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Nur knapp jede vierte Professur mit einer Frau besetzt

An den rheinland-pfälzischen Universitäten und Hochschulen lehrten und forschten zum Ende des Jahres 2022 rund 2.200 Professorinnen und Professoren, darunter etwa 590 Frauen (27 Prozent). Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, stieg gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Professorinnen um 7,7 Prozent; im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der mit Männern besetzten Professuren um 0,4 Prozent ab.

Obwohl die Zahl der Professorinnen in den vergangenen zehn Jahren um 53 Prozent wuchs, bestehen in diesen statushohen Positionen weiterhin deutliche Geschlechterunterschiede: Die Zahl der Professoren war mit landesweit rund 1.600 knapp dreimal höher als die der Professorinnen. Während bei den Männern 17 Prozent des wissenschaftlichen Personals Inhaber einer Professur oder eines Lehrstuhls waren, hatten nur 8,7 Prozent der Wissenschaftlerinnen die Stellung einer Professorin.

 Betreuungsrelation: 55 Studierende je Professorin bzw. Professor

Im Durchschnitt betreute jede Professorin bzw. jeder Professor 55 Studierende. Das beste Betreuungsverhältnis wiesen die eher kleineren Hochschulen wie die Theologische Fakultät Trier (1:11), die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer (1:16) sowie die Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (1:21) auf. Eine vergleichsweise hohe Studierendenzahl je Professur wurde an den Universitäten Koblenz-Landau (1:111), Trier (1:71) und Kaiserslautern (1:67) verzeichnet. Innerhalb der Fächergruppen hatten die Kunstwissenschaften (1:26) das beste und die Sportwissenschaften (1:87) das schlechteste Betreuungsverhältnis.

Internationalisierung des wissenschaftlichen Personals

Im Rahmen der Kultusministerkonferenz (2013) haben Bund und Länder eine Strategie für die Internationalisierung der Hochschulen vereinbart. Ein Ziel war es, verstärkt wissenschaftliche Nachwuchskräfte sowie etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland zu gewinnen. In Rheinland-Pfalz hatten im Jahr 2022 rund 2.200 der 16.100 wissenschaftlich Beschäftigten eine ausländische Staatsangehörigkeit (14 Prozent). Die meisten ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stammten – wie im Vorjahr – aus Indien, Italien und China.

Die Zahlen stammen aus der Hochschulpersonal- und Studierendenerhebung. Die Daten werden von den Hochschulen und der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz einmal jährlich an das Statistische Landesamt gemeldet.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

Säulendiagramm: Wissenschaftliches Hochschulpersonal 2012 bis 2022 nach TätigkeitBalkendiagramm: Wissenschaftliches Hochschulpersonal 2022 und 2012 nach Personalgruppen und GeschlechtBalkendiagramm: Studierende je Professorin bzw. Professor 2022 nach HochschulenBalkendiagramm: Wissenschaftliches Personal 2022 nach den zehn häufigsten ausländischen Staatsangehörigkeiten

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