Nach der Zusammenführung von Familien (33,4 Prozent) war Flucht, Verfolgung, Vertreibung und Asyl mit 17,3 Prozent damit das zweitwichtigste Zuzugsmotiv für diejenigen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer, deren Geburtsort außerhalb des heutigen Gebietes der Bundesrepublik Deutschland liegt. Werden nur Personen betrachtet, die seit 2013 nach Deutschland eingereist sind, ist es mit gut 32 Prozent sogar das mit Abstand wichtigste Einwanderungsmotiv.
Der überwiegende Teil der rund 115.000 Personen stammt aus dem Nahen und Mittleren Osten (38,4 Prozent). Etwa ein Viertel (24,5 Prozent) – und damit die größte Einzelgruppe – wurde in Syrien geboren. Es folgen die Gebiete des heutigen Polen (16,1 Prozent) und Afghanistan (sieben Prozent). Etwas weniger als die Hälfte der Personen (45,7 Prozent) verfügt heute über die deutsche Staatsangehörigkeit. Darunter sind etwa 5.900 Zuwanderer, die zusätzlich noch einen weiteren Pass vorweisen können (Doppelstaatlerinnen und Doppelstaatler).
Etwas mehr als 42 Prozent der Eingewanderten gaben an, in ihrem Haushalt vorwiegend Deutsch zu sprechen. Neben Arabisch (21,7 Prozent) wurde seltener auch eine sonstige europäische (10,3 Prozent), asiatische (6,3 Prozent) oder afrikanische Sprache (5,1 Prozent) genannt. Gut 42 Prozent der Befragten erklärten zudem, innerhalb der vergangenen fünf Jahre nach Deutschland gekommen zu sein. Fast ein Fünftel (18,3 Prozent) lebt bereits seit den 1940er Jahren im heutigen Deutschland. Weitere 17,4 Prozent nannten die 1990er Jahre als erstmaliges Einreisedatum.
Die Daten stammen aus der Mikrozensuserhebung 2017. Grundlage für die Auswertung ist eine Hochrechnung der 1%-Stichprobe auf Basis der Bevölkerung in Privathaushalten am Hauptwohnsitz. Die Stichprobe des jährlich erhobenen Mikrozensus umfasst in Rheinland-Pfalz ca. 20.000 Haushalte.
Autor: Sebastian Fückel (Referatsleiter Analysen Staat, Soziales)