In den drei industriellen Hauptgruppen entwickelten sich die Auftragseingänge unterschiedlich. In der Vorleistungsgüterindustrie stieg das Ordervolumen im Dezember leicht um 0,9 Prozent. Die Nachfrage nach Investitionsgütern war hingegen etwas geringer als im Vormonat (minus 0,6 Prozent). Die Konsumgüterproduzenten erhielten ebenfalls weniger Bestellungen als im November (minus 3,4 Prozent).
Von den drei umsatzstärksten Branchen konnten zwei einen Zuwachs der Auftragseingänge vermelden. Der Maschinenbau, der zur Investitionsgüterindustrie gehört und gemessen am Umsatz die drittgrößte Industriebranche ist, erhielt deutlich mehr Bestellungen als im Monat zuvor (plus 30 Prozent). In der Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie zählt und die umsatzstärkste Branche ist, lag das Ordervolumen um 7,8 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, die zur Investitionsgüterindustrie gehören und die zweitgrößte Industriebranche bilden, gingen 1,7 Prozent weniger Bestellungen ein als im November.
Vergleich zum Vorjahresmonat
Im Vergleich zum Vorjahresmonat blieben die Auftragseingänge im Dezember 2024 ebenfalls nahezu unverändert. Preis- und kalenderbereinigt lagen sie um 0,2 Prozent über dem Niveau von Dezember 2023. Einem starken Auslandsgeschäft stand ein rückläufiges Ordervolumen im Inland gegenüber. In der Konsumgüterindustrie reduzierte sich die Nachfrage um mehr als die Hälfte. Die Hersteller von Vorleistungsgütern mussten ebenfalls einen Rückgang der Bestellungen hinnehmen, während das Ordervolumen in der Investitionsgüterindustrie gegenüber Dezember 2023 kräftig anstieg. Das lag zu großen Teilen an der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie. Die zweitgrößte Branche erhielt im Dezember 2024 fast doppelt so viele Aufträge wie im Vorjahresmonat. Auch im Maschinenbau stieg das Ordervolumen deutlich. In der Chemieindustrie, welche gemessen am Umsatz die größte Branche ist, ging die Nachfrage hingegen zurück.
Vergleich zum Vorjahr
Insgesamt lag der Auftragseingangsindex 2024 preis- und kalenderbereinigt drei Prozent unter dem Niveau des Vorjahres, das bereits niedrig war. Ein wesentlicher Grund dafür ist das schwache Inlandsgeschäft (minus 6,7 Prozent). Aus dem Ausland gingen 0,6 Prozent weniger Bestellungen ein als 2023. Zum Rückgang der Auftragseingänge trug vor allem die Konsumgüterindustrie bei, deren Ordervolumen gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent schrumpfte. Die Nachfrage nach Investitionsgütern war 2024 über das Gesamtjahr ebenfalls rückläufig. Einen Zuwachs an Aufträgen konnte hingegen die Vorleistungsgüterindustrie erzielen, wozu vor allem die Chemiebranche beitrug, die 2024 insgesamt 1,8 Prozent mehr Bestellungen erhielt als im Vorjahr.
Methodische Hinweise
Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Beobachtung der wirtschaftlichen Aktivitäten in der Industrie insgesamt sowie in ausgewählten Industriebranchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Die Kalender- und Saisonbereinigung erfolgt mit dem Verfahren X13 in JDemetra+. Weitere Erläuterungen
Autor: Maximilian Lüke (Referat Analysen Wirtschaft)