Mit über 82 Prozent des gewonnenen Gases, rund 26 Millionen Kubikmeter, setzten die Kläranlagen den größten Anteil direkt in den eigenen Stromerzeugungsanlagen ein, dies entsprach einem Minus von vier Prozent im Vergleich zu 2020. Rund sieben Prozent des Klärgases diente dem Einsatz zu reinen Heiz- und Antriebszwecken wie beispielsweise Heizkessel zur Faulturmerwärmung und Gebläse zur Drucklufterzeugung. Damit nahm das Volumen mit knapp 2,3 Millionen Kubikmetern um fast zehn Prozent ab (Rückgang um circa 242.000 Kubikmeter). Auf Fackel- und sonstige Verluste entfielen 2,5 Millionen Kubikmeter, 7,8 Prozent, des gewonnenen Klärgases (minus 1,1 Prozent). Die Kläranlagen gaben in 2021 knapp 2,7 Prozent des gewonnenen Klärgases ab. Dies entsprach einer Zunahme von neun Prozent.
Aus dem eingesetzten Klärgas wurden insgesamt rund 72 Millionen Kilowattstunden Wärme erzeugt. Diese kam vollständig in den eigenen Kläranlagen zum Einsatz. Gegenüber 2020 war dies ein Minus von knapp fünf Prozent.
Zusätzlich konnten aus dem Klärgas mit rund 51 Millionen Kilowattstunden Strom gewonnen werden, 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit 49 Millionen Kilowattstunden des so erzeugten Stroms verbrauchten die Kläranlagen den Großteil selbst (97 Prozent). Folglich speisten sie in das Stromnetz zur allgemeinen Versorgung gut 2,2 Millionen Kilowattstunden Strom ein, das waren 100.000 Kilowattstunden mehr als 2020 (plus fünf Prozent).
Die Daten stammen aus der Jahreserhebung über Gewinnung, Verwendung und Abgabe von Klärgas. Die Erhebung wird bei Kläranlagen, die Klärgas erzeugen oder Klärschlamm zur Erzeugung von Elektrizität und Wärme einsetzen, durchgeführt.
Autor: Lara Niedling (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)