund 34 Prozent mehr als in Rheinland-Pfalz.
Methodische Hinweise:
Die Daten stammen aus der jährlichen Hochschulfinanzstatistik. Drittmittel sind Einnahmen, die zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt (Grundausstattung) von öffentlichen oder privaten Stellen eingeworben werden. Drittmittel, die außerhalb des Hochschulhaushaltes (beispielsweise an An-Instituten) eingeworben wurden, sind nicht berücksichtigt. Weitere Daten finden Sie im Statistischen Bericht „Hochschulfinanzen 2022“ auf der Homepage des Statistischen Landesamtes.
Autor: Markus Elz (Referat Öffentliche Finanzen)