Die leicht rückläufige Gesamtschülerzahl erklärt sich unter anderen durch den demografischen Wandel: Die Zahl der deutschen schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen war 2016 in vorläufiger Berechnung geringer als 2015. Dieser Rückgang konnte auch durch die Zunahme an schulpflichtigen Schutz- und Asylsuchenden sowie durch die gestiegene Zahl an Schülerinnen und Schülern aus der EU und Osteuropa im allgemeinbildenden Schulsystem nicht vollständig kompensiert werden.
Kinder und Jugendliche aus den Krisenregionen Syrien (plus 301 Prozent) und Afghanistan (plus 325 Prozent), die mit rund 6.300 zur größten bzw. mit 2.000 zur drittgrößten Gruppe der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund aufgestiegen sind, verzeichneten einen deutlichen Zuwachs. Deren Gesamtanteil blieb jedoch gering: Auf 100 Schülerinnen und Schüler kommen zwei Kinder bzw. Jugendliche mit syrischer oder afghanischer Herkunft. Regionale Unterschiede Die Verteilung der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund fiel regional unterschiedlich aus. Die meisten Migrantinnen und Migranten besuchten in den kreisfreien Städten Ludwigshafen am Rhein (8.498) und Mainz (7.205) eine Schule. Beide Städte wiesen unter den kreisfreien Städten und Landkreisen mit 46 bzw. 32 Prozent auch den höchsten Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund auf. Obwohl für den Landkreis Südwestpfalz der geringste Anteil an Migrantinnen und Migranten an den allgemeinbildenden Schulen gemeldet wurde, verzeichnete dieser Landkreis den höchsten prozentualen Zuwachs (plus 38 Prozent), gefolgt von Trier-Saarburg (plus 23 Prozent). Absolventinnen und Absolventen Zum Ende des Schuljahres 2015/16 erlangten insgesamt 53.959 Schülerinnen und Schüler an allgemein- und berufsbildenden Schulen einen allgemeinbildenden Schulabschluss. Während jede bzw. jeder Zweite ohne Migrationshintergrund die Hochschulreife erlangte, erreichte nur jede bzw. jeder Vierte mit Migrationshintergrund eine Hochschulzugangsberechtigung. Unabhängig von der besuchten Schulart weisen die Daten darauf hin, dass der Anteil der Absolventinnen und Absolventen mit Migrationshintergrund umso geringer ausfällt, je höher der Schulabschluss ist.
Die Daten werden jährlich zum Schuljahresbeginn bei den rheinland-pfälzischen Schulen erfragt.
Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)
Schulart | Schüler/-innen | ||||
---|---|---|---|---|---|
Insgesamt | davon mit Migrationshintergrund | ||||
weiblich | männlich | ||||
2016/17 | Differenz zu 2015/16 | 2016/17 | Differenz zu 2015/16 | ||
Schulkindergarten1 | 148 | - | - | - | - |
Grundschule2 | 137.727 | 18.229 | +1.556 | 19.964 | +1.641 |
Realschule plus3 | 86.945 | 9.470 | +513 | 11.897 | +1.456 |
Integrierte Gesamtschule | 44.014 | 3.308 | +491 | 3.184 | +622 |
Gymnasium | 128.725 | 6.166 | +617 | 5.617 | +830 |
Freie Waldorfschule | 2.500 | 38 | +7 | 29 | +6 |
Förderschule | 14.547 | 812 | +22 | 1.558 | +159 |
Kolleg und Abendgymnasium | 663 | 29 | +1 | 32 | -3 |
Gesamt | 415.269 | 38.052 | +3.207 | 42.281 | +4.711 |
1 An Schulkindergärten wird der Migrationshintergrund nicht erfasst. - 2 Einschließlich der Primarstufe organisatorisch verbundener Schulen. - 3 Einschließlich der Sekundarstufe I organisatorisch verbundener Schulen; einschließlich der Schüler/-innen an Haupt- und Realschulen. |