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Exporte im ersten Halbjahr leicht im Plus – Importe im Minus

Im rheinland-pfälzischen Außenhandel verzeichneten die Warenwerte der Exporte im ersten Halbjahr 2023 nur einen geringfügigen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – bei gleichzeitig deutlich rückläufigen Mengen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems nahmen die Ausfuhren gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 um 0,8 Prozent auf 31,3 Milliarden Euro zu (Deutschland: plus 3,3 Prozent). Der Wert der Einfuhren betrug 23,8 Milliarden Euro und lag um 2,2 Prozent niedriger (Deutschland: minus 4,3 Prozent). Die exportierten Mengen reduzierten sich um elf Prozent, während die Importmenge um ein Prozent anstieg.

 Ausfuhren

Rund 57 Prozent der Ausfuhren gingen in die EU-Länder (plus 0,4 Prozent). Der Warenwert der Exporte in die Eurozone nahm um 1,1 Prozent ab. Aufgrund der deutlichen Exportzuwächse nach Tschechien (plus 30 Prozent) verbuchten die Nicht-Euroländer Anstiege um 5,3 Prozent. In das übrige Europa wurde 2,8 Prozent weniger exportiert.

Der Warenwert der Ausfuhren nach Amerika stagnierte in etwa (minus 0,3 Prozent); die Exporte in die USA stiegen um 1,3 Prozent. Aufgrund der deutlichen Zunahmen der Ausfuhrwerte nach Japan (plus 26 Prozent) nahmen trotz rückläufiger Exportwerte nach China (minus zehn Prozent) die Ausfuhren nach Asien um 5,5 Prozent zu.

Drei der sechs für den Export bedeutsamen Güterabteilungen verzeichneten Exportzunahmen. Die Ausfuhrwerte in der Sparte der Kraftwagen und Kraftwagenteile stiegen um 18 Prozent. In der Güterabteilung Maschinen lag der Zuwachs bei 6,5 Prozent. Deutliche Exportrückgänge gab es bei chemischen Erzeugnissen (minus 15 Prozent). Die pharmazeutischen Erzeugnisse verbuchten 3,3 Prozent weniger Exporte.  

 Einfuhren

Im ersten Halbjahr 2023 wurden Waren im Wert von 23,8 Milliarden Euro nach Rheinland-Pfalz importiert. Das waren 2,2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022. Rund 61 Prozent kamen aus EU-Ländern (minus 1,2 Prozent). Die eingeführten Waren aus den Euroländern nahmen um 3,5 Prozent ab. Importzuwächse aus Polen (7,4 Prozent) sowie Tschechien (plus 5,8 Prozent) führten zu einem Gesamtanstieg der Einfuhren aus den Nicht-Euroländern um 6,5 Prozent. Aus dem übrigen Europa wurden 2,3 Prozent weniger Importe nachgefragt.

Während die Einfuhr von nach Waren aus Amerika stieg (plus fünf Prozent; USA: plus 18 Prozent), gingen die Importwerte aus Asien um 4,1 Prozent zurück (China: minus elf Prozent).

Außenhandel mit der russischen Föderation und der Ukraine

Der Außenhandel mit Russland und der Ukraine ist ungebrochen von dem Krieg zwischen den beiden Ländern geprägt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 lag der Wert der ausgeführten Waren nach Russland um 55 Prozent niedriger und betrug 121 Millionen Euro. Die Importwerte beliefen sich auf 35,1 Millionen Euro (minus 77 Prozent). In die Ukraine stiegen die Exporte um 38 Prozent auf 114,6 Millionen Euro an. Die Nachfrage nach ukrainischen Importwaren reduzierte sich um 9,3 Prozent auf 17,9 Millionen Euro.

Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500.000 Euro bei der Versendung und 800.000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Aus- und Einfuhr nach Ziel- und Herkunftsregionen von Januar bis Juni 2022 und 2023¹
Merkmal20222023Veränderung
in %
Mill. EURAnteil in %Mill. EURAnteil in %
EU-Länder17.88557,617.96157,40,4
 Eurozone13.67744,113.52943,3-1,1
Nicht Eurozone4.20813,64.43214,25,3
Übriges Europa3.46711,23.37010,8-2,8
Amerika4.56014,74.54714,5-0,3
Asien3.95812,84.17613,45,5
Afrika8052,68472,75,2
Australien / Ozeanien3551,13691,23,9
Ausfuhr insgesamt
EU-Länder14.73860,514.56361,1-1,2
 Eurozone11.32846,510.93045,9-3,5
Nicht Eurozone3.41014,03.63315,26,5
Übriges Europa2.1358,82.0858,7-2,3
Asien4.70519,34.51318,9-4,1
Amerika2.0408,42.1439,05,0
Afrika6852,84371,8-36,1
Australien / Ozeanien540,2640,318,4
Einfuhr insgesamt24.368100,023.835100,0-2,2
1 vorläufig.

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