Im deutschlandweiten Vergleich war die Betreuungsquote unter 3-Jähriger (auch U3-Betreuungsquote genannt) 2023 in Mecklenburg-Vorpommern mit 59,2 Prozent am höchsten, während sie in Bremen mit 30,7 Prozent am niedrigsten lag. Den stärksten Anstieg verzeichnete mit plus 11,8 Prozent Schleswig-Holstein, das 2023 das westdeutsche Flächenland mit der höchsten Betreuungsquote ist (38,3 Prozent). Rheinland-Pfalz rangierte mit dem Anstieg von 3 Prozentpunkten im Ländervergleich auf dem vorletzten Platz. Einen geringeren Anstieg hatte mit 0,8 Prozent nur Sachsen-Anhalt; dabei ist allerdings zu beachten, dass Sachsen-Anhalt im Jahr 2013 im Ländervergleich die höchste Betreuungsquote aufwies und auch noch 2023 mit 59,0 Prozent das zweithöchste bundesweite Kindertagesbetreuungsniveau bei den unter 3-Jährigen hatte. Ähnliches gilt auch für andere ostdeutsche Länder, deren Betreuungsquoten insgesamt mit 55,7 Prozent auch im vergangenen Jahr noch mehr als 20 Prozentpunkte höher lagen als in den westdeutschen Bundesländern.
Regionalvergleich
Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, stieg die Betreuung unter 3-Jähriger in 29 der 36 rheinland-pfälzischen kreisfreien Städten und Landkreisen gegenüber 2013 an. Am größten war der Zuwachs in der kreisfreien Stadt Zweibrücken mit plus 11,2 Prozentpunkten (Betreuungsquote 2023: 33,3 Prozent). In sieben Kreisen und kreisfreien Städten war die Betreuungsquote der unter 3-Jährigen im Zehnjahresvergleich rückläufig. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Landkreis Kaiserslautern mit minus 7,9 Prozentpunkten; 2023 betrug dort die Betreuungsquote der unter 3-Jährigen nur noch 26,3 Prozent. Die landesweit höchste Betreuungsquote errechnet sich mit 42,3 Prozent für den Landkreis Südwestpfalz, die niedrigste mit 15,7 Prozent für die kreisfreie Stadt Frankenthal.
Im bundesweiten regionalen Vergleich lagen 2023 die kreisfreie Stadt Rostock (Mecklenburg-Vorpommern), der Landkreis Börde (Sachsen-Anhalt) und der Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt) mit jeweils 63,3 Prozent an der Spitze der U3-Betreuungsquoten. Frankenthal hat auch bundesweit die niedrigste Quote. Die größten Zuwächse in Prozentpunkten von 2013 bis 2023 wiesen der Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen (plus 19,4 Prozentpunkte), der Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen (plus 19,0 Prozentpunkte) und der Landkreis Emsland in Niedersachsen (plus 17,7 Prozentpunkte) auf. Im Landkreis Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) hingegen ging die Quote auch bundesweit am stärksten zurück. Insgesamt verzeichneten 381 der insgesamt 400 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland im Zehnjahresvergleich eine positive Entwicklung in Form gestiegener Betreuungsquoten der unter 3-Jährigen.
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Methodische Hinweise
Bei den Zahlen handelt es sich um eine rückblickende Stichtagsbetrachtung (jeweils 1. März 2013 und 2023), bei der die Zahl der jeweils betreuten Kinder (und nicht die der vorhandenen Plätze) auf die Zahl der gleichaltrigen Kinder am Standort der Betreuungseinrichtung bzw. Tagespflegeperson bezogen wurden. Der jeweilige Wohnort der Kinder bleibt in der Berechnung unberücksichtigt. Seit dem 1. August 2013 besteht nach dem Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII) ab Vollendung des ersten Lebensjahres ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz (Kindertagespflege oder Kindertageseinrichtung). Ein Rechtsanspruch auf Förderung in einer Kindertageseinrichtung besteht erst ab Vollendung des dritten Lebensjahres. Die Daten der Kindertagesbetreuung umfassen die Betreuung sowohl in Kindertageseinrichtungen als auch in öffentlich geförderter Kindertagespflege (Tagesmütter/-väter).