| Wohnungen, Bautätigkeit

Baugenehmigungen im Wohnbau im ersten Halbjahr 2023 eingebrochen

Im ersten Halbjahr 2023 wurden in Rheinland-Pfalz deutlich weniger Genehmigungen zur Errichtung von neuen Wohngebäuden erteilt als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems sank die Zahl um rund 44 Prozent auf 1.958. Die Anzahl der Wohnungen, die in diesen Gebäuden entstehen sollen, reduzierte sich auf 5.952 (minus 30,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022).

Die meisten Genehmigungen wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres – wie für Rheinland-Pfalz üblich – für Einfamilienhäuser erteilt. Deren Zahl ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings deutlich um 43,6 Prozent auf 1.375 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern gab es den stärksten Einbruch um 54,3 Prozent auf 243 Wohngebäude. Auch die Zahl der Genehmigungen von Mehrfamilienhäusern sank um 38,2 Prozent auf 340. Da im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch durchschnittlich mehr Wohnungen je Mehrfamilienhaus entstehen sollen (12 statt 9,2) sank die Gesamtzahl der in Mehrfamilienhäusern geplanten Wohnungen nur um 19 Prozent auf 4.091.

Der insgesamt deutliche Rückgang bei der Zahl der Baugenehmigungen dürfte auch auf die merklich gestiegenen Finanzierungskosten in Kombination mit spürbar gestiegenen Baukosten zurückzuführen sein. Im ersten Halbjahr 2023 wurden für die geplanten Baumaßnahmen Kosten von insgesamt rund 1,47 Milliarden Euro veranschlagt; das sind 28 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die veranschlagten durchschnittlichen Baukosten pro Quadratmeter genehmigter Wohnfläche stiegen hingegen um 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Regionale Unterschiede

Während die Zahl der genehmigten Wohnungen in den Landkreisen mit 3.871 rund 43 Prozent unter der des Vorjahreszeitraumes lag, stieg sie in den kreisfreien Städten um rund 14 Prozent auf 2.081.

Landesweit kamen auf 10.000 im Land lebende Menschen rechnerisch 14,3 Baugenehmigungen für Wohnungen in Wohngebäuden, wobei ein deutlicher Niveauunterschied zwischen den kreisfreien Städten (19,2 Wohnungen) und den Landkreisen (12,6 Wohnungen) besteht. Unter den kreisfreien Städten wies Landau mit fast 61 Wohnungen den mit Abstand höchsten Wert auf, gefolgt von Ludwigshafen mit etwa 34 Wohnungen. Die niedrigsten Werte gab es in Zweibrücken mit knapp drei sowie in Neustadt an der Weinstraße mit knapp sechs Wohnungen je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Unter den Landkreisen lag der Kreis Trier-Saarburg mit gut 20 Wohnungen an der Spitze, gefolgt vom Kreis Bad Kreuznach mit knapp 20. Die niedrigsten Werte unter den Landkreisen verzeichneten der Rhein-Pfalz-Kreis mit fünf und der Kreis Altenkirchen mit rund sechs Wohnungen je 10.000 Personen.

Die Ergebnisse stammen aus der Statistik der Baugenehmigungen. Die Bauaufsichtsbehörden melden die von ihnen erteilten Baugenehmigungen monatlich an das Statistische Landesamt. In der Statistik können demzufolge nur diejenigen Baugenehmigungen abgebildet werden, die bis zum jeweiligen Schlusstag für die Meldung an die Statistik beim Statistischen Landesamt eingegangen sind und plausible Angaben beinhalten. Abgelehnte Anträge auf Baugenehmigung fließen nicht in die Statistik ein.
Die vorliegende Pressemitteilung hat ausschließlich die erteilten Baugenehmigungen für den Neubau von Wohngebäuden zum Gegenstand. Die erteilten Baugenehmigungen für Baumaßnahmen an bestehenden Wohngebäuden sowie die erteilten Baugenehmigungen für Nichtwohngebäude werden nicht dargestellt.

Autor: Daniel Friesenhahn (Referat Steuern, Verwaltungsstatistiken)

Säulendiagramm: Genehmigte Wohngebäude (Neubau) im ersten Halbjahr 2013 bis 2023 nach Anzahl der Wohnungen im GebäudeSäulendiagramm: Genehmigte Wohnungen (Neubau) im ersten Halbjahr 2013 bis 2023 nach Anzahl der Wohnungen im GebäudeLiniendiagramm: Genehmigte Wohngebäude und Wohnungen (Neubau) im ersten Halbjahr 2013 bis 2023

Baugenehmigungen im Wohnbau im 1. Halbjahr 2022 und 2023 Errichtung neuer Gebäude1
MerkmalEinheit20222023Veränderung in %
 Wohngebäude insgesamt Anzahl3.5201.958-44,4
davon mit    
1 WohnungAnzahl2.4381.375-43,6
2 WohnungenAnzahl532243-54,3
3 und mehr WohnungenAnzahl550340-38,2
darin WohnungenAnzahl5.0684.091-19,3
darunter Bauherren    
 UnternehmenAnzahl436335-23,2
private HaushalteAnzahl3.0711.610-47,6
Wohnungen in WohngebäudenAnzahl8.5705.952-30,5
 Wohnfläche100 m²9.2936.007-35,4
Veranschlagte Baukosten1.000 Euro2.039.4421.466.768-28,1
1 Einschließlich Wohnheime.
Genehmigte Wohngebäude und Wohnungen 1. Halbjahr 2022 und 2023 nach Verwaltungsbezirken (Neubauten)
Verwaltungsbezirk WohngebäudeWohnungen in diesen Gebäuden
2022202320222023
Anzahlje 10.000
Einwohner1
Kreisfreie Städte
Frankenthal (Pfalz)8913387,7
Kaiserslautern372218023723,4
Koblenz221658675,8
Landau i.d.Pf.141810629060,9
Ludwigshafen543345259734,3
Mainz332329840618,4
Neustadt a.d.W.91211305,6
Pirmasens151335327,9
Speyer41677214,0
Trier632033721419,1
Worms39183018910,5
Zweibrücken1652792,6
Landkreise
Ahrweiler14211128818114,1
Altenkirchen (Ww.)12837244725,5
Alzey-Worms1147821319714,9
Bad Dürkheim1207724913510,0
Bad Kreuznach12910346631719,7
Bernkastel-Wittlich1667133314412,5
Birkenfeld9035157485,9
Cochem-Zell100402476310,1
Donnersbergkreis79451337810,2
Eifelkr.Bitburg-Prüm1887230712512,1
Germersheim1007119915912,2
Kaiserslautern1086618615114,0
Kusel8845107659,1
Mainz-Bingen15314140640418,8
Mayen-Koblenz176833942179,9
Neuwied1829849328315,1
Rhein-Hunsrück-Kreis15678314969,1
Rhein-Lahn-Kreis1105722114912,0
Rhein-Pfalz-Kreis11052228785,0
Südliche Weinstraße96441981049,2
Südwestpfalz10764181747,8
Trier-Saarburg1978457131220,3
Vulkaneifel1217116610416,8
Westerwaldkreis24613044431515,3
Rheinland-Pfalz3.5201.9588.5705.95214,3
Kreisfreie Städte3142051.8252.08119,2
Landkreise3.2061.7536.7453.87112,6
1 Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 zum 31.12.2022

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