Ausfuhren
Knapp 57 Prozent des von Januar bis September ausgeführten Warenwertes gingen in die EU-Länder (minus 3,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum). In die Euroländer wurde 4,7 Prozent weniger exportiert. Aufgrund der Exportzuwächse nach Tschechien (plus 17 Prozent) fiel die Abnahme der Ausfuhren in die Nicht-Euroländer geringer aus (minus 0,9 Prozent). Die Exporte in das übrige Europa gingen um 3,6 Prozent zurück.
Der Warenwert der Ausfuhren auf den amerikanischen Kontinent ging um 5,4 Prozent zurück (USA: minus 4,7 Prozent). Dagegen erhöhte sich der Exportwert nach Asien vor allem aufgrund der deutlichen Zunahmen der Ausfuhrwerte nach Japan (plus 31 Prozent) um 4,7 Prozent. Die Ausfuhren nach China fielen um elf Prozent geringer aus.
Vier der sechs für den Export bedeutsamen Güterabteilungen verzeichneten weniger Ausfuhren als im Vergleichszeitraum 2022. Mit 19 Prozent fiel der Rückgang bei den Exportwerten der chemischen Erzeugnisse am höchsten aus. In der pharmazeutischen Industrie betrug das Minus 1,7 Prozent. Exportanstiege gab es bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie im Maschinenbau (plus 13 bzw. 4,7 Prozent).
Einfuhren
In den ersten neun Monaten wurden Waren im Wert von 35,4 Milliarden Euro nach Rheinland-Pfalz importiert. Das waren 4,2 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2022. Rund 61 Prozent des Importwertes kamen aus EU-Ländern (minus 3,6 Prozent). Aus den Euroländern wurde 5,8 Prozent weniger eingeführt. Importzuwächse aus Rumänien (plus 24 Prozent), Polen (2,3 Prozent) sowie Tschechien (plus 2,1 Prozent) ließen die Einfuhren aus den Nicht-Euroländern um insgesamt vier Prozent ansteigen. Aus dem übrigen Europa wurde 3,6 Prozent mehr importiert. Dieser Anstieg lässt sich auf die Zuwächse aus dem Vereinigten Königreich zurückführen (plus 28 Prozent).
Die Importwerte aus Asien gingen um 9,7 Prozent zurück (China: minus 18 Prozent). Dagegen wurde aus Amerika 0,7 Prozent mehr eingeführt (USA: plus 9,8 Prozent).
Außenhandel mit der russischen Föderation und der Ukraine
Der Außenhandel mit Russland und der Ukraine ist ungebrochen vom Krieg geprägt. Der Wert der in die Ukraine ausgeführten Waren lag in den ersten neun Monaten 2023 bei 167 Millionen Euro und damit höher als die Ausfuhrwerte nach Russland (158 Millionen Euro). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Exportwerte in die Ukraine um 9,8 Prozent. Verglichen mit den Ergebnissen im ersten Dreivierteljahr 2021 lag das Exportplus bei 14 Prozent. Die Importwerte aus der Ukraine betrugen 25,3 Millionen Euro, das waren 20 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2022 und elf Prozent weniger als von Januar bis September 2021. Gegenüber den Vergleichsergebnissen 2022 waren die Importe um 20 Prozent niedriger.
Die Ausfuhrwerte nach Russland waren um 54 Prozent niedriger als in den ersten neun Monaten 2022. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 betrug das Minus sogar 74 Prozent. Die Importwerte beliefen sich auf 46,6 Millionen Euro und lagen im Vorjahresvergleich um 76 Prozent niedriger. Gegenüber den Ergebnissen von Januar bis September 2021 betrug der Rückgang 83 Prozent.
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Merkmal | 2022 | 2023 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 26.964 | 57,6 | 25.944 | 57,0 | -3,8 |
Eurozone | 20.630 | 44,1 | 19.669 | 43,2 | -4,7 |
Nicht Eurozone | 6.334 | 13,5 | 6.275 | 13,8 | -0,9 |
Übriges Europa | 5.161 | 11,0 | 4.977 | 10,9 | -3,6 |
Amerika | 7.001 | 15,0 | 6.622 | 14,5 | -5,4 |
Asien | 5.894 | 12,6 | 6.172 | 13,6 | 4,7 |
Afrika | 1.217 | 2,6 | 1.231 | 2,7 | 1,2 |
Australien / Ozeanien | 572 | 1,2 | 581 | 1,3 | 1,4 |
Ausfuhr insgesamt | 46.814 | 100,0 | 45.535 | 100,0 | -2,7 |
EU-Länder | 22.343 | 60,5 | 21.549 | 60,9 | -3,6 |
Eurozone | 17.239 | 46,7 | 16.239 | 45,9 | -5,8 |
Nicht Eurozone | 5.104 | 13,8 | 5.310 | 15,0 | 4,0 |
Übriges Europa | 3.173 | 8,6 | 3.288 | 9,3 | 3,6 |
Asien | 7.230 | 19,6 | 6.531 | 18,5 | -9,7 |
Amerika | 3.139 | 8,5 | 3.161 | 8,9 | 0,7 |
Afrika | 934 | 2,5 | 664 | 1,9 | -29,0 |
Australien / Ozeanien | 81 | 0,2 | 143 | 0,4 | 76,4 |
Einfuhr insgesamt | 36.918 | 100,0 | 35.376 | 100,0 | -4,2 |
1 vorläufig. |