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Bauhauptgewerbe im Dezember 2024: Weniger Auftragseingänge und sinkende Umsätze

Bei den Betrieben des rheinland-pfälzischen Bauhauptgewerbes gingen im Dezember 2024 deutlich weniger Aufträge ein als im November. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems verringerte sich das Ordervolumen kalender- und saisonbereinigt um elf Prozent. Auch die baugewerblichen Umsätze gingen zurück. Sie sanken gegenüber dem Vormonat um 14 Prozent.

Im Vergleich zum Dezember 2023 fielen die kalenderbereinigten Auftragseingänge in jeweiligen Preisen um 24 Prozent niedriger aus. Die baugewerblichen Umsätze schrumpften ebenfalls und lagen um neun Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Der deutliche Nachfragerückgang gegenüber dem Vormonat lässt sich vor allem auf den Tiefbau zurückführen, dessen Ordervolumen im Dezember um 27 Prozent abnahm. Alle drei Segmente des Tiefbaus verzeichneten große Einbußen im Auftragseingang. Am stärksten waren die Rückgänge im sonstigen öffentlichen Tiefbau und im Straßenbau; das Ordervolumen lag jeweils um mehr als ein Viertel unter dem Niveau des Vormonats (minus 29 bzw. minus 28 Prozent). Im gewerblichen Tiefbau verringerten sich die Bestellungen um 23 Prozent. Im Hochbau gingen im Dezember 2024 hingegen mehr Aufträge ein als im Vormonat (plus 13 Prozent). Dazu trug insbesondere der öffentliche Hochbau bei, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst und dessen Ordervolumen um 19 Prozent stieg. Der gewerbliche Hochbau erhielt ebenfalls mehr Bestellungen als im November. Im Wohnungsbau ging die Nachfrage leicht zurück (minus 1,8 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es bei den Auftragseingängen in beiden Segmenten des Bauhauptgewerbes kräftige Einbußen. Im Hochbau lagen die Bestellungen im Dezember 2024 kalenderbereinigt um 25 Prozent unter dem Niveau von Dezember 2023. Im Tiefbau sank das Ordervolumen gegenüber dem Vorjahresmonat um 24 Prozent.

Gegenüber dem Jahr 2023 ging die Nachfrage im Bauhauptgewerbe 2024 insgesamt um 6,1 Prozent zurück. Der Hochbau verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Minus von 13 Prozent, während das Ordervolumen im Tiefbau nur leicht schrumpfte (minus 0,7 Prozent).

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Die kalender- und saisonbereinigten baugewerblichen Umsätze im Hochbau verringerten sich im Dezember 2024 gegenüber dem Vormonat deutlich um 19 Prozent. Dazu trug vor allem ein starker Umsatzrückgang im gewerblichen Hochbau bei (minus 27 Prozent). Aber auch die beiden anderen Teilbereiche des Hochbaus mussten Einbußen bei den Erlösen hinnehmen. Im öffentlichen Hochbau und im Wohnungsbau nahmen die Umsätze gegenüber November um 14 Prozent bzw. sechs Prozent ab. Im Tiefbau sanken die Erlöse ebenfalls (minus 8,9 Prozent); die Umsätze waren in allen Segmenten rückläufig. Am stärksten schrumpften sie im gewerblichen Tiefbau (minus 20 Prozent). In den anderen Teilbereichen fielen die Umsatzrückgänge moderater aus. Die Erlöse im Straßenbau verringerten sich um 5,7 Prozent und der sonstige öffentliche Tiefbau verzeichnete ein Minus von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

Gegenüber Dezember 2023 sanken die Erlöse sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau. Im Hochbau lagen die kalenderbereinigten Umsätze um 13 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats und die Betriebe des Tiefbaus mussten Umsatzeinbußen von 5,8 Prozent hinnehmen.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze des Bauhauptgewerbes 2024 insgesamt um 1,2 Prozent. Dazu trug vor allem der Tiefbau bei, dessen Betriebe 6,8 Prozent mehr Umsatz erwirtschafteten als im Jahr zuvor. Im Hochbau gingen die Erlöse gegenüber 2023 um 5,2 Prozent zurück, was in weiten Teilen auf die anhaltende Schwäche im Wohnungsbau zurückzuführen ist.

Methodische Hinweise

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die kalenderbereinigten Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Die Kalender- und Saisonbereinigung erfolgt mit dem Verfahren X13 in JDemetra+. Weitere Erläuterungen

Autor: Maximilian Lüke (Referat Analysen Wirtschaft)

Auftragseingang (nominal) im Bauhauptgewerbe nach Monaten

Basisjahr 2021

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Baugewerblicher Umsatz (nominal) im Bauhauptgewerbe nach Monaten

Basisjahr 2021

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Bauhauptgewerbe – Veränderung des Indexwertes¹ zum jeweiligen Vergleichszeitraum (in %)

Gütergruppe / Branche

Dez. 2024 zu Nov. 2024

Dez. 2024 zu Dez. 2023

Jan. – Dez. 2024 zu Jan. – Dez. 2023

Auftragseingang

-11,1 

-24,4 

-6,1

   Hochbau insgesamt

13,3 

-25,1 

-12,6

      Wohnungsbau

-1,8 

13,6 

-2,5

      gewerblicher Hochbau 

/

-34,8 

-25,7

      öffentlicher Hochbau

19,3 

-23,9 

11,0

   Tiefbau insgesamt

-26,8 

-23,7 

-0,7

      gewerblicher Tiefbau 

-23,2 

-21,1 

-12,2

      Straßenbau

-28,0 

-33,3 

6,6

      sonstiger öffentlicher Tiefbau

-29,1 

-12,6 

1,7

Baugewerblicher Umsatz

-13,6 

-9,0 

1,2

   Hochbau insgesamt

-19,3 

-13,4 

-5,2

      Wohnungsbau

-5,7 

-14,5 

-17,7

      gewerblicher Hochbau 

-27,4 

-3,6 

0,1

      öffentlicher Hochbau

-14,4 

-32,2 

8,7

   Tiefbau insgesamt

-8,9 

-5,8 

6,8

      gewerblicher Tiefbau 

-20,1 

-25,5 

11,3

      Straßenbau

-5,7 

4,2 

7,1

      sonstiger öffentlicher Tiefbau

-1,6 

-1,2 

1,3

1 Vergleich mit dem Vormonat: endgültige kalender- und saisonbereinigte Werte. Vergleich mit dem Vorjahresmonat und dem Vorjahreszeitraum: endgültige kalenderbereinigte Werte. / Keine Angabe, da Zahl nicht sicher genug.

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