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Auf jeden Rheinland-Pfälzer kommen 415 Quadratmeter Siedlungsfläche

Auf jede Rheinland-Pfälzerin bzw. jeden Rheinland-Pfälzer entfallen rechnerisch eine Fläche für Siedlungen von 415 Quadratmeter. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems betrug der Umfang dieser vom Menschen stark beeinflussten Flächen zum Stichtag 31. Dezember 2018 insgesamt rund 1.693 Quadratkilometer oder 8,5 Prozent der Landesfläche. Die Fläche nahm im Vergleich zum Vorjahr um 7,85 Quadratkilometer zu, das entspricht einem täglichen Zuwachs um 2,15 Hektar.

Den Flächen für Siedlung liegen mehrere Nutzungsarten zugrunde. Der größte Anteil entfällt mit knapp 41 Prozent auf Wohnbauflächen, gefolgt von Flächen für Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen (21 Prozent). Gut 17 Prozent der Fläche dient industriellen und gewerblichen Zwecken.

Neben den Flächen für Siedlung gehören unter anderem die Flächen für Verkehr (1.201 Quadratkilometer) zu den vom Menschen baulich beeinflussten Flächen. Sie umfassen überwiegend Flächen für Straßen und Wege. Im Vergleich zu der Vorjahresfläche ist ein leichter Rückgang festzustellen. Grund hierfür ist die seit mehreren Jahren von der Vermessungs- und Katasterverwaltung betriebene intensive Überprüfung der im Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) erfassten Nutzungsarten. So werden z. B. nicht mehr genutzte Feldwege der umliegenden tatsächlich in der Örtlichkeit vorhandenen Nutzung zugeordnet und nicht mehr den Verkehrsflächen.

Die Gesamtfläche von Rheinland-Pfalz beträgt rund 19.858 Quadratkilometer. Den größten Anteil nimmt die Fläche für Vegetation (84 Prozent) ein. Diese setzt sich im Wesentlichen aus Flächen für die Landwirtschaft (49 Prozent), Wald (48 Prozent) und Gehölz (2,6 Prozent) zusammen. Rheinland-Pfalz ist das waldreichste Bundesland. Auf jede Rheinland-Pfälzerin bzw. jeden Rheinland-Pfälzer entfallen 1.998 Quadratmeter Flächen für Landwirtschaft und 1.978 Quadratmeter Waldfläche. Zum Vergleich: Um die Nahrungsmittel für eine Mischernährung bestehend aus pflanzlichen und tierischen Produkten in ausreichender Menge zu erzeugen, werden je nach zugrunde gelegtem Bewirtschaftungsverfahren bzw. herangezogener Studie 2.300 bis 2.500 Quadratmeter landwirtschaftliche Fläche pro Kopf benötigt. Methodischer Hinweis:

Aufgrund der intensiven Überprüfung der in ALKIS erfassten tatsächlichen Nutzung sind Vorjahresvergleiche nur eingeschränkt möglich. Grund dieser Prüfung ist der Einsatz einer geänderten Systematik für die Bodennutzungsarten, die erstmals zum Stichtag 31. Dezember 2016 verwendet wurde.

Die Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung wertete erstmals zum Stichtag 31.12.2016 das Amtliche Liegenschaftskataster Informationssystem ALKIS®, das von Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz geführt, aus. Bis zum Stichtag 31.12.2015 wurde das Automatisierte Liegenschaftsbuches (ALB) als Quelle herangezogen. Mit der Umstellung der Datengrundlage für die Auswertung kommt ein neuer Nutzungsartenkatalog zur Anwendung, so dass Vergleiche mit den Vorjahren nur noch sehr eingeschränkt möglich sind. Insbesondere die Nutzungsarten Siedlung und Verkehr sind nicht mit der früheren Siedlungs- und Verkehrsfläche vergleichbar.
Auf den Stand 31.12.2018 aktualisierte Ergebnisse liegen für alle rheinland-pfälzischen Verwaltungsbezirke vor.

Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

 

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