Die negative Entwicklung ist vor allem auf den Rückgang bei den Selbstständigen einschließlich mithelfenden Familienangehörigen zurückzuführen, der bereits seit 2009 andauert. Auch die Zahl der marginal Beschäftigten verringerte sich. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stagnierte nahezu.
Wirtschaftsbereiche
Positive Beschäftigungseffekte kamen ausschließlich aus dem Dienstleistungssektor . Gegenüber 2023 nahm die Zahl der Erwerbstätigen in den Dienstleistungsbereichen um 5.200 Personen bzw. 0,3 Prozent auf 1,5 Millionen zu (Deutschland: plus 0,4 Prozent). Das Wachstum kam jedoch ausschließlich aus dem Teilbereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit“. Die Erwerbstätigkeit stieg in diesem Bereich um 8.700 Personen bzw. 1,2 Prozent (Deutschland: plus 1,3 Prozent). Im Teilbereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe; Information und Kommunikation“ waren 1.400 Personen bzw. 0,3 Prozent weniger erwerbstätig als im Jahr zuvor (Deutschland: unverändert). Der Teilbereich „Finanz-, Versicherungs-, Unternehmensdienstleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen“ verzeichnete sogar einen Rückgang um 2.200 Personen bzw. 0,8 Prozent (Deutschland: minus 0,5 Prozent).
Im Produzierenden Gewerbe nahm die Zahl der Erwerbstätigen deutlich ab. Im Jahr 2024 arbeiteten in diesem Wirtschaftsbereich 513.400 Personen. Das waren etwa 8.100 weniger als 2023 (minus 1,6 Prozent; Deutschland: minus 0,7 Prozent) und 9.600 weniger als 2019. Negative Impulse kamen sowohl aus dem Verarbeitenden Gewerbe als auch aus dem Baugewerbe. Im Verarbeitenden Gewerbe ging die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber 2023 um 6.200 zurück (minus 1,7 Prozent; Deutschland: minus 0,9 Prozent). Im Baugewerbe waren 2.200 Personen weniger erwerbstätig als ein Jahr zuvor (minus 1,7 Prozent; Deutschland: minus 1,1 Prozent).
Im Sektor Land- und Forstwirtschaft stagnierte die Beschäftigung in Rheinland-Pfalz. Im Bundesdurchschnitt nahm die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent ab.
Methodische Hinweise
Die Ergebnisse beruhen auf der Schnellrechnung des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“, die sich auf aktuelle Basisstatistiken stützt. Die Angabe der Erwerbstätigkeit erfolgt als Jahresdurchschnitt am Arbeitsort (Inlandskonzept), d. h. die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige, die im Berichtsjahr – unabhängig von ihrem Wohnort – ihren Arbeitsplatz in Rheinland-Pfalz hatten. Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Arbeiterinnen und Arbeiter, Angestellte, Beamtinnen und Beamte sowie Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich mithelfenden Familienangehörigen eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Im Falle mehrerer Tätigkeiten wird der Erwerbstätige nur einmal gezählt (Personenkonzept).
Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom Januar 2025.
Am 29. Oktober 2024 hat der AK ETR erstmals revidierte, das heißt methodisch überarbeitete, Ergebnisse für die Jahre 2014 bis 2023 vorgelegt. Neben der Erstveröffentlichung des Jahres 2024 stellt der AK ETR heute vorläufige, revidierte Ergebnisse für die Erwerbstätigen 1991 bis 2013 bereit. Mit dieser Revision wurden die statistischen Datenquellen weiter vereinheitlicht. Weitere Informationen zur Revision finden Sie unter www.statistikportal.de/de/etr/generalrevision-2024, zur Erwerbstätigenrechnung allgemein unter www.aketr.de.
Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)